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Kultur

Bewusstlos zum Glück – haltlose Versprechungen made in Südstadt…

Dienstag, 23. November 2010 | Text: Kathrin Rindfleisch | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Lustig dacht ich, wär´n sie. Albern und ein bisschen schräg. Schließlich haben sie ein Ratgeber-Buch geschrieben und kündigen dort leere und haltlose Versprechungen an. Doch als ich jetzt im Büro von Adrian Engels und Markus Riedinger alias ONKeL fiSCH sitze, dem Comedy-Duo, das sich durch Radio-Comedy wie der Grillstube Saloniki und Sataan einen Namen gemacht hat, spüre ich, wie ernst Komik ist. Das ist kein Spaß, das ist ein Job. Und dann erfahr ich, dass man mit purem Irrsinn schwerlich einen Lacher kassiert, warum die große Frage nach dem wahren Witz jeden Tag aufs neue gestellt werden muss und weshalb die Ratgeber Welt nach ihrem neuen Buch Bewusstsein zum Glück geradezu geschrien hat. Dort in ihrem Büro, zu Füßen des Doms, rücken sie raus mit der Wahrheit hinter dem Lachen.

Ihr macht Radio, Fernsehen, habt jetzt ein Buch geschrieben und steht zur Zeit mit Eurem aktuellen Programm auf Deutschlands Bühnen. Lachen im Quadrat?!?

Lachen ja, aber immer anders! Die verschiedenen Medien bieten ganz unterschiedliche Möglichkeiten, mit unserem Publikum in Kontakt zu treten. Und die intensivste Erfahrung ist die auf der Bühne. Wir lieben den Kontakt zum Publikum, wir binden sie in unsere Gedankenwelt mit ein, wir mögen es, wenn die Leute mit uns quatschen.

Und das machen sie überall, ob in Berlin, Unterhupfing oder Köln??

Tatsächlich ja. Wobei das nicht immer so war… Als wir 1994 zum ersten Mal als ONKeL fiSCH unterwegs waren, hatten wir schon eine gemeinsame Bühnenzeit mit Walle Walle und barfuß durch den Sand hinter uns. Wir haben uns damals gefunden, weil wir merkten, wir wollen anders. Und wir machten anders! Viel Unfug, groben Irrsinn, Dinge, die wir lustig fanden – aber eben nur wir. Das mussten wir schmerzlich erfahren bei unserem ersten Auftritt in Berlin. Auf einer Hinterhof-Bühne vor schmallippigen Latzhosenträgern kommt es zum Supergau  eines jeden Künstlers: niemand lacht. Wir geben alles, doch nicht einer grinst. Das war ´ne harte Nummer, die uns gezeigt hat, dass man mit Irrsinn allein niemanden zum Lachen bringt. Das Publikum muss die Möglichkeit bekommen, dem Unfug auf der Bühne zu folgen. Nur Abgefahrenes ohne jeglichen Bezug funktioniert einfach nicht, da Komik ja durch das Absurde im Üblichen lebt.

Ihr habt´s gerade schon gesagt, im Duo gibt´s Euch schon seit über 16 Jahren. Das ist länger als so manche Ehe. Nervt Ihr Euch nicht manchmal an??

Klar gibt es die Auf´n-Zeiger-Phasen. Aber die sind immer nur von kurzer Dauer. Wir kennen uns sehr gut, haben einfach den gleichen Humor und sind gemeinsam furchtbar produktiv.

 

Ja ja, abends an der Theke zwischen dem vierten und dem fünften Kölsch…?

Ja, das haben wir auch mal gedacht, dass Kölsch die Kreativität fördert. Und dann haben wir uns doch lieber ein Büro zugelegt, die Bierdeckel-Sketche vom Abend zuvor haben uns nämlich am nächsten Morgen nicht mehr so vom Hocker gerissen.

Ihr seid also ein super Gespann. Immer der gleichen Meinung, immer ´ne Pointe im Anschlag…?Schön wär´s!

