Aufgeschnappt: Buchvorstellung von ArchivKomplex +++ 38. Dauerlauf im Severinsviertel – Anmeldung bis 22. April 23 +++ Maja Lunde in der Comedia +++
Rozbeh Asmani setzt sich künstlerisch mit der Ästhetik des Kapitalismus auseinander. 2009 beginnt er seine Recherche der Farbmarken, die beim Deutschen Marken- und Patentamt angemeldet sind. Wenn Farben von Firmen für ihre Corporate Identity exklusiv verwendet werden, nehmen sie Einfluss auf unser kollektives Gedächtnis. Rozbeh Asmani transformiert für seine künstlerischen Arbeiten in unterschiedlichen industriellen Reproduktionsmedien wie Siebdruck, C-Print, Offset oder Foliendruck Informationen aus dem Markenregister.
Auch dreidimensionale Formen werden von Konzernen exklusiv beansprucht. Ob Zwieback, Schokoladenpraline, Kaffee Filtertüte oder Chipstüte, die Liste der geschützten Formen ist lang. In seinen Abgüssen eignet sich Rozbeh Asmani diese Formen an und verwandelt sie in originalgetreue Skulpturen aus Bronze und Neusilber oder wie zuletzt für eine Skulptur aus achtzehn Kohlebriketts, die er aus mit Lakritzextrakt überzogenem Gips hergestellt hat.
Meist genügt ein Blick auf die Arbeiten von Rozbeh Asmani und man erinnert nicht nur den Markenzusammenhang sondern auch Zeit und Umstände der Begegnung mit diesen Waren und Dienstleistungen. Mit Staunen und Schrecken stellt man fest, dass die Konsumwelt auch in das eigene Gedächtnis Einzug gehalten hat. Im Freiheitsraum der Kunst holt sich der Künstler stellvertretend für uns alle Farben und Formen zurück.
Ausstellungsdauer: 2. Juni bis 7. Juli 2018
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 10-12/14-18 Uhr und Samstag 11-15 Uhr
Bild: Rozbeh Asmani, Lidl Kreis, 2018, C-Print auf Clearfilm, 100 x 100 cm, Auflage 3+2 e.a.