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Politik

Only Chiefs, no Indians

Donnerstag, 23. November 2017 | Text: Judith Levold | Bild: Stadt Köln

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Dass zum Sessionsstart am 11.11. der Karneval an vielen Stellen in der Stadt seine hässlichste Fratze gezeigt hat, beschäftigt Viele. Organisatoren von Veranstaltungen wie der offiziellen Eröffnung des Straßenkarnevals auf dem Alter Markt ebenso wie Ordnungsamt, Polizei, Karnevalsgesellschaften und Anwohner.

Only Chiefs, no Indians

Zu einem Runden Tisch hatte deshalb Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Mittwoch etwa 35 „Offizielle“ ins Rathaus geladen, doch auf der Liste der Eingeladenen suchte man Bewohner oder Gastronomen aus der Südstadt, einem der am übelsten betroffenen Viertel, vergeblich. Ebenso wie Profis aus der Veranstaltungs- und Crowd-Management-Szene, deren Alltag die Organisation von Riesen-Events wie Festivals o.ä. ist.

Umwerfendes Ergebnis dieses ersten Treffens: ab jetzt trifft man sich -in genau dieser Zusammensetzung- wöchentlich, bildet AGs und entwickelt eine Vorgehensweise, die „über ordnungspolitische Maßnahmen hinausgeht.“, so Reker im Statement für die Presse nach gut zwei Stunden rundem Tisch.
Man habe bei diesem ersten Aufschlag zunächst Erfahrungen ausgetauscht und sei sich einig, dass sich etwas ändern müsse, fuhr die Oberbürgermeisterin fort „Der Karneval gehört zu unserer Kultur, aber was sich am 11.11. abgespielt hat, hat mit Kultur nichts mehr zu tun.“

Pinkel-Hotspot Südstadt

Das kann, wer in der Südstadt lebt, nur bestätigen, denn das Veedel, zumindest outdoor am 11.11. zur von enthemmten KomasäuferInnen bevölkerten Müll-Kloake mutiert, braucht dringend die Rückkehr von Karnevals-Kultur. Heißt: Feiernde, die unter Feiern nicht verstehen, den öffentlichen Raum völlig benimmfrei zu verwüsten. Andernfalls werden Anwohner wohl künftig gezwungen, ihrer Heimat den Rücken zu kehren für eine Woche im Februar oder zu hamstern und sich zu Hause zu verschanzen – ortsansässige Facebooker diskutierten die Straßenkarnevalsauswüchse und mögliche Lösungen intensivst.

Dass sich was ändern muss, darüber waren sich nach Auskunft von Frau Reker und Festkomitee-Chef Christoph Kuckelkorn nach der RundenTisch-Sitzung alle einig, wie jedoch, das werde man jetzt erarbeiten. Konkrete Maßnahmen wie die Platzierung von spürbar mehr Toiletten und Mülleimern oder die Ausweitung des in Altstadt und dem Viertel rund um den Zülpicher Platz erfolgreichen Glasverbots, wollten die beiden nicht zusagen, das seien aber Optionen, die jetzt durchdacht würden, so Reker. Immerhin.

Räume organisieren

IN den Kneipen und INNERHALB der ausgewiesenen Feier-Veranstaltungs-Zonen habe alles wunderbar geklappt und die Menschen toll gefeiert, berichtete Christoph Kuckelkorn. Aber der Straßenkarneval sei ja keine Veranstaltung im eigentlichen Sinne, er passiere einfach. Später in der WDR-Lokalzeit sprach er dann davon, dass man mehr „Veranstaltungs-Räume schaffen und Regeln kommunizieren müsse“.

Doch irgendwie sind ja die ganze Stadt und besonders die beliebten Ausgeh-Viertel wie die Südstadt eins ist, „Raum“ für Karneval-Feiern, und man kann Köln ja nicht komplett in Partyzonen einteilen. Kuckelkorns Ideen hören sich aber erst mal nach noch mehr abgesperrten und kontrollierten Bereichen für Jecke an, aber auch danach, den Karneval zu pädagogisieren, sprich, den Leuten beibringen zu wollen, wie sich Festkomitee und Stadt das vorstellen, das „richtige“ Karnevalfeiern. Ein Straßenkarneval, der „einfach passiert“, wird das ganz bestimmt nicht mehr und gesunder Menschenverstand und Kinderstube sind nunmal nicht zu erzwingen. Wofür ja gerade die auch vom Runden Tisch konstatierte Erkenntnis spricht, dass Aggressivität, Hemmungslosigkeit und Manierenverlust, so Henriette Reker „kein Phänomen nur des Karnevals“ seien, sondern ein allgemein gesellschaftliches.

Praktisch Umsetzbares

Dass so wenig Konkretes beim Runden Tisch herauskam, ist bedauerlich, denn es pressiert schließlich, die Session ist kurz. Verwundern tut es aber nicht, denn es saßen am Runden Tisch wohl zu wenig Pragmatiker und direkt Betroffene – zum Beispiel Südstadtwirte. Viele von diesen fänden schon die massive Verstärkung von Sanitäranlagen im öffentlichen Raum und von zusätzlicher Müll-Entleerung mal einen Anfang, und: sie sind total offen für Kooperation und auch dafür, sich selbst an Toiletten VOR ihrer Kneipe zu beteiligen, vorausgesetzt sie müssen nicht wegen der Aufstellung von Klos aufwändige Genehmigungsverfahren durchlaufen und hohe Gebühren abdrücken.

Sie treffen sich übrigens -offen für alle BürgerInnen der Südstadt und damit wirklich partizipativ- zur Gründung eines Bündnisses Interessenvertretung Südstadt am Dienstag, 28.11. um 19:30h in der Torburg und vielleicht entwickeln sie ja einen eigenen Aktionsplan Straßenkarneval in der Südstadt. Womöglich mit Tipps für die Mitglieder vom Runden Tisch – wenn sie schon nicht selbst daran sitzen dürfen.

 

Text: Judith Levold

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