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Gesellschaft

Heile, heile Gäns’chen

Mittwoch, 15. Oktober 2014 | Text: Jasmin Klein | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Am Wochenende trafen sich in München die Repair Café MacherInnen aus ganz Deutschland. Am Dienstag traf Jasmin Klein im Wippnbk den Südstädter Sascha Winkler, Ehrenamtlicher beim Repair Café Köln-Porz.


Meine Südstadt: Herr Winkler, was ist denn ein Repair Café?
Sascha Winkler: Die Grundidee des Repair Cafés ist es, dass man sich einmal im Monat trifft und gemeinsam oder alleine Dinge repariert. Es gibt vor Ort Ehrenamtliche, die andere Menschen anleiten können, ihre Dinge wieder selbst zu reparieren. Denn bevor man Sachen wegschmeißt, sollte man zumindest versuchen, sie zu reparieren. Und dazu gibt es kostenlos Kaffee und Waffeln. Darum der Zusatz ‚Café’.

Wie sind Sie dazu gekommen, da mit zu reparieren?
Ich bin Computerfachmann und habe über zehn Jahre in einem großen Elektronikmarkt in führender Position gearbeitet. Reparaturen werden meistens abgelehnt. Die Händler wollen Umsatz machen und raten schnell zum Neukauf. Wenn eine Taste aus einer Computertastatur rausgebrochen ist, kauft man sich gleich eine neue Tastatur. Wenn am Computer der Akku kaputt ist, wird gerne zu einem Neukauf des kompletten Geräts geraten.
Ich fahre einmal im Monat zur AWB am Butzweilerhof, und da sehe ich funktionierende Computer, die einfach weggeworfen wurden. Ich habe mich schon immer über diese Wegwerf-Mentalität geärgert. Es wird immer gerne weggeschmissen, was kaputt ist.
In einer Zeitung habe ich dann über Repair Cafés gelesen und daraufhin eins in Siegburg besucht. Dort lernte ich Dagmar Langel kennen, die das Repair Café in Porz leitet. Und seitdem repariere ich selbst in Porz.

Wie alt ist Ihre Waschmaschine??

Ich habe eine Miele, die ist um die 30 Jahre alt. Wenn an der was kaputt ist, z.B. die Pumpe, dann bestelle ich eine neue bei ebay, baue die alte aus und die neue ein.?Die Waschmaschinen von heute sind so gebaut, dass da nichts mehr mit Schrauben befestigt wird, sondern alles am Stück in Plastik reingepresst wird. Wir sollen nicht mehr reparieren, wir sollen neue Sachen kaufen. Die Obsoleszenz, also die verringerte Lebensdauer der Produkte, ist vom Hersteller so geplant und beabsichtigt. Das ist ein Betrug am Kunden, ein Betrug an der Umwelt, weil wir immer schneller immer mehr Müll produzieren, und letztendlich ein Betrug an unserer Zukunft und der Zukunft unseres Planeten.

Warum initiieren Sie kein Repair Café in der Südstadt?
Als Einzelner geht das nicht. Und um ein Repair Café in der Südstadt zu eröffnen, braucht man zunächst einen Ort. Es muss Strom, Wasser, Toiletten und einen Raum geben, den man absperren kann.

Man braucht jemanden, der nähen kann, einen anderen, der Räder reparieren, einen nächsten, der Fernseher reparieren kann usw. Das Porzer Repair Café hat zwar mittlerweile einen Fundus an Werkzeugen und Ersatzteilen, aber bei Spezialwerkzeug weiß natürlich jeder am besten, was gebraucht wird. Wer mitmachen möchte, sollte sein eigenes Werkzeug mitbringen. Ich selbst bin ja in Porz für die Computer zuständig und komme dort mit drei Koffern hin, in denen meine Sachen drin sind, die ich gebrauchen könnte.

Ich könnte mir auch einen Workshop vorstellen, wo man Interessierten aufzeigt, wie so ein PC zusammen gebaut ist und wie man ihn reparieren kann. Oder man zeigt was zu einem speziellen Thema, z.B. ‚Was ist ein Mainboard?’.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Während des Interviews kamen mir Gedanken an das Bürgerhaus Stollwerck, an GOT Elsaßstraße oder den Bauspielplatz auf, die alle gute Voraussetzungen dazu hätten, einmal im Monat an einem Samstag oder Sonntag für 4-5 Stunden Raum für ein Repair Café zu bieten.
Als potenziellen Ehrenamtlichen befragte ich zu dieser Idee Karsten Heinsohn, den Fahrrad Doctor aus der Biberstraße. Er würde ein Repair-Café in der Südstadt begrüßen und könnte sich auch vorstellen, dort als Ehrenamtlicher aktiv zu werden. „Ich finde die Idee gut, denn es gibt in der Südstadt viele Familien, die sich eine Fahrradreparatur nicht leisten können. Viele Leute können heute keinen Reifen mehr flicken. Denen könnte man das im Rahmen eines Repair Cafés wunderbar beibringen.“

Update vom 10. Juli 2015:
Mittlerweile machen wir einmal im Monat ein Repair Café im Bürgerhaus Stollwerck. Jeden 2. Sonntag. Einfach zwischen 14 und 19 Uhr vorbei kommen!

Mehr im Netz

Repair-Café Homepage

Interview mit der Erfinderin der Repair Cafés, der Niederländerin Martine Postma:? www.muenchen-querbeet.de
 

Text: Jasmin Klein

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