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Kultur

„Viel Spaß Euch beim Ende der Welt!“

Donnerstag, 20. Dezember 2012 | Text: Jasmin Klein | Bild: Jasmin Klein

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Vor drei Jahren kursierte im Internet ein Video, in dem man zwei Männer sah, die in einer Küche sitzen und das Lied „Man in the mirror“ von Michael Jackson neu vertextet singen und dabei die Ereignisse des Jahres kommentieren. Das Video wurde vom Geheimtipp schnell zum Internethit, über den viele Radio-, Fernsehsender und Zeitungen berichteten.

Seit dem 11. Dezember ist das ‚Dinner for one’ der youtube-Generation mit dem vierten Jahresrückblick online. Dieses Jahr wird zu den Klängen des Dirty Dancing Hits „(I’ve had) The time of my life“ das nahende Ende der Welt besungen. Die beiden Protagonisten Malte Fuhrer und Jan-Philipp Scherz, beide 37, beide ursprünglich aus Kiel, leben seit sieben Jahren mitten in der Südstadt. Höchste Zeit, sie näher kennenzulernen.

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Wir treffen uns in ihrem Stammcafé bei einem Cappuccino und einem Frische-Minze-Tee. Malte ist Schauspieler und Abendregisseur am Scala-Theater am Hohenzollernring, Jan-Philipp ist Producer bei einer Fernsehproduktionsfirma und bereitet derzeit ‚Let’s dance’ vor, das im März 2013 in eine neue Runde geht.

Wann und wie begann das mit den Jahresrückblicken?
Jan-Philipp: Es fing im Jahr 2009 an. Wie jedes Jahr stellte ich für meine Freunde eine Weihnachts-CD mit meinen Lieblingsliedern des vergangenen Jahres zusammen. Mein Mitbewohner Malte fragte mich, ob denn auch ein Lied von Michael Jackson dabei wäre. Schließlich sei der ja in diesem Jahr gestorben. Wir sponnen dann rum, was damit endete, dass wir im Tonstudio eines Freundes das Lied „Man in the mirror“ neu aufnahmen mit einem Text, den wir geschrieben haben und in dem wir die Ereignisse des Jahres kommentierten. Zusätzlich nahmen wir dann noch ein Video in der Küche auf, einfach so, ohne große Hintergedanken. Wir stellten den Film bei youtube ein und verschickten den Link an unsere Freunde. Als privaten Weihnachtsgruß.

Malte: Wir verlinkten den Film auch zweimal bei facebook. Als wir wenige Tage später 200 Klicks hatten, war ich schon überrascht: Habe ich so viele Freunde? Eine Woche später ging alles plötzlich sehr schnell, wir hatten bereits 50.000 Klicks. Innerhalb weniger Stunden meldeten sich viele Radiostationen und Fernsehsender. Katja Burkard stellte unser Video bei Punkt 12 vor, und dann explodierten die Klickzahlen. Über eine Million Mal wurde das Video von 2009 bis heute aufgerufen.

Wie kam es zu dem diesjährigen Cameo-Auftritt von Katja Burkard?
Jan-Philipp: Katja Burkard ist Fan der ersten Stunde. Jedes Jahr im Oktober rief die Teamleiterin von Punkt 12 an und fragte nach, ob wir schon was gedreht haben und ob man den Dreh vielleicht begleiten könnte. Wir können aber im Oktober noch gar nicht sagen, ob wir überhaupt die Zeit finden, einen Jahresrückblick zu machen. Aber dieses Jahr haben wir dann Bescheid gegeben; und eben jene Teamleiterin kam mit dem Vorschlag daher, Katja könnte doch mitspielen. Wir fanden’s lustig, und so kam sie tatsächlich mit einer Flasche Champagner vorbei, wir besprachen kurz, wie wir sie in das Video einbauen können, sie machte mit, und fünf Minuten später war alles erledigt. Wir tranken zusammen den Champagner und unterhielten uns über Gott und die Welt.

