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Kolumne

Ich will keine Schokolade, ich will lieber …

Mittwoch, 13. April 2011 | Text: be süd

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Meine  Mutter sagte mir immer: „Kind, rede bei sozialen Anlässen nie mit Fremden über Religion und Politik, frag‘ niemals, wie viel man verdient. Rede über das Wetter!“ Gesagt, getan! Hier in Deutschland findet man schnell Verbündete, mit denen man über das Wetter schimpfen kann. Es ist zu kalt, zu grau, zu heiß, zu… – Sie wissen, was ich meine. Ist das Wetter nur ein „sicheres“ Thema für Smalltalk oder steckt mehr dahinter als wir vermuten? Wie viel Macht hat das Wetter über uns?

Meine  Mutter sagte mir immer: „Kind, rede bei sozialen Anlässen nie mit Fremden über Religion und Politik, frag‘ niemals, wie viel man verdient. Rede über das Wetter!“ Gesagt, getan! Hier in Deutschland findet man schnell Verbündete, mit denen man über das Wetter schimpfen kann. Es ist zu kalt, zu grau, zu heiß, zu… – Sie wissen, was ich meine. Ist das Wetter nur ein „sicheres“ Thema für Smalltalk oder steckt mehr dahinter als wir vermuten? Wie viel Macht hat das Wetter über uns?

Der Montag begrüßte uns mit Sonnenschein, warmen Temperaturen und blauem Himmel. Ich bin weder ein Montags- noch ein Morgenmensch, das wissen Sie gewiss, doch letzten Montag küsste mich die Sonne wach! Mit dem Lied „Let the sunshine in….” auf dem Lippen stand ich auf, diesmal ohne mein Wecker wüst zu beschimpfen (ja, mein Wecker und ich machen Fortschritte in unserer Beziehung).  Wenn die Sonne scheint, fällt es mir einfacher, aus dem Bett zu kommen. Geht es Ihnen auch so? Oh, würde mich die Sonne immer wach küssen, dann wäre ich ein glücklicher, ausgeglichener Mensch. Wieso eigentlich? Hängt unsere Stimmung wirklich vom Wetter ab? Ja! Durch die ultravioletten Sonnenstrahlen werden im Körper Glückshormone, sogenannte Endorphine, erzeugt. Sonne ist wie ein Stück Schokolade! Mit unglaublicher Energie und einem Lächeln in Gesicht, renne ich gutgelaunt aus dem Haus raus! Schnitt.  

Ich befinde mich bei REWE, und an diesem Montag gibt es nur ein Thema. Egal, ob die Mitarbeiter die Produkte einsortieren oder an der Theke bedienen – sogar die Kunden an der Schlange reden alle über …. Nein, nicht Fukushima, nicht Libyen – es geht ums Wetter! So stehe ich an der Kasse Schlange und höre zu, wie zwei Damen sich unterhalten. „Also, heute gehe ich nicht zum Sport! Was will ich im Fitnessstudio, wenn heute der letzte schöne Tag ist!“ (Was hat sie gesagt? Letzter schöner Tag?) Darauf erwidert die andere Dame: „Ich werde den Spanischkurs meine Kinder absagen, die sollen heute draußen spielen. Wer weiß, was morgen und übermorgen auf uns zukommt!“

Da komme ich ins Grübeln. Was wissen die, was ich nicht weiß? Soll ich heute meine Termine absagen, meine „To do“-Liste in den Müll schmeißen und die Sonne genießen? Ruhig Blut, sage ich mir, vielleicht ist es einfach nur Zufall, dass alle hier bei REWE über das Wetter reden. Ab nach Hause! Während ich mein Fahrrad in den Hof stelle, begegne ich den neuen, netten Nachbarn (ja, wir haben ein neues Pärchen im Haus, und die sind nett). Sie sschmeißen gerade den Grill an. „Guten Tag“, sage ich. „Hallo, herrliches Wetter heute“, sagen sie, „wir werden gleich grillen, die Wettervorhersage verspricht nichts Gutes für morgen!“ Oh ha! Wieso habe ich gestern Abend nur nicht den Wetterbericht geschaut? Musste ich zu dem Zeitpunkt ausgerechnet meine Fingernägel schneiden? Alle wissen bescheid, nur ich nicht. Mir reicht es, was erwartet uns überhaupt – ein Schneesturm, Sandsturm, Donner, Blitze, ein Erdbeben? (Ok, jetzt  geht meine Fantasie etwas zu weit.)

 

Was habe ich verpasst? Ist morgen das Ende der Welt? Etwas zögerlich frage ich, was bringt uns das Wetter morgen überhaupt? Sie schauen mich an, als ob ich gerade vom Mond gefallen wäre. „Weiß du das nicht?“ Nein. „Morgen soll es Kälte, Regen, Stürme und sogar Hagel geben. Es wird ekelig!“ Hmmm, was soll ich tun? Alle machen sich auf das Schlimmste gefasst. Ich befinde mich gerade in einer Art Gruppenzwang! Ich möchte nicht der einzige Mensch sein, der den schönen Tag NICHT genießt! Mir reicht es. Ich schmeiße alles hin und renne raus in den Park. Der Park ist – na was wohl? – brechend voll! Alle wissen Bescheid! Mir fällt auf, dass, während die hellen Nordländer in der Sonne brutzeln, schweißgebadet grillen und die Sonne regelrecht ins sich einsaugen, die Südländer im Schatten sitzen. Wieso eigentlich? Ich frage meine im Schatten sitzenden Nachbarn: „Haben Sie auch alles stehen und liegen lassen, um die Sonne zu genießen?“ Sie schauen mich etwas verwirrt an. „Nein!“, antworten sie. „Wissen Sie denn nicht, dass es morgen wieder  kalt und nass wird und dass sogar Hagel angesagt ist?“ „Nein. Aber Ihr Deutschen seid schon lustig. Ihr glaubt immer, es wird nie wieder Sonne geben! Ich finde es sympathisch, wie Ihr Euer ganzes Geschirr in den Park bringt, um Abendbrot zu essen. Eines kann man sagen: Die Deutschen genießen den Moment!“  

Schlechtes Wetter gibt es sowieso nicht. In den Worten von John Ruskin, dem englischen Schriftsteller: “Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischend, Wind fordert heraus, Schnee macht fröhlich; im Grunde gibt es kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter.“ Sollte Ihnen das nicht ausreichen, dann einfach Schokolade essen, das hilft immer!

 

In dem Sinne.

 

Text: be süd

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