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Kolumne

Erleuchtung made in China

Dienstag, 13. September 2011 | Text: Kathrin Rindfleisch

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ich weiß nicht, ob man dafür in den Kitsch-Himmel kommt, oder doch eher in die Plastik-Schrott-Hölle. Im Urlaub (ich dachte ich erwähne das mal, vielleicht bekomme ich dann ein wenig Bewährung aufgrund mildernder Umstände) habe ich etwas getan, was ich bisher noch nie getan habe. Ich habe Smilla ein Heft gekauft. Ein Prinzessinnenheft. Mit einem Gimmick.

Ich weiß nicht, ob man dafür in den Kitsch-Himmel kommt, oder doch eher in die Plastik-Schrott-Hölle. Im Urlaub (ich dachte ich erwähne das mal, vielleicht bekomme ich dann ein wenig Bewährung aufgrund mildernder Umstände) habe ich etwas getan, was ich bisher noch nie getan habe. Ich habe Smilla ein Heft gekauft. Ein Prinzessinnenheft. Mit einem Gimmick. In Plastik eingeschweißter Plastik(alb)traum. Eine rosarote Taschenlampe mit einer – und wer das ahnt, zieht auf direktem Wege ein Ticket in die Plastik-Schrott-Hölle – einer echt rosaroten Prinzessin drauf. Ich fass es selber nicht!

 

Jetzt aber erst mal zurück zum Anfang der Geschichte. Denn, wenn man den betrachtet, ist dieser absolute Unterschichten-Fauxpas sogar nachvollziehbar. Versprochen. Also, mein kleines Mädchen und ich, Campen im Iglu, zwei T-Shirts, eine Luftmatratze, zwei Kissen, eine Schmuckschatulle, dreißig PIXI-Bücher, ein Kinderschminkset, keine Taschenlampe. Frevel, ja, ich gebe es zu. Ich habe tatsächlich die Taschenlampe vergessen. Beim Campen. Und es wird dunkel. Bei Nacht. Verdammt dunkel.

 

Dann sind wir in diesem Laden. Auf dem Weg zum Strand. Eigentlich wollen wir Postkarten kaufen, schließlich sind wir eine ganze Woche von zu Hause fort, das Schreiben von Postkarten in die Zuhausegebliebenen ist da wohl selbstverständlich. An die engsten zumindest. Also begeben wir uns auf die Suche nach vierzehn wunderschönen Postkarten.
Selten einen Urlaubsort so unattraktiv erscheinend lassende Postkarten gesehen (die Zuhausegebliebenen sollen doch um Gottes Willen keinen Mitleidsanfall bekommen, wenn sie sehen, wo es uns hin verschlagen hat), also nix wie raus hier. Und da blitzt sie uns an. Schon von Weitem. Ich weiß nicht, wer zuerst dem Rosarot ihrer hübsch-hässlichen Plastikverschalung erlegen ist (ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das Smilla gewesen sein muss!), plötzlich hör ich mich französisch sprechen, plötzlich zuckt die Frau hinter dem Tresen zwei zu große Batterien, plötzlich sag ich trotzdem „Bien!“, plötzlich leuchten Smillas Augen.

 

Die passenden Batterien zu diesem Wunderwerk der chinesischen Massenproduktion liegen beim ALDI an der Kasse, selbstredend. Da liegen sie gut. Wir zumindest verbringen den Rest der Iglu-Woche im Dunklen. Hat was. Ganz sicher. In anderer Iglu-Mitbewohner-Konstellation. In unserer heißt das „Mama, ich muss mal.“  „Echt?!“ kram, kram, „Och nö!“ kram, kram „Ich seh nix!“ kram, kram. „Aua! Was war das?! – Scheiß Taschenlampe!“ Ich hab mich zwar des Öfteren draufgelegt, auf die Lampe, die nicht brannte, kaputt zu kriegen war es aber nicht, das gute Stück aus Fernost.

 

Und jetzt kommen wir zum pädagogisch wertvollen Teil der Geschichte: Smilla geht seit Neuestem gern ins Bett! Denn seit Neuestem wird gemalt. Grundlage ist die Decke. Aber, liebe Vorbildmütter, ruhig Blut liebe Superomis, die Kunst entsteht nicht auf der Decke, sie entsteht an der Decke. Damit es dazu kommt, wird das Zimmer komplett abgedunkelt, weist man mir auf dem Bett sitzend mit einem wunderbar rosaroten Lichtkegel den Weg zum Bett, zeigt mir den Platz auf dem Kissen und sobald die waagerechte Position eingenommen ist, kann das allabendliche Lichtspektakel an der Decke beginnen. Und da ist was los! Herzen lösen Sonnen ab, Bäume ganze Häuser und wer errät, dass das nervöse Flackern oben rechts die Zähne vom bösen Monster sind, der hat `nen 1 A Traum gewonnen! Dass dieses garstig-kitschige Chinalein uns beiden derart Freude bereiten würde – hätte ich das geahnt, ich hätte doch niemals diese Geschichte so angefangen….

Text: Kathrin Rindfleisch

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