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Umwelt

Freio auf den Grünflächen

Mittwoch, 6. Juli 2011 | Text: Maja Majer-Wallat | Bild: Screenshot

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Halb verödet und doch genutzt: Ein seltsames Stück Köln ist der Rheinuferabschnitt entlang der Südstadt bis nach Rodenkirchen. Dieser ungefähr zwei Kilometer langen linksrheinische Uferstrecke hat die neue Ausgabe der „Freio“ einen Artikel gewidmet. „Dieses Gebiet trennt in weitläufigen Terassen und Böschungen die extrem stark befahrene Rheinuferstraße vom Fluß; es hatte einmal sehr viel Zeit und Ruhe, um sich zu entwickeln“, schreibt die Autorin Christine Falter darin, „Ein Glück für die vielen Leute auf dem Weg unten mit Kinderwagen oder Rollator, Spatziergänger, Skater, Jogger, Rollstuhlfahrer, Radfahrer. Und nicht nur die Kinder naschten von den Brombeeren.“

 

Für uns ein Anlass, einmal auf diese schöne Publikation made in Köln hinzuweisen.
Das Magazin „Freio“ im Freio Verlag Köln, und die aktuellen, dritten Ausgabe ist seit kurzem im Buchhandel erhältlich. 66 Texte von 36 AutorInnen sind darin zu lesen und zu sehen. Zweimal im Jahr gibt es eine neue Freio, nach den Themen „spurlos verschwinden“ und „aus dem Nähkästchen“ steht das aktuelle Heft jetzt unter dem Motto „Grünflächen“.

Was ist Freio?
Freio ist jener Ort, an dem man beim Nachlaufen- und Fangenspielen nicht abgeschlagen werden darf. Beim Erreichen des Ausruhepunkts wird das Wort – auch erleichtert – ausgerufen. Gibt man das Suchwort »Freio« im digitalen Grimm ein, so erscheint der Begriff »Freiort« als Synonym für »Asylum«. Ob »Freio« davon abgeleitet ist? Im Duden findet man »Freio« nicht, nicht im »Wahrig« und nicht in »NS-Deutsch«. »Adam Wrede« kennt Freio nicht, und im »Büchmann« ist es auch nicht verzeichnet. Aber in »Wikipedia« gibt es eine Reihe von Wörtern für den Ausruhepunkt beim Fangen. Diese Liste kann die Freio-Redaktion noch fortführen: Aus, Annemie, Baa, Bahne, Biet, Blicko, Bobo, Bodde, Boot, Bord, Borde, Bude, Bunde, Frei, Freio, Friede, Gotto, Halu, Hamme, Haus, Heim, Hola, Horre, Hurre, Inne, Klippo, Kobi, Leo, Lu, Mal, Mi, Otte, Pax, Pott, Potte, Pulle, Rolle, Ro(h)om, Ruder, Sune, Wubb, Wupp, Zeck, Zeh, Zick, Zigge, Zu …

Aus einem Literaturkreis, der zehn Jahre existierte, kam die Lust auf gedruckte Texte und die Idee zu Freio. Ein Redaktionsteam, bestehend aus AutorInnen und Künstlern, sowie wechselnden AutorInnenen, recherchiert, kombinieret, formuliert und redigiert dieses ungewöhliche Magazin. So findet man im Inhaltsverzeichnis zu „Grünflächen“ Beiträge, die sich sehr unterschiedlich mit dem Thema befassen. Man mag darin spazieren gehen und Überraschungen in Bild und Text finden. „Kein Wunder“! Und das wird auch der Titel des nächsten Heftes sein.

 

 

Freio #3 – Grünflächen
ca. 144 Seiten
Freio-Verlag
Kostet 14,80 Euro

 

 

Text: Maja Majer-Wallat

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