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Kultur

Alles auf Anfang!


Montag, 26. Juni 2017 | Text: Alida Pisu | Bild: Mirko Plengenmeyer

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Die Uhr zurückdrehen und alles noch mal ganz anders machen zu können – davon hat wohl jeder schon mal geträumt. „Was wäre, wenn es tatsächlich möglich wäre?“ Dieser Frage geht das Stück „Nicht jetzt“ nach, dass im „Freies Werkstatt Theater“ aufgeführt wurde.

Silvesterabend heißt jedes Jahr Partyzeit für Elias, Charlie, Laura, Maya und Mike. Fünf Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die blonde Schönheit Laura (Maren Solty), die all ihre Verführungskünste einsetzt, um Elias (Alex Kallenbach) zu bezirzen, der sich ihrer nur mühsam erwehren kann und ein Geheimnis mit sich herumschleppt. Die internetsüchtige Maya (Xanan Welte), die nur virtuelle Freunde kennt und als Mauerblümchen vor sich hinwelkt. Langsam nur blüht sie auf, glänzt dann aber mit einer unschlagbaren Komik. Der musikalisch hochbegabte Charlie (Yannik Holthausen), der nicht wie sein Vater Mainstream-Musik machen möchte. Mike (Daniel Goihl), Testosteronbombe pur und scharf wie nur was auf Laura. Zu aller Überraschung jedoch auch zart besaitet und mit einer poetischen Ader ausgestattet.

Ihre Geschichte wird in der ewig (fast) gleichen Szene erzählt. Obwohl: so ganz stimmt es nicht, denn das ist der Kunstgriff des Stückes und zugleich ein interessanter Versuch: die gleiche Szene mit immer wieder winzigen Veränderungen zu spielen, aus denen sich allmählich ein rundes Bild formt. Mit jeder Wiederholung, die durch das Geräusch des Zurückspulens einer Kassette angekündigt wird (sehr schlüssig, denn Kassetten sind längst Relikte der Vergangenheit), wird die Uhr zurückgedreht, die Geschichte wieder auf Anfang gebracht, ihr jedoch auch eine neue Facette hinzugefügt. Die Figuren enthüllen sich mit ihren Ängsten, ihren Gedanken, ihren Wünschen. Man könnte es auch so formulieren, dass die beiden Regisseurinnen Tatjana Feldman und Noelle Fleckenstein in jeder Wiederholung eine andere Figur oder ein anderes Thema ins Scheinwerferlicht stellen.

 

„Was wäre, wenn es tatsächlich möglich wäre?“/Foto: Mirko Plengenmeyer

Dadurch bröckeln einerseits die Fassaden, finden die Charaktere andererseits aber auch zu sich selbst. Sexy Laura ist gar nicht mal so doof und sexbesessen, hinter diesem Bild von ihr steckt vielmehr eine nachdenkliche junge Frau, die ihren Weg gehen will. Elias findet den Mut, zu seiner Homosexualität zu stehen. Mike traut sich plötzlich zu, mit seinen Gedichten etwas aussagen zu können, was auch andere interessiert und ihnen wichtig ist. Charlie macht, was er immer schon wollte: Musik und er wird nicht wie sein Vater in der Mainstream-Musik enden, das spürt man einfach. Und Maya entwickelt sich zum Komik-Kracher, der sich nicht scheut, beherzt Wahrheiten auszusprechen. Was nicht schadet, weil Lügen nie ewig Bestand haben und es auch ungeheuer befreiend wirkt, wenn man sie hinter sich lässt.
Erstaunlich ist, wie diese so unterschiedlichen Charaktere, die anfangs den Eindruck vermittelten, Einzelwesen zu sein, die nie zueinander finden würden, zusammen wachsen und Freunde werden. Sich so akzeptieren, wie sie sind und sich gegenseitig unterstützen.

Eine Inszenierung, der man mit Vergnügen folgt, geradezu gespannt sogar, weil man das Prinzip rasch verstanden hat und weiß, dass man etwas Neues im bereits Bekannten entdecken wird. Wenngleich es nicht eine Wiederholung mehr hätte sein dürfen. Auch ein originelles Mittel kann sich abnutzen, wenn man es überstrapaziert.

„Nicht jetzt“, das Theaterprojekt der Theaterakademie und der jungen Theatergemeinde ist mehr als gelungen. Ein mitreißender, unterhaltsamer Abend, von der Regie zielstrebig bis in die Tiefe ausgelotet und von den jungen Schauspielern eindrucksvoll verkörpert als Gesichter einer jungen Generation, die ihre eigenen Themen und Probleme hat. Allerdings: auch die haben sich in der Vergangenheit bereits zigfach so abgespielt und werden sich in der Zukunft ebenso wiederholen.

 

Text: Alida Pisu

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