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Südstadt

Eine öffentliche Wunde

Montag, 6. März 2023 | Text: Markus Küll

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Vor 14 Jahren, am 03. März 2009, stürzte das Kölner Stadtarchiv in der Severinstraße ein – das größte kommunale Archiv nördlich der Alpen. Zwei Menschen starben. Zeugnisse der Kölner Geschichte aus mehr als 1000 Jahren wurden unter den Trümmern begraben. Die Gesamtkosten für die Bergung der Bestände und den Neubau des Stadtarchivs an der Luxemburger Straße werden derzeit auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt.

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Bis heute streiten Verwaltung, KVB und Betroffene über die Ursachen – und darüber, wer letztlich die Verantwortung trägt.
Soweit die Fakten. Anlässlich des 14. Gedenktages des Einsturzes am 03. März 2023 begeben wir uns auf Spurensuche dieser Kölner Katastrophe. Unser Autor Markus Küll hat mit Menschen gesprochen, für die diese öffentliche Wunde aus ganz unterschiedlichen Gründen immer noch schmerzt – und mit solchen, die die Zukunft dieses Ortes gestalten wollen.

Ratlose Gedenkveranstaltung, die vierzehnte

„Die Folgen sind bis heute sichtbar.“ Mit diesen Worten erinnerte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Auftakt der jährlichen Gedenkveranstaltung zum Einsturz des Stadtarchivs an den Tag vor 14 Jahren. Auch sie, so die Oberbürgermeisterin, wolle, dass „Fragen beantwortet werden“.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei Ihrer Ansprache zum Gedenken an den Archiveinsturz (Foto: Markus Küll)

Der Ort des Gedenkens scheint Symbolcharakter zu haben: Der kleine Platz vor der Kneipe „Papa Rudis“ ist von der Straße aus nicht einsehbar. Wer nicht gezielt zur Gedenkveranstaltung will und den Weg am Bauzaun entlang nicht kennt, sieht nicht, dass hier an eines der größten Unglücke der Kölner Nachkriegsgeschichte erinnert werden soll.

„Hier ist weniger los als sonst“, sagt eine Anwohnerin, die schon viele Gedenkveranstaltungen erlebt hat. „Jedes Jahr das Gleiche“, kommentiert sie. Und in der Tat: Liest man die Presseberichte aus vergangenen Jahren, insbesondere von 2022, scheint sich vieles zu wiederholen: die Trauer, die Betroffenheit, die Ratlosigkeit – und der Redetext der Oberbürgermeisterin. „Nun müsse geklärt werden, wie auf dem Gelände des ehemaligen Stadtarchivs am Waidmarkt „ein würdiger Gedenkort aussehen kann“, schreibt der Kölner Stadtanzeiger in seiner Online-Ausgabe am Abend des 3. März 2022 – also vor nun mehr als einem Jahr. Und auch in diesem Jahr kündigt Oberbürgermeisterin Reker ein „übergreifendes Projekt ohne Denkverbote“ an.

Perspektive Waidmarkt – oder die Frage nach dem Warum

Wer wissen will, was rund um den 03. März 2009 und in den Jahren danach passiert ist, der/dem sei die aufschlussreiche und aufwühlende WDR-Dokumentation aus dem Jahr 2019 empfohlen. Wer aber nach Antworten auf die Frage sucht, warum Stadt, KVB und Initiativen auch nach 14 Jahren ähnliche Diskussionen führen, wie unmittelbar nach dem Unglück, wird aktuell nicht fündig.

Indes verkündet der Bauzaun zur Severinstraße die „Perspektive Waidmarkt“, und entsprechende Seiten auf der Homepage der Stadt Köln zeichnen ein Bild von konkreter Plaunung und aktiven Arbeitsstrukturen. „Wir arbeiten in einer großen Projektgruppe unter Einbezug der Initiativen ‚ArchivKomplex‘ und ‚Köln kann auch anders‘ an der Entwicklung eines zukunftsweisen Ortes, welcher der Bedeutung des Waidmarkts gerecht wird und auch eine einzigartige, neue Strahlkraft entwickeln kann“, heißt es auf der Seite.

Der Bauzaun Stadtarchiv verspricht die „Perspektive Waidmarkt“ (Foto: Markus Küll)

Mehrere Ämter sind beteiligt und der Lenkungskreis besteht aus OB Reker und 4 Beigeordneten. Man darf gespannt sein, ob diese Struktur den scheinbar gordischen Knoten durchschlägt, oder bereits der nächste geworden ist.

Visuelle Abschottung

Aus dem Blickfeld ist die Baustelle bereits verschwunden. Eine hohe, blickdichte Absperrung aus Metallplatten erschwert nicht nur den Durchgang in diesem Teil der Severinstraße, sondern verdeckt gleichzeitig auch den täglichen Blick auf den „Krater von Köln“, wie ein höchst sehenswertes WDR Online-Dossier die Unglückstelle nennt.
Wie leben die Menschen rund um diese offene öffentliche Wunde? Was sind die Gedanken der Anwohner*innen? Wie geht es den Vertreter*innen der Initiativen, die seit mehr als 10 Jahren erfolglos für einen Gedenkort kämpfen? Was sagt das über unsere Stadt und ihren Umgang mit dieser Katastrophe?

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Meine Südstadt meint: Mit einem Gedenktag pro Jahr ist es nicht getan. Deswegen werden wir in einer kleinen Artikel-Serie über die nächsten Wochen immer wieder vor Ort sein und berichten, was „Perspektive Waidmarkt“ konkret für die Menschen im Viertel bedeutet.

Text: Markus Küll

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