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Kultur

„You are Germans? But you were funny!“

Mittwoch, 12. Juli 2017 | Text: Nora Koldehoff | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Jubiläum trifft auf Jubiläum: Während die evangelische Kirche 500 Jahre Reformation feiert, besteht das „N.N. Theater – Neue Volksbühne Köln“ seit immerhin 30 Jahren – und das, obwohl es ohne städtische Subventionierung auskommen muss. Wie in fast jedem Jahr spielt das Ensemble beim Sommer-Festival wieder auf dem Gelände des Bauspielplatzes unterschiedliche Stücke aus dem festen Repertoire und eine Neuinszenierung. Im Jubiläums-Jahr der Reformation wagt sich die Gruppe an die Inszenierung „Ich fürchte nichts… Luther 2017“, die am 13. Juli ihre Köln-Premiere hat und verrät schon so viel: „Wir lassen nichts aus.“

Die Initialzündung für die Theaterumsetzung kam aus der evangelischen Kirche – und auch eine finanzielle Unterstützung. Inhaltlich aber hatte das keinerlei Einmischung zur Folge: Das Ensemble hatte beim Erstellen des Stückes freie Hand und hatte dafür Eisenach und Wittenberg besucht und wurden bei der historischen Recherche von einem Kirchenhistoriker unterstützt. Geschrieben hat das Stück George Isherwood, Gründungsmitglied Gregor Höppner inszeniert.
„Ich fürchte nichts…“ wird je nach Aufführungsort mit oder ohne Chor aufgeführt – wenn möglich, gern jeweils unter der Beteiligung der jeweiligen Gemeindechöre. In Köln finden für die Aufführungen der Chor „Jazzline“ aus Düsseldorf und der Chor „O-Ton“ aus Köln zusammen, gelebte Rheinland-Ökumene also. Bernd Kaftan hat die Musik für die Schauspieler und die Chöre geschrieben.

Mit dem Stück reist die Crew im ganzen Land herum, fest gebucht von Seiten der Kirche – und Kirchenräume als Spielorte nutzend. Das hat zur Folge, dass das Ensemble viel vor Publikum spielt, das das N.N.Theater noch überhaupt nicht kennt.
„Die Evangelen haben es da auch etwas einfacher, die schieben den Altar einfach zur Seite, wenn sie Platz brauchen, und müssen ihn nicht gleich neu weihen“, sagt Michl Thorbecke, der neben der Schauspielerei für das Bühnenbild verantwortlich ist. „Und die Kanzel wird gegebenenfalls einfach in das Stück eingebaut.“ In Düsseldorf wurde das Stück schon im Februar uraufgeführt. Seither war es unter anderem schon in Berlin, Dresden, Wuppertal, Bonn, Bad Kreuznach und Friedrichshafen zu sehen.
Auch in der Klosterruine Heisterbach bei Königswinter wird, wie im vergangenen Jahr, im kommenden August wieder gespielt. Das Ensemble empfiehlt diesen Spielort auch als sehenswerten Ausflugsort.

 


(von links: Michl Thorbecke, Christine Per, Bernd Kaftan, Irene Schwarz)

 

Das „N.N. Theater“ entstand ungeplant. Die Schauspielerinnen Irene Schwarz, Ute Kossmann und Hartmut Litzinger hatten sich bei einer freien Produktion des  „Lift“-Theaters kennengelernt. In dem damals geplanten Stück sollte ein großer chinesischer Drache an Stöcken vorkommen, der eigens dafür hergestellt worden war. Noch vor der Premiere löste sich das Lift Theater aber nach Querelen auf. So beschlossen die drei, die selbst Geld in die Produktion investiert hatten, gemeinsam mit Gregor Höppner und Tilman Neubert und vor allem mit diesem Drachen ein eigenes Stück auf die Beine zu stellen, in der Regie unterstützt von Schauspieler Claus Vinçon.

„Drachenangler“ entstand als halbstündige Straßentheater-Show. Was als einmaliger Sommerspaß seinen Anfang nahm, entwickelte sich von Jahr zu Jahr fort. Und der zuerst provisorisch gedachte Name blieb und entwickelte sich zur Marke. „Eine sehr hübsche Reaktion“, erzählt Irene Schwarz, „gab es einmal in Edinburgh 1993, wo wir Kleist aufführten, auf Englisch natürlich, von George Isherwood inszeniert. Einer der Zuschauer sagte dann „Oh, that’s great, this German accent. You’re performing so well.“ Und wir darauf: „But we are German.“ „You’re German? But you were funny.“

Das Ensemble besteht aus aktuell zehn Personen. Und verzeichnet, gemessen an der langen Zeit, die das Theater schon besteht, in Ensemble und Technik wenig Fluktuation.
Das Festival am Bauspielplatz fällt in diesem Jahr etwas kürzer als sonst aus, weil durch die vielen Tourneetermine für das Luther-Stück der Probeaufwand für weitere Repertoire-Stücke kaum unterzubringen gewesen wäre. Zu sehen sind unter anderem die „Nibelungen“. 2004 uraufgeführt und seit dem Ausstieg von Ute Kossmann noch einmal umbesetzt, entwickelte es sich rasch zu einem Dauerbrenner. „Das spielen wir bis zur Bahre“, stellt Irene Schwarz fest.

Am 15. Juli 2017 feiert das N.N. Theater nach der Vorstellung ‚Brandner Kasper‘ – etwa ab 22 Uhr – ein Jubiläumsfest mit großer Party, DJ und einigen Überraschungen. Außerdem will sich das Ensemble bei der Gelegenheit von einer Reihe von alten Kostümen trennen. Welche Aufgaben erfüllt werden müssen, um dafür ein solches Kleid oder Wams zu bekommen, wird erst am Fest-Abend bekanntgegeben.

 

Text: Nora Koldehoff

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