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Kolumne

Meistermacher FC

Montag, 2. Mai 2011 | Text: Gastbeitrag

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Was für ein Tag! Die Werkself im 52. rheinischen Derby geschlagen, Klopp zum Meister gemacht und endlich haben meine Geißböcke wieder Fußball gespielt!

Was für ein Tag! Die Werkself im 52. rheinischen Derby geschlagen, Klopp zum Meister gemacht und endlich haben meine Geißböcke wieder Fußball gespielt! An diesem Samstag durften mit den Pillendrehern aus Leverkusen eine Mannschaft in die schönste Stadt Deutschlands reisen, die es jede Saison schafft, zwar schönen Fußball zu spielen, es aber dann doch wieder ganz geschickt anstellt, den Titel zu verpassen.
Nach den desolaten Vorstellungen meines FC in den letzten drei Spielen waren wir Fans ja auf alles gefasst: einen Sieg erhoffte sich jeder, glauben konnte und wollte es  keiner. Die mitgereisten Werkself-Anhänger erneuerten ihre Fan-Sympathiepunkte bei uns, indem sie während der FC-Hymne diverse Pyrotechnik im Gästeblock anzündeten. Herrlich, dass wir uns mit dem Ergebnis revanchieren und gegen des Ende des Spiels „Ihr werdet nie Deutscher Meister“ singen durften.
 

Bei meinen Geißböcken fehlten verletztungsbedingt Clemens und Lanig, während Finke im Keller des Geißbockheims kramte und plötzlich Pezzoni, McKenna (ja, den gibt es noch!) und Chihi wieder in die Mannschaft würfelte. Für Clemens könnte es übrigens schon das Saisonende bedeuten, wobei ich mich allerdings frage, was man sich unter einer „Stressreaktion im Mittelfuß“ vorstellen soll? Unser Ex-Sportdirektor, Interimscoach und designierter Re-Sportdirektor Finke wurde
nach den Regeln der Höflichkeit, von uns Fans, nämlich gar nicht begrüßt. Stattdessen konnte man (vereinzelte) Spruchbänder mit „Overath bis Finke – nehmt alle Euren Hut“ oder „Finke, Du Judas“ lesen.
 

Die Spannung während des Spiels war kaum zu ertragen, mein FC spielte gegen den Abstieg und Leverkusen um den Titel (und wenn es nur der des Zweitplatzierten ist).
Der Quotenossi Ballack (endlich lässt Vati Heynckes ihn wieder mitspielen) wurde bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen und musste erkennen, dass seine Glanzzeiten längst verblasst sind. Sprechchöre und Plakate mit „Ohne Ballack fahren wir zur EM“ sind eben kein Zynismus, sondern Realität. Auch wenn mein FC von Beginn an hoch motiviert spielte und Bayer am Anfang überhaupt nicht richtig ins Spiel kam, gab es in der ersten Halbzeit keine einzige Torchance für die Geißböcke.  Aber, auch kein Gegentor, denn der Leverkusener Castro vergab in der 24. Minute eine große Chance. Zu beobachten war auch, dass Poldi in den ersten 30 Minuten auffällig oft nicht von seinen Mitspielern angespielt wurde. Meines Erachtens sieht ein Team anders aus, böse Zungen könnten hier schon von Mobbing sprechen. Die Südkurve machte ihrem Frust Luft und setzte mich ihrem Banner: „Wieder einmal Chaostage – vielen Dank Chefetage“ eine Punktladung.
 

Geißbock Chihi hatte teilweise gute Momente, seine peinlichen Aussetzer aber waren in der Überzahl und stachen schmerzhaft immer mehr ins Auge: seine Angst vor dem Ball hätte er doch bereits zu F-Jugend-Zeiten ablegen können, oder? Zu meiner Verwunderung wurde er nicht ausgewechselt, so als ob Finke allen damit demonstrieren wollte: „Seht alle her, wir haben eben nur diese ,grottenschlechten‘ Kicker zur Verfügung“! Und alles sah nach einer weiteren Niederlage aus, die Stimmung im Stadion war wie eine Zerreißprobe, die Luft zum schneiden dünn.
 

In der zweiten Halbzeit spielte vor allem Leverkusen gegen FC-Keeper Rensing! Was für ein Glück, dass er ein Geißbock ist. Kießling traf „nur“ die Latte (51.) – ein Dank an den Platzwart! Ein weiteres Zittern und Aufatmen gab es, als Vidal (60.), Kadlec (62.) und Kießling (65.) jeweils nur knapp das Tor verfehlten. Einatmen, ausatmen und ruhig bleiben. Vizekusen hatte mittlerweile immer mehr Ballkontakte und der FC versuchte nur noch dagegen zu halten. Poldi war zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Totalausfall. Kapitän hin oder her, aber wenn man nicht mehr laufen kann oder will, sollte man vom Platz. Alles andere ist Arbeitsverweigerung.
 

Erlösung brachte uns Novakovic! Wie aus dem Nichts spielte Brecko einen Pass, und er netzte den Ball zum 1:0 ein (67.) – ein Aufschrei der Erlösung erschütterte das Stadion. Und es sollte noch eine weitere Möglichkeit zum Jubeln geben: Petit schoss einen Freistoß auf das Tor, der Abpraller von Adler landete direkt vor die Füße des Slowaken, der zum Doppelpack ins Tor knallte (82.)! In der Nachbetrachtung ein nicht reguläres Abseitstor, aber das ist nach dem Spiel auch so ziemlich egal. Das Stadion rockte, wenn auch mit verhaltener Euphorie, entweder aus Fassungslosigkeit oder in gedanklicher Arithmetik der Abstiegspunkte?! Eher, weil sich jeder bewusst ist, dass wir noch lange nicht durch sind, aber Heimsieg und Punkte waren ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
 

Nach dem Spiel forderte Poldi Konsequenzen und Veränderungen, damit man nicht jede Saison letztlich nur wieder gegen den Abstieg gespielt. Wenn das wirklich nicht immer nur Wunschdenken bleiben sollte, muss sich der Verein aber auch reformieren. Laut Presseberichten ist mein FC an einer Leihgabe am norwegischen Offensivspielers Huseklepp (derzeit AS Bari) interessiert. Sätze von Sportdirektor Finke nach dem Spiel, wie „Man muss im Profifußball keine elf Freunde haben, um erfolgreich zu sein“, lassen mich – gerade auch mit einem schielenden Auge nach Dortmund – genau das aber ernsthaft anzweifeln.

Rotkäppchen

 

Text: Gastbeitrag

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