Die Videos sind ambitioniert aufgenommen, gerade das Video von 2011 ist sehr aufwändig produziert. Wie finanziert Ihr das?
Jan-Philipp: Durch meine Arbeit kenne ich viele Menschen, die Licht, Ton, Kamera, Schnitt usw. professionell beherrschen. Die helfen uns bei den Videos, machen Freundschaftspreise, arbeiten aber größtenteils ohne Honorar, weil sie Spaß an dem Projekt haben. Für das Feuerwerk in der Küche z.B. haben wir keine Wunderkerzen angezündet, sondern jemanden kommen lassen, der etwas davon versteht. Das kostet dann auch was. Wir könnten theoretisch bei youtube auch Werbung schalten, aber das ist nicht der Spirit.

Malte: Wir machen das ja nach wie vor als Weihnachtspostkarte für unsere Freunde. Und es fühlt sich nicht richtig an, Werbung vor die Videos zu schalten. Aber diese Jahresrückblicke betrachte ich einfach auch als ein Hobby. Und ein Hobby kostet einfach Geld. Auch wenn man Seidenmalerei macht, hat man Kosten. Übrigens, neben unseren Jahresrückblicken haben wir letztes Jahr auch eine Neuinterpretation des Tim-Bendzko-Hits gemacht. Zu finden unter dem Titel „Etude oder Fingerübung“.

Was war denn das Schönste, was Euch durch die Videos passiert ist?
Jan-Philipp: Das war, als eine Kinderkrankenschwester aus der Kinderkrebs-Station mich angesprochen hat. Wie sehr den Kindern unser Video gefallen hat. Da musste ich schon schlucken.

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Malte: Mir schrieb ein Altenpfleger, dass er einen Mann betreut, der an Alzheimer leidet und seit Monaten keine Miene verzieht. Als er ihm unser Video vorgespielt hat, musste der Mann mehrmals lächeln. Das hat mich sehr gerührt. Und mein pädagogisches Herz, von dem ich bis dato gar nichts wusste, schlug höher, als mir eine Schulklasse schrieb, dass sie unser Video ja schon gut findet, es aber auf Dauer etwas nervt: Sie haben es mehrfach im Geschichtsunterricht angeschaut und jedes darin kommentierte Ereignis nachrecherchiert, um anschließend einen Test darüber zu schreiben. Sowas finde ich toll!

Woher kennt ihr euch? Und seit wann lebt ihr in der Südstadt?
Malte: Wir kennen uns aus der Schule. Später zog ich zu Jan-Philipp in seine WG in München. Dann ging er nach Berlin, und einige Zeit später zog ich dann zufällig auch nach Berlin. Als ich dann weiter nach Köln zog, klingelte zwei Monate später das Telefon: „Rate mal, wo mein neuer Job ist!?“

Jan-Philipp: Ich hatte in Köln schon für eine Wohnung in der Kyffhäuser fest zugesagt. Dann meldete sich jemand auf meine Anzeige im Stadt-Anzeiger und sagte, es sei eine 3-Zimmer-Wohnung in der Südstadt frei, Bonner Straße Höhe Teutoburger. Ich sagte ab. Das Gespräch hörte aber meine Kollegin mit und drängte mich, mir die Wohnung doch anzuschauen. Dann rief ich Malte an, ob er mit mir zusammen ziehen würde. So kam es, dass wir in die Südstadt zogen.

Wo kann man euch in der Südstadt denn begegnen??

Jan-Philipp: Im Six-Up und bei Lucio im Latte Macchiato.

Malte: In der Metzgerei in der Merowinger. Aber eigentlich sitze ich weniger in Cafés oder Läden. Viel lieber laufe ich durch die Straßen und schaue mir die Häuser und die Menschen an. Das könnte ich stundenlang tun. Eigentlich wollte ich nie in die Südstadt. Ich hatte schon mal in Sülz gewohnt und fand es dort ganz wunderbar. In der Südstadt laufen alle mit Sonnenbrillen rum und sind so angestrengt hip. Dachte ich. Aber jetzt wohne ich seit sieben Jahren hier, und es ist so ein entspanntes Wohnen. Ich möchte gar nicht mehr hier weg.

Vielen Dank für das schöne Gespräch!

Text: Jasmin Klein

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