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Kolumne

In viel zu großen Schuh’n…

Samstag, 8. Januar 2011 | Text: Kathrin Rindfleisch

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Am Wochenende war ich auf einer Messe. Quasi von berufswegen her.
Meine schicken Pumps, die auf so ’nem langen Messetag ’nen guten Job leisten, meine Taille in Form und meine Füße auf Trapp halten, führen an solchen Tagen seit neuestem ein Doppelleben. Statt sich abends von dem vielen Gequatsche und Herumstehe der Fußeignerin zu erholen, um den nächsten Messetag halbwegs unbeschadet und mit ’ner Menge Abrollkraft zu überstehen, lassen sie sich nach Feierabend derer, die reinpassen, nochmal eine Runde Rumstöckeln von denen, die vorne und hinten jeweils noch eine Handbreit Platz haben.

Am Wochenende war ich auf einer Messe. Quasi von berufswegen her.
Meine schicken Pumps, die auf so ’nem langen Messetag ’nen guten Job leisten, meine Taille in Form und meine Füße auf Trapp halten, führen an solchen Tagen seit neuestem ein Doppelleben. Statt sich abends von dem vielen Gequatsche und Herumstehe der Fußeignerin zu erholen, um den nächsten Messetag halbwegs unbeschadet und mit ’ner Menge Abrollkraft zu überstehen, lassen sie sich nach Feierabend derer, die reinpassen, nochmal eine Runde Rumstöckeln von denen, die vorne und hinten jeweils noch eine Handbreit Platz haben.

 
Kinder sind kleine Mini-Me’s, kleine Nachäffer. Und weil sie mit aufgeregter Freude und jeder Menge kreativer Vorstellungskraft nachahmen, spielt Smilla nicht kochen, schwingt sie auch nicht gerade täglich den Feudel um der vermeintlich putzenden Mama nachzueifern, und auch in punkto Tortenbacken hat sie in ihrer Mutter kein nachahmenswertes Vorbild. Ich weiß nicht, ob es mich jetzt beunruhigen sollte oder ich, ganz Frau von Businesswelt, stolz sein sollte auf die Frauengeneration von morgen, der ich durch mein Weniger-Muffins-mehr-Netbook-Leben ein Selbstverständnis für die arbeitende Frau und ihren Spaß daran vorlebe…
Smilla geht nämlich arbeiten. Und ganz wie im wahren Leben, in dem sie mich nicht arbeiten sieht sondern eben nur mein je nach Tagesform mehr oder weniger flötendes „Ich geh arbeiten! Tschöö!“ erlebt, macht sie das, was sie bei Mama sieht: sie schlüpft in die Pumps Größe 39, wirft sich Schal und Jacke über und verkündet trällernd „Ich geh arbeiten! Tschöö!“ Und stöckelt los. 15 Nummern zu groß (wie gut, dass die Stoppersocken mindestens vier Nummern ausgleichen) geht`s einmal mit gewichtiger Miene (so ist das wohl in der Arbeitswelt…oder ist das mein möchtegern wichtiges Gesicht im Arbeitsmodus…?!) um den Küchentisch. Die Pumps knicken nach innen ein, die Schritte werden schlürfender, meine Immer-locker-bleiben-Vorsätze immer strapazierter und meine Gedanken immer selbstkritischer. Die arbeitende Mutter nachspielen, wie sie arbeiten geht. Sehr bedenklich, oder?! Ich meine, Smillas Spiel greift weder meinen spannenden Kontakt zu den vielen Menschen auf, die ich interviewe, portraitiere oder berate, noch kommt auch nur ein Funke meines wahnsinnigen Sachverstandes zum Ausdruck. In Smillas Spiel geht es einzig und allein ums Arbeitengehen. Ums Weggehen. Allein gelassen. Von einer Mutter, der ihre Arbeit so wichtig ist. Das arme Kind. Ich Rabenmutter!
 
So Leute, mir geht’s schon viel besser jetzt. Alle wirren Gedanken sind rausgelassen, die romantischen Bilder von Müttern, die da stehen, wo sie hingehören, an der Haustür zur Begrüßung ihrer Sprösslinge nach erfolgreichem Kitatag, abgelegt und endlich wieder klar gesehen: wie schön! Smilla erfährt von kleinauf, quasi spielerisch, wie gern ich arbeiten gehe, dass ich das auch freudig verkünde, dass  ein bisschen Aufpimpen dazugehört und dass ich abends wiederkomme. Und wenn ich dann zu Hause bin, dann bin ich voll für sie da. Und lass sie mit meinen Pumps spielen. Was soll`s, ich hatte einen ereignisreichen, zufriedenstellenden Tag, da kann mich so ein umgeknickter Schuh weiß Gott nicht ärgern.
Und zum Schluss des Tages noch eine Runde Quatschwörter ins Ohr flüstern? Aber bitte, immer gerne! Smilla findet’s herrlich komisch und ich kann indirekt nochmal den ein oder anderen kleinen Tagesfrust in Kacka-Pipi-Wörtern ablassen.
 
Also, die Ich-geh-Mutti ist keine schlechtere Mutti als die Ich-bin-immer-da-Mutti. Schreiben wir uns das doch ein für allemal hinter die Ohren, Mädels!

Text: Kathrin Rindfleisch

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