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Kolumne

Von leeren Drohungen und vollen Expresimenten

Sonntag, 24. April 2011 | Text: Kathrin Rindfleisch

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Seit Neustem wird mir gedroht. Drakonische Strafen werden mir prophezeit, ich gehe zur Zeit auf dem Zahnfleisch. Mit dem Weitersagen an gewichtige Personen wird gedroht, der Papa, Pauls Papa oder Mama, sie alle werden erfahren, was ich so Unmenschliches verlange. Denn das ist der Grund der Androhungen: meine knallharten Aufforderungen.

Seit Neustem wird mir gedroht. Drakonische Strafen werden mir prophezeit, ich gehe zur Zeit auf dem Zahnfleisch. Mit dem Weitersagen an gewichtige Personen wird gedroht, der Papa, Pauls Papa oder Mama, sie alle werden erfahren, was ich so Unmenschliches verlange. Denn das ist der Grund der Androhungen: meine knallharten Aufforderungen. Bestialisch, ja geradezu menschenverachtend verlange ich, wofür mir in jedem vernünftigen Land längst der Prozess gemacht worden wäre. Ich bitte Paul und Smilla, sich die Hände zu waschen, nachdem sie auf dem Töpfchen waren. Ich gebe zu, so langsam verstehe ich, wie abnorm und bösartig meine Forderung ist, trotzdem kann ich es einfach nicht lassen, nach jedem Topfgang diesen Teufelswunsch zu äußern. Und damit in Kauf zu nehmen, was an Schreckenskonsequenz kaum – ja, ich will sagen, nicht! – zu überbieten ist: Ich darf nicht zum Geburtstag kommen. Weder zu Pauls, noch zu Smillas. Knallhart. Nicht nur in ihrer Aussage, auch in der Bekräftigung dieser. Schmeißen sich – mit selbstredend ungewaschenen Gliedmaßen – auf den Boden und jammern wehklagend „…dann darfst du nicht zu meinen Geburtstag kommen!“ Böse Zungen nun würden behaupten, dass ich daraufhin im Kopf `nen Luftsprung mache und „Yeap! Hoffentlich vergesst ihr das bis dahin nicht!“ denke. Aber das wäre, wie gesagt, wirklich böse und würde mir unterstellen, dass mich ein Haufen lärmender, schokokussverschmierter Vierjähriger, die die Wohnung zerwühlen und das Bad unter Wasser setzen, an den Rande des Wahnsinns treiben würden.
 
Nein, so ist das bei mir aber nicht. Ich gute Mutter. Ich bin selbstredend geschockt und verletzt ob derartiger Androhungen. Den schönsten Tag unserer Kinder! (Dass ihrem Geburtstag so viel Aufmerksamkeit beigemessen wird, ist im übrigen auch neu und war mir so noch nicht bewusst) Außen vor, nicht erwünscht, abgestraft. Doch nur ich weiß, was den beiden vermeintlichen Machthabern durch Ermangelung des Durchschauens  komplexer Weltzusammenhänge fehlt. Wir (die wir Paul- und Smilla-Elternteile alle bedroht werden) werden dabei sein, denn ohne uns keine Schokoküsse, keine Gummibärchen und Geburtstagskerzen. Ohne uns keine Geschenke, und auch die Reise nach Jerusalem fällt ohne uns ins Wasser. Also: weiter quälen! Händewaschen! Zähneputzen! Schlafengehen! Denn, sorry, aber Eure Drohungen sind leere Versprechungen, die ihr ja doch nicht einhaltet!
 
Zu Ostern gibt es heute ein Nachwort, dass sich – aus Rücksicht auf die religiös internationale Leserschaft – nicht  auf die Auferstehung Jesu bezieht, sondern auf ein anderes Wunder: das Ei.
Jetzt kann es mich lange hin und her wundern, was das Ei eigentlich mit Ostern zu tun hat und was um Himmels Willen (sorry, religiös internationale Leserschaft, das war`s aber jetzt wirklich mit dem da oben) der arme Hase da zwischen den Eiern zu suchen hat. Oder aber ich mache es wie die Kinder, die das Thema rein wissenschaftlich angehen: mit einem „Expresiment“! So zumindest verkünden Sie mit gewichtigen Mienen, als sie vor ein paar Tagen um ein Glas mit Wasser bitten, in das sie ein Plastikei aus Smillas Kaufladen stecken, um das Ganze dann in ein größeres Holzgefäß zu stellen. Und nun: beobachten. Was da passiert mit dem Ei. Alles so stehen lassen. Bis morgen! Kinder, die experimentieren? Beobachten? Wirkungszusammenhänge erforschen? Alles richtig gemacht! Natürlich dürft ihr das bis morgen stehen lassen! Oder übermorgen!
 
Das Wasser ist mittlerweile braun-gelblich. Das Glas wird auf der Spüle von der einen Ecke in die nächste gerückt. Irgendwie stört es immer. Das Ei steckt fest. Geht nicht mehr raus. Ist das „Expresiment“ gescheitert? Oder ist es um seiner selbst Willen schon ein großer Erfolg? Alex und ich waren auf jeden Fall sehr beeindruckt, als die Kindergärtnerin uns erzählte, dass sie vor Wochen mit den Kindern ein Experiment gemacht hätte, indem es darum ging, ein Ei durch einen engen Flaschenhals zu bekommen. In welcher Puppenecke Paul und Smilla gerade spielten, als diese Frage aufgelöst wurde, bleibt an dieser Stelle offen, dass sie nicht dabei waren ist allerdings offensichtlich, denn sonst hätte das Ei in unserer Küche den Weg aus dem Kinderglas längst gefunden.

Text: Kathrin Rindfleisch

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