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Gesellschaft Politik

Bauboom: Dritte Gentrifizierungswelle in der Südstadt

Donnerstag, 31. August 2017 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Stefan Rahmann

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wer sich in diesen lauen Tagen durch das Veedel treiben lässt, merkt schnell: Hier verändert sich gerade eine Menge. Bauprojekte – geplant und in Arbeit – in großer Zahl sind der Beweis, dass die Südstadt gerade die dritte oder vierte Gentrifizierungswelle erlebt. Wir haben den Stand der Dinge mal zusammengefasst. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Kartäuserwall

Fangen wir mit dem Rätsel an. Das Haus Kartäuserwall 14 wurde vor etwa einem Jahr nach der Räumung abgerissen. Passiert ist seitdem nichts. Die Grundstücksbesitzerin, die Gewerbepark Hüsten GmbH aus dem sauerländischen Arnsberg, hüllt sich in Schweigen. Es gibt Gerüchte, sie wolle das Grundstück verkaufen. Wie so oft bei Immobiliendeals: Bei Nachfragen rennt man gegen eine Mauer des Schweigens. Dagegen ist die Cosa Nostra eine Schwatzbude. Auf dem Gelände haben Unbekannte inzwischen eine Mauer aus Hohlblocksteinen errichtet. Sieht lustig aus.

Tavernaki

Um den Naubau auf dem Tavernaki-Gelände an der Alteburger Straße hatte sich eine Diskussion entwickelt. Viele Bürger forderten ein belebtes Erdgeschoss mit einem Laden oder einem Restaurant anstatt der vom Investor geplanten Garageneinfahrt. Die Fahrzeuge der zukünftigen Eigentumsbesitzer sollten im Erdgeschoss parken. Wohnungen im Erdgeschoss lassen sich schlecht vermarkten. Ja, was soll man sagen: Der Investor, die Wohnwert GmbH, hat nach Gesprächen mit der Verwaltung die Pläne geändert. Nein, nicht, was Ihr denkt. Das Erdgeschoss ist und bleibt unbelebt. Naja, nicht ganz.

Visualisierung der Projekt auf dem Tavernaki-Gelände nach und vor der Änderung. / Bild: Wohnwert

Dort sollen Menschen wohnen. Und weil sie ja nach den neuen Plänen nicht mehr über Autos wohnen, werden die Wohnungen bis vier Meter hoch. Die Fenster geraten auch deutlich höher als ursprünglich geplant. Vor neugierigen Blicken müssen sich die Bewohner nicht fürchten. Die Fenster sind bis über zwei Meter Höhe blickdicht. Autos können in dem neuen Entwurf auf neun Stellplätzen in drei Parkliften abgestellt werden. Die Wohnwert GmbH möchte den Neubau zur Jahreswende 2018/2019 fertig stellen. Aufgerufen sind für drei Erdgeschoss-Wohnungen Quadratmeter-Preise um die 5000 Euro.

Alteburger Straße

Erheblich mehr als 5000 Euro für den Quadratmeter sollte man dabei haben, wenn man sich für den Kauf einer Wohnung an der Alteburger Straße links neben der Ubierschänke interessiert. Dort berichtet die bauausführende Handwerkerschaft freimütig von Preisen jenseits der 6000 Euro. Das Gebäude wird derzeit umfangreich saniert.

Waidmarkt

Am Waidmarkt erleben wir gerade den Abriss der ehemaligen Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsbank, die beim Archiveinsturz stehen geblieben war. Hier plant die BPD Immobilienentwicklung Großes. „vielvrings“ wird das Neubauprojekt genannt, und wer sich darunter erstmal nichts vorstellen kann, bekommt die Erläuterung gleich mitgliefert. Versprochen wird ihm nämlich ein „Logenplatz am Lebensstrom“ mit „viel Dorf im Hof“. Das lassen wir jetzt mal so stehen und widmen uns den Fakten: Der Investor plant einen Gebäude-Riegel an der Severinstraße, 27 Eigentumswohnungen mit Größen zwischen 65 und 149 Quadratmetern sollen entstehen. Im Erdgeschoss wird es vier Ladenlokale geben. Noch ein bisschen exklusiver wird es hinter dem Riegel. Dort wohnt man in einer der sieben Stadtvillen auf 170 Quadratmetern. Die Quadratmeterpreise: Ab 5500 aufwärts. Nicht ganz wenig, aber man bekommt ja auch „vielvrings“.


Visualisierung der Vielfrings /Bild: HH Vision

Kyllstraße

Auch an der niedlichen Kyllstraße, die am Geschäft Kolbe von der Bonner Straße parallel zum Bahndamm abbiegt, wird sich einiges ändern. Das Kölner Immobilienunternehmen WvM will die Baulücke zwischen Kolbe und dem Kindergarten mit einem sechsgeschossigen Neubau schließen. Kolbe verkleinert sich, das denkmalgeschützte Gebäude darüber wird saniert. Der Stadtentwicklungsausschuss hat kürzlich den dort geltenden Bebauungsplan aufgehoben, weil der nur für den Kindergarten galt. Jetzt kann die WvM den Paragrafen 34 des Baugesetzbuches nutzen. Das heißt, sie kann ziemlich selbstbestimmt im Rahmen der ortsüblichen Bebauung bauen. Dieser Paragraf soll das Baugenehmigungsverfahren beschleunigen. Die Idee ist, dass der Antrag auf einen 51. Bungalow in einer 50-Bungalow-Siedlung im Amt ohne großes Gesummse durchgewunken wird. Der 34 kommt auch beim Tavernaki-Neubau zur Anwendung. Der Haken: Die Politik wird nicht mit der Sache befasst und kann deshalb auch nicht in Fehlentwicklungen eingreifen. An der Kyllstraße ist ein sechsgeschossiger Neubau geplant. Mehr weiß man noch nicht. Interessant: Man vermutet Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Baugelände.

Marktstraße und Bonner Straße

Die GBI AG hat gerade damit begonnen, die Baugrube für ein achtgeschossiges Studentenappartment-Haus mit 198 Einzimmerwohnungen auszuheben. Die Appartments an der Marktstraße 4 werden 19 Quadratmeter groß sein und um die 400 Euro im Monat kosten. Die Wohnungen sind möbliert. Man ist ein wenig in Verzug – 2018 sollen die ersten Studenten einziehen. Direkt daneben, Marktstraße 6, über dem argentinischen Fleischladen, wird gerade saniert. Dort entstehen auf sechs Etagen 96 Studenten-Appartments. 27 Quadratmeter kosten 499,50 Euro. Auch mit WLAN-Zipp und Partykeller-Zapp. An der Bonner Straße 281 baut die BPD – man erinnere sich an „vielfrings“ – ebenfalls ein Studentenappartment-Haus. 72 Wohnungen für Einzelne und WGs. Preise marktüblich.

Text: Stefan Rahmann

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