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Schokoladenmuseum Rheinauhafen 1a
50678 Köln

Tel.: 0221 / 93 18 88-17
Fax: 0221 / 93 18 88 57
service@schokoladenmuseum.de www.schokoladenmuseum.de

Öffnungszeitentäglich von 10 bis 18 Uhr
vom 8.1.-18.3.2024 montags geschlossen.

Gelistet in: Bistro, Museen, Partner

Schokoladenmuseum

Wusstet Ihr, dass Kakao ein Göttertrank war? Ist Euch bekannt, welche Attraktion in Köln nach dem Dom am meisten besucht wird? Habt Ihr schon einmal einen virtuellen Kakaobaum verschickt oder an einer Verkostung „Bier und Schokolade“ teilgenommen?

Ein Ausschnitt aus dem vielseitigen Angebot des Schokoladenmuseums im Kölner Rheinauhafen, das sich auf 4000qm mit der Geschichte und aktuellen Entwicklungen rund um „Schokolade und Kakao“ beschäftigt. Es gehört zu den zehn meistbesuchten Museen Deutschlands, trägt sich finanziell selbst, erzielt sogar Gewinne. Ein Novum in der Museenwelt. Der Kölner Unternehmer Dr. Hans Imhoff, der dieses Erlebnismuseum am 31. Oktober 1993 nach nur 13- monatiger Bauzeit gegründet hat, hatte schon damals offenbar den richtigen „Riecher“ – seit der Eröffnung kamen weit mehr als fünfzehn Millionen Menschen hierher. Sie tauchen ein in die 5.000-jährige Kulturgeschichte der Schokolade, lernen anhand diverser Installationen viel Wissenswertes über Anbau, Ernte oder den Handel mit Kakao und werden über die intensive Wirkung guter Schokolade auf Körper und Seele informiert. Das Haus gilt als „Kompetenzzentrum für Schokolade“, das über Genuss und Kultur aufklärt.

Größte Attraktion ist für viele Besucher, die sich von fachlich geschulten Museumsführern in 13 verschiedenen Sprachen betreuen lassen können, der kunstvoll errichtete Schokoladenbrunnen, der 200 Kilogramm flüssige Schokolade aus vier Edelstahlfontänen herunter sprudeln lässt. Er ist aber nur ein Highlight im Produktionsbereich, der eine komplette, maßstabgetreu verkleinerte Anlage zur Verarbeitung der Kakaobohne birgt: vor aller Augen wird geröstet, gemahlen, gewalzt, garniert. Täglich werden hier 400 Kilogramm Schokolade verarbeitet. Per Bestellstein kann jeder seine eigene Schokoladentafel produzieren lassen, die nach 35 Minuten abholbereit ist und die zuvor ausgewählten Lieblingszutaten enthält.

Die Produktion in der gläsernen Schokoladenfabrik mitzuverfolgen ist das eine. Darüber hinaus präsentiert das Museum rund 100.000 Objekte, die die Entstehung, Geschichte und Kultur dieses Genussmittels demonstrieren. Beispiel Botanik: Im Tropenhaus wachsen nicht nur Kakaobäume; auch Palmen, Vanille und Kaffeepflanzen oder Bananenstauden. An die 60 Regenwaldgehölze wurden in diesem kleinen Dschungel verpflanzt. Beispiel Arbeiten in den Anbauländern: Hörstationen klären darüber auf, wie eine südamerikanische Kakaobauernfamilie lebt oder ein sieben Meter langes Einbaumboot aus Ghana zeigt, wie man noch in den 60er Jahren Kakaobohnen-Säcke zu den Hochseeschiffen transportierte. Beispiel Kultur: Eigens hergestellte Schokoladenservice aus Porzellan und Silber belegen den feudalen Gebrauch der Luxusware an den europäischen Höfen im 17. und 18. Jahrhundert und erinnern so an das stimmungsvolle Leben der damaligen Adelsgesellschaft und an die Zeit davor. Gezeigt werden auch Skulpturen oder Gegenstände, die bei frühen rituellen Handlungen benutzt wurden, zum Beispiel Maya-Schriften oder Trinkgefäße. Aber auch die Aktualität kommt nicht zu kurz: So werden Themen wie Fairer Handel aufgegriffen oder Informationen über Regenwaldrettungsprojekte präsentiert. Rund 50-60 Millionen Menschen hängen heute noch immer vom Kakaoanbau ab.

Viel Wert haben die Museumsmacher auf die Art und Weise der Darstellung gelegt. Interaktive Elemente laden ein, sich dem Thema auch spielerisch zu nähern. So gibt es eine Riechstation, um seinen Geruchssinn zu testen; an einem von insgesamt 30 ausgestellten Schokoladen-Automaten, die früher Bahnhöfe oder Prachtstraßen zierten, kann man Schokolade wirklich noch – bzw. nach seiner Rekonstruktion wieder – ziehen; ein Live-Ticker hält den aktuellen Kakaopreis bereit; man kann ein Börsenspiel aktivieren oder sich ins Schoko-Kino begeben. Mitmachen und probieren heißt die Devise. Dazu passen auch zwei historische Ladeneinrichtungen – der Besucher tritt ein die Welt des frühen 19. Jahrhunderts, findet alte, aufwendig verzierte Packungen diverser Kakao- und Schokoladenprodukte wieder, wie sie damals zu kaufen waren.

Stichwort Verpackung: Schon von außen demonstriert der von Architekt Prof. Fritz Eller konzipierte Museumsbau etwas Besonderes: Mächtig und doch gut eingepasst liegt er da, an der Spitze des Kölner Rheinauhafens: Ein Konstrukt über zwei Ebenen mit einer Nettonutzfläche von 6.610 qm, umrahmt vom zwei großen Freitreppen, die zum Promenadendeck führen. In nur 13 Monaten wurde es fertiggestellt – „rasant“, wie Pressesprecher Klaus Schopen bemerkt. 53 Millionen Mark wurden 1993 investiert, um das alte, unter Denkmalschutz stehende Hauptzollamt mit dem neuen, fast durchsichtig wirkenden Gebäude aus Aluminium und Glas zu ummanteln.

Last but not least: Die Welt der Werkstätten und Verkostungen. Hier lernt man hautnah, wie verarbeitungsintensiv das Produkt Schokolade ist. In anderthalbstündigen Workshops kann man Pralinen kreiieren oder Hohlfiguren gießen – denn irgendwie müssen die Hohlräume ja – je nach Saison – in die Osterhasen und Weihnachtsmänner kommen… Wer mehr Zeit hat, kann spezielle Genuss-Seminare buchen, auch Gutscheine dafür erwerben. Während Themen wie „Kaffee & Schokolade“ oder „Rum & Schokolade“ schnell einleuchten, stockt man beim Geheimtipp „Bier & Schokolade“. Klaus Schopen lacht, wenn man ihn darauf anspricht und kann genau diese Kombination nur empfehlen: „Man bekommt zu beidem eine ganz neue Beziehung“, ist er sich sicher.

Alle Ausstellungsräume des Museums, das CHOCOLAT Grand Café – mit imposantem Rheinpanorama – und der CHOCOLAT Shop sind aufgrund ebener Wege zum als auch im Museum barrierefrei zu erreichen. Aufzüge führen zudem zur sogenannten Bel Etage, ein Veranstaltungsort mit besonderem Ambiente, der jährlich für rund 300 Veranstaltungen gebucht wird. Über aktuelle Ausstellungen informiert die auch ansonsten sehr informative Website.

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