Die Wahrheit ist, dass wir die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt sind zu diskutieren, was witzig ist und was nicht. Der Spaß schüttelt sich nicht aus dem Ärmel, er ist eher ein komplexes Gebilde aus dem, was Humor ist und der Erfahrung, wie die Dinge beim Publikum ankommen.

Was habt Ihr Spaßvögel eigentlich mit der Südstadt am Hut??

Adrian wohnt seit 10 Jahren in der Südstadt und als ich ´84 aus dem Saarland nach Köln kam, hatte ich durch BAPs Südstadt verzäll nix meinen ersten Kontakt mit ihr. Für uns beide war sie dann Anfang der Neunziger Heiliger Boden, als BAP auf dem Chlodwigplatz mit Arsch huh, Zäng ussenander gegen Rassismus und Neonazis aufriefen. Die Südstädter waren immer bekannt für Aufbegehren, Sich Einmischen und Nicht Wegschauen. Mittlerweile schaut man – nicht nur in der Südstadt – viel mehr auf sich. Die Vorstellung, man kann im großen eh nix ändern, führt zu dieser unpolitisch müden Stimmung.

Ihr schnappt da eine ganz andere Stimmung der Zeit auf: dem schier unendlichen Wust an Ratgebern im Bücherregal legt Ihr noch eins drauf. Wieso?!?

Wir wollten endlich einen Ratgeber in den Händen halten, der hält, was er verspricht. Es werden ausschließlich leere und haltlose Versprechungen gemacht und die werden auch tatsächlich gehalten. Im Riesenmoloch der Ratgeberwelt von heute gibt es hingegen nichts, was es nicht gibt und davon ´ne ganze Menge! Wir möchten den Leuten, die Geld damit verdienen, andere maßlos zu beraten, den Spiegel vorhalten. Und den Leuten, die diesen Quatsch ernstnehmen, misstrauisch machen.

Mit dem Tipp, Elektrosmog positiv zu nutzen für ein Leben ohne Essen…?

Ja! Es gibt tatsächlich Menschen, die meinen, allein von der elektronischen Energie, die uns umgibt leben zu können. Mit den Elektrosmogrezepten mit Pfiff und den Mignon-Zellen als Fingerfood führen wir diese Idee auf die Spitze, lassen aber mit vermeintlich wissenschaftlichen Ausführungen zum Thema immer auch die Möglichkeit offen, dass an der Nummer doch was dran ist.

Und die Naturheilkunde kriegt auch ihr Fett weg, oder ist das Kapitel Kräuterkerzen – Heilung von hinten etwa wahr (inklusiver Pfropfanleitung von Kräuterkerzen-Aromamischungen)?!?

Alle Übungen wurden mit studentischen Hilfskräften mehrfach besprochen.

 

OK, jetzt hab ich Euch durchschaut. Das ist ein Comedy-Buch!?

Und in Wirklichkeit eine Gesellschaftssatire!


Haben derart produktive Männer wie Ihr noch Träume??

Oh ja… Wir würden uns wünschen, dass die Leser uns von ihren Ergebnissen berichten! Sind sie bei der Lektion Male dein Mantra wirklich mit dem Filzstift zur inneren Stimme gelangt? Wie klappte die Zubereitung von kleinen Ästen, dem vergessenen Gemüse? Und vor Allem, macht ein Leben ohne „Nein“ wirklich glücklicher, so wie es die Lektion Positiv Talking verheißt??!!?

 
Das Buch „Bewusstlos zum Glück – Leere und haltlose Versprechungen“ ist erschienen bei Wort Art und ist überall im Handel erhältlich! ?ONKeL fiSCH ist ausserdem mit ihrem aktuellen Programm AllzweckAffen live zu erleben am 3.Februar 2011 im Bürgerhaus Stollwerck.

Weitere Infos zum Duo und dem neuen Buch unter www.onkelfisch.de.

 

Text: Kathrin Rindfleisch

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