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Kolumne

Hiiiiilfeeeee!!!

Freitag, 22. Oktober 2010 | Text: Kathrin Rindfleisch

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ich dachte, heute schreibe ich mal was Lässiges. Über ’nen gekonnten Spagat zwischen Mutter, Hausfrau und Karriere. Ich wollte mich – das muss ich an dieser Stelle ehrlicher Weise erwähnen – für blitzblanke Wohnung, lecker gekochtes Essen, brillant recherchierte Artikel und wahnsinnig glückliches Kind – in einem! – selbst loben. Dachte, wenn’s sonst schon keiner macht, schreib ich mir halt selbst mal ’ne Lobhudelei.

Ich dachte, heute schreibe ich mal was Lässiges. Über ’nen gekonnten Spagat zwischen Mutter, Hausfrau und Karriere. Ich wollte mich – das muss ich an dieser Stelle ehrlicher Weise erwähnen – für blitzblanke Wohnung, lecker gekochtes Essen, brillant recherchierte Artikel und wahnsinnig glückliches Kind – in einem! – selbst loben. Dachte, wenn’s sonst schon keiner macht, schreib ich mir halt selbst mal ’ne Lobhudelei.
Und dann passierte das Ding mit der REWE-Fußboden-Reinigung…und der unheimlichen Kassenschlange. Die Schlüsselszene machte dann endgültig klar: VON WEGEN GEKONNT!!!!! Brillant gestreckter Spagat?! Wohl doch eher ganz schön lässig voll versagt!

 
Smilla und ich. Ein Samstag nur wir. Wie schön ist das? Meine Freude über den Mutter-Tochter-Tag vernebelte mein Hirn, und so gingen wir ganz ambitioniert ans Werk: erst mal schön puzzeln. Alle Puzzle. Zwei Mal. Im Anschluss gemeinsam einkaufen. Dann schön zusammen kochen. Und gemütlich baden. Mit anschließender Kissenschlacht, na klar.
Der Film in meinem Kopf hat ’nen preisgekrönten Cutter, anders ist nicht zu erklären, wieso die ganzen nervigen Szenen wie die halbstündige Schuhe-Jacken-Diskussion, die Wahl des richtigen Transportmittels – also die zwischen Lauf-, Dreirad, Roller oder den eigenen Beinen – und das durchaus spannende aber nicht minder zeitaufwendige Nicht-auf-Fugen-Treten-Spiel, einfach nicht vorkommen. In meiner Vorstellung ist dieser Mutter-Tochter-Tag ein großer, entspannter Spaß inklusive jeder Menge Quatsch mit Soße.
 
Die Realität kann sich so ’nen teuren Cutter nicht leisten, also: alles drin. Gnadenlos. Und noch viel mehr: Die Capri Sonne war plötzlich in ihrer Hand. Und aus dieser nicht mehr rauszuholen. Halte man mich jetzt für ’ne überreizte Bio-Mutter, egal. Für  Zuckerwasser gebe ich kein Geld aus. So. Überreizt und Bio sind ihr völlig schnuppe und Geld sowieso, konsequenterweise deswegen: Geschrei, Herumwälzen auf dem Fußboden, Ich will aber-Dauerschleife. Im REWE. Vor der Wursttheke. Rettungsengel Nummer eins an diesem Mutti-Versager-Tag: die Fleischerei-Fachverkäuferin. Ich mach einen Vorschlag: Capri Sonne gegen Wurst. Zuckerwasser und gekochter Brät im Kunstdarm wechseln den Besitzer, Kind glücklich, Wurstfrau zufrieden, Mutter über alle Maßen dankbar.
Nach der erfolgreichen Zuckerabwendungsaktion gibt’s dann von einer sehr netten Frau in der Kassenschlange ein giftgrünes, ballrundes…Zuckerklