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Kolumne

Am Tag danach…

Mittwoch, 22. Februar 2012 | Text: be süd

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

…bin ich immer noch benommen. Habe Karnevalitis! Seit Tagen ernähre ich mich nur von Kölsch. In meinem Kopf schwirren Fragmente von gehörten und gesungenen Karnevals-Liedern, von lustigen Prinzessinnen mit Schnurrbart, von Federboas, Konfetti und Strüssjer-Regen herum. Meine Stimme hat sich nach dem vielen „Kamelle!!!“-Schreien und Liedersingen in den Urlaub verabschiedet.

…bin ich immer noch benommen. Habe Karnevalitis! Seit Tagen ernähre ich mich nur von Kölsch. In meinem Kopf schwirren Fragmente von gehörten und gesungenen Karnevals-Liedern, von lustigen Prinzessinnen mit Schnurrbart, von Federboas, Konfetti und Strüssjer-Regen herum. Meine Stimme hat sich nach dem vielen „Kamelle!!!“-Schreien und Liedersingen in den Urlaub verabschiedet. Meine blauen Flecken singen mir ein Klagelied vom wilden Geschunkel mit anderen Jecken. Aber meine Gesundheit ist bei all dem Chaos auch nicht zu kurz gekommen. Nein, kein Sport, aber ebenso gut: Ich habe „fremdgebützt“, und es gibt nichts Besseres für die Abwehrkräfte. Die Stimmen von Brings, Höhner und Black Fööss sitzen fest in meinem Kopf, mir bleibt nichts anderes übrig, als dieser Kolumne eine musikalische Überschrift zu geben. Also singen Sie mit mir und lassen Sie die tollen Tage nochmal Revue passieren! „Do sinn mer dabei…“ „Am Aschermittwoch ist alles vorbei…“ Mist, viel zu schnell ging die 5. Jahreszeit zu Ende. „… Mit Träne in d´r Auge loor isch manchmol zurück“, und wie im Traum sehe ich unscharfe, bunte, bewegte, surreale Bilder (zu viel Kölsch?) Habe ich die wirklich gesehen? Eine männliche Gruppe Mumien, schön eingepackt, die etwas steif durch die Straße liefen. Ich wette die Gattinnen der Männer hatten die Idee für das Kostüm unter dem Motto, „mer losse keiner dran..“ Sexy Teufelinnen, Moment mal, haben die Schnäuzer? Dunkelhäutige Bärbelchen und dann, bevor ich Kölsch sagen kann, laufe ich die Vringstross entlang „Mit enem schöne Mädche an d´r Hand…“ (Ich glaube es war ein Mädchen!) Zusammen singen wir „Viva Colonia, wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust, wir glauben an den lieben Gott und hab´n noch immer Durst!“ Stimmt! Da war noch was, „Drink doch eine met…“. Und der Wahnsinn namens Karneval geht weiter, „denn heh in Kölle danz dä Beer, mer fiere Fastelee-mer mache et sick 2.000 Johr….“ am liebsten „en unserem Veedel….“. Zwischendurch heißt es „…Un dann stonn se, en d´r Kaffeebud un schödden sich de Kaffe en d´r Kopp“. Wieder einigermaßen klaren Kopfes, wünsche ich mir nur eins „… einmol Prinz zo sin, in Kölle am Rhing…“, dann sehe ich sie und ich kann nicht anders: „…mir schenken d`r Aal e paar Blömche, e paar Blömche für et Finsterbrett…“, und bevor ich weiß, wie mir geschieht, lande ich beim „ …poppe, kaate, danze, dat kannste, dat kannste“. Denn „Ich ben e ne Kölsche Jung, wat willste maache?“ Filmriss! Ich befinde mich unter dem Severinstor. Ein musikalischer Rausch! Es wird getrommelt und getanzt! Die Musiker geben alles und werden wie Helden gefeiert! Der Rhythmus ist ansteckend, wir sind schweißgebadet und tanzen eng miteinander. Es wird lauter und wilder, ich stehe mitten drin und bewege mich, nein ich werde bewegt! Egal, es fühlt sich gut an! „Es stimmt, „Mer bruche keiner-keiner dä uns sät wie mer Fasteloovend fiere deit.“ Das können wir! Ich steige durch das Küchenfenster in eine Veedelskneipe (Heimvorteil!) und tanze was das Zeug hält! Moment Mal! Wie bin ich nach Hause gekommen? Zu meiner großen Überraschung stelle ich fest, dass ich einen Tag verloren habe! Wo ist der Samstag hin? „… Jo, dat kennt mer jo“. Nach meinem anfänglichen Schock befinde ich mich wieder auf der Severinstraße (wie ich da hin gekommen bin, weiß ich nicht!). Da stehe ich, zwischen lauter jecken Spaniern, Italienern, Amerikanern…, wir schreien voller Inbrunst nach Kamelle und Strüßjer, und singen mit allen zusammen op Kölsch: „Su simmer all he hinjekumme, mir sprechen hück all dieselve Sproch…“ Der Countdown läuft, das Ende naht, bevor ich mich verabschiede, möchte ich Ihnen noch etwas mit auf den Weg geben „Su lang mer noch am Lääve sin, am Laache, Kriesche, Danze sin, su lang-mer noch am Lääve sin. „Es war „…eine Superjeilezick!“ Kein Wunder, denn „…mir sind wie mer sin, mir Jecke am Rhing. Dat es jet,wo mer stolz drop sin!“ „Bye,bye my love , auf Wiedersehen…“

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