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Kolumne

Dabei hätte es so schön sein können!

Dienstag, 27. November 2012 | Text: be süd

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ich entscheide, mein Glück auf der Straße zu finden. Statt „Haste mal ne Mark?“, frage ich: „Haste mal ’n Thema? Was liegt Dir auf dem Herzen?“

Manche Leute finden Geld auf der Straße, andere neue Freundschaften, und ich erhoffe mir eine Inspiration! Langsam wird es kälter. Ich ziehe meinen Mantel enger um mich. Die kalte Brise bläst mir ins Gesicht, die Leute laufen etwas nach vorne gebeugt. Ihre Augen auf den Boden gerichtet. Sie fängt jetzt langsam an, diese Winterhaltung, dieses in sich Kriechen. Doch nicht mit mir! Ich laufe mit offenen Augen und voller Erwartung durch die Südstadt.

 

Meine erste Begegnung findet auf der Bonner Straße statt. Ich bekomme mit, wie eine ältere Dame einen jungen Mann nach dem Weg fragt. Ohne mit den Wimpern zu zucken, oder sein Tempo zu verlangsamen, läuft er an ihr vorbei. Er ignoriert sie! Entsetzt über die unfreundliche Art des Fremden, biete ich ihr meine Hilfe an. Ganze 30 Sekunden hat es mich gekostet. Na, so viel Zeit hat jeder, oder? Wieso hat kein Mensch Zeit?!

Ich entscheide, mein Glück auf der Straße zu finden. Statt „Haste mal ne Mark?“, frage ich: „Haste mal ’n Thema? Was liegt Dir auf dem Herzen?“

Manche Leute finden Geld auf der Straße, andere neue Freundschaften, und ich erhoffe mir eine Inspiration! Langsam wird es kälter. Ich ziehe meinen Mantel enger um mich. Die kalte Brise bläst mir ins Gesicht, die Leute laufen etwas nach vorne gebeugt. Ihre Augen auf den Boden gerichtet. Sie fängt jetzt langsam an, diese Winterhaltung, dieses in sich Kriechen. Doch nicht mit mir! Ich laufe mit offenen Augen und voller Erwartung durch die Südstadt.

 

Meine erste Begegnung findet auf der Bonner Straße statt. Ich bekomme mit, wie eine ältere Dame einen jungen Mann nach dem Weg fragt. Ohne mit den Wimpern zu zucken, oder sein Tempo zu verlangsamen, läuft er an ihr vorbei. Er ignoriert sie! Entsetzt über die unfreundliche Art des Fremden, biete ich ihr meine Hilfe an. Ganze 30 Sekunden hat es mich gekostet. Na, so viel Zeit hat jeder, oder? Wieso hat kein Mensch Zeit?!

 

Weiter geht’s. Mir fällt auf, dass die Auto- und Busfahrer die Zebrastreifen immer noch nicht wirklich anerkennen. Die Streifen dienen ihres Erachtens nur zur Verschönerung der Straße und werden schließlich als Vorschlag gesehen. Viele entscheiden, dass sie Vorfahrt haben. Die Fußgänger, ob alt oder jung, groß oder klein, mit oder ohne Rollator, sind auf sich selbst gestellt. Sie müssen warten oder schnell zur Seite springen. Worüber soll ich schreiben, frage ich einen Mann der gerade rechtzeitig zur Seite gesprungen ist. „Schreiben Sie über die unverschämten Autofahrer!“ Ich fliehe ‚gen Mittelallee, da fühle ich mich sicherer. Doch in den schönen Mittel-Alleen der Südstadt herrscht ein rauer Ton.  Mittelallee Rolandstraße, eine Allee für alle? Nein, manche Hundebesitzer meinen, dass wäre ihr Hundeklo und weder Fahrradfahrer noch Kinder hätten da irgendwas verloren! Auch die Kinderwagen schiebenden Mütter mit viel Zeit und „Coffee to go“, marschieren wie Soldaten, im gleichen Schritt neben einander und blockieren den breiten Weg. Wehe, wenn Schulkinder vorbei wollen und sie wachklingeln, dann  werden die „guten Feen der Nation“ zu bösen Stiefmütterchen!

Worüber soll ich schreiben, frage ich das Kind, dass sich gerade durchgeschlängelt  hat. „Dass wir  Kinder auch Menschen sind, laut lachen, Fahrrad fahren und  spielen wollen!“

 

Während ich grübele, fährt ein Grundschulkind an mir vorbei, die Mutter hinterher. Auf einmal fährt ein Mann dazwischen. Ich höre wie die Mutter sagt, „Vorsicht, hinter dir fährt ein Mann ganz nah dran!“  Was macht der Mann? Er  fährt vor das Kind und bremst es aus! Mir reicht’s! „Was soll das?“ schreit die Mutter, und ich denke das gleiche. Bei uns wird  Individualismus und  Eigentum großgeschrieben, aber wie groß wird Sozialintelligenz geschrieben?

Wie sozialkompetent ist die Südstadt eigentlich? Ich beobachte eine unfreundliche,  egoistische Nachbarschaft, die sich dem Motto verschreibt: „Alle nur für mich, und  keiner für alle.“  Ich bin geschockt. Dieses Verhalten passt gar nicht zur meiner Vorstellung der Südstadt!

 

Ein funktionierendes Gemeinwesen braucht Sozialintelligenz, und das hat nichts  mit dem IQ (Intelligenz Quotienten) des Einzelnen zu tun! Soziale Kompetenzen sind notwendig, um angemessen mit der Mitwelt umgehen zu können. Die Stichwörter sind Empathie (Einfühlungsvermögen), Toleranz, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Kompromissbereitschaft. Statt Empathie höre ich: „Nein, Kinder dürfen nicht spielen, die sind zu laut!“ Oder: „Mir geht es schlechter als denen“. Statt Toleranz sagen sie: „Die sind mir zu anders!“. Statt Teamfähigkeit schreien Sie: „Ich bin wichtiger!“. Statt Kommunikationsfähigkeit zu beweisen, begnügen sie sich mit: „Die sprechen nicht meine Sprache.“ Und  Kompromissbereitschaft? Fehlanzeige, denn  „Kompromisse sind nur für die Schwächeren!“

 

Wollen wir wirklich so leben? Was können wir tun? Nicht verzweifeln, dagegen steuern. Wir fangen langsam an! Heute schenken wir einem Fremden ein Lächeln! Wir können was ändern. Jeder Einzelne von uns! Denn „Das größte Glück erreichst du, indem du gerne tust, was du tun musst“ (Sathya Sai Baba).

Text: be süd

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