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Gesellschaft

Protest ist nicht gleich Protestkultur

Montag, 20. Dezember 2010 | Text: Dirk Gebhardt | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Geht es euch wie mir? Der Anblick der blutroten Flecken am Eingang der Geschäftes „Outdoor, Defense und More“ jagt mir einen Schauer über den Rücken. Fragen tauchen auf: Ist jede Form von Protest legitim? Wo befindet sich die Grenze des Vertretbaren?

Der Gesetzgeber hat eine klare Antwort darauf: Sowas ist illegal. Was treibt jemanden also an, heimlich, nächtlich Farbbeutel auf einen Waffenladen zu werfen? Welche Vorstellungen stehen hinter einer solchen Aktion? In welcher Gesellschaft will der- oder diejenige leben, der/die so etwas macht?

 

Wir leben in einer repräsentativen Demokratie. Das bedeutet, dass es hier einen Ausgleich geben soll zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Interessengruppen. Aufstöhnen gilt hier nicht! Ja, es ist nicht immer gerecht, zeitweise auch für einzelne extrem ungerecht. Aber es ist unsere Wahl, im wahrsten Sinne des Wortes ein Verteilungskampf.

Sinngemäß nach Sokrates müssen wir alle Menschen unseres Lebensumfeldes dazu befähigen, über die Selbsterkenntnis zur Selbstbestimmung zu kommen und so die individuellen Voraussetzungen für das Funktionieren einer Demokratie zu schaffen. An diesem Punkt müssen wir ansetzen. Wir sind verantwortlich für uns, unser Handeln und unsere Gesellschaft.

 

Das bedeutet: Wer gegen das Waffengeschäft ist, kann anmahnen. Er kann andere von seiner Position in Gesprächen überzeugen und durch Aktionen wie „Waffeln statt Waffen“ Aufmerksamkeit erzeugen. Er kann Unterschriften sammeln und die Vermieter zur Beendigung des Mietvertrages auffordern. Er kann in der Bezirksvertretung aktiv werden. Sachbeschädigung ist kein demokratisches Mittel, sie ist nichts als eine Flucht vor der echten demokratischen Konfrontation.

 

Die Betreiber „des Outdoor, Defense and More“ mögen für einige moralisch  handeln, doch sie tun es im Rahmen des Gesetzes. Übernehmen wir Verantwortung, dann müssen wir auch dafür Sorge tragen, dass alle in unserer Gesellschaft das Wissen und das Gefühl habe, die gleichen Rechte zu haben.

 

Wer unterstützt die Eltern der Kinder und Jugendlichen, die eventuell Messer, Totschläger und Militärartikel kaufen? Ob nun begründet oder nicht, die Jugendlichen haben eine diffuse Angst vor Gewalt, gleichzeitig haben wir aber nicht dafür gesorgt, dass sie auch das Rüstzeug haben, sich anders damit auseinander zu setzen.

Demokratie bedeutet ein gewaltfreier, ständiger Konflikt mit Andersdenkenden. Sie nötigt uns alle dazu, permanent das Handeln aller zu hinterfragen. Sie verlangt Selbstreflexion, Disziplin und Toleranz. Sonst wird aus ihr schnell eine Tyrannei.

 

Wer sich wirklich engagieren will, der muss auf die friedlichen Formen des Protestes zurückgreifen, und er muss Verantwortung übernehmen. Nicht nur für sich und seine nahes Umfeld von Familie, Freunden und Bekannten, sondern aktiv werden,  anderen helfen, die sich nicht selber helfen können.

 

 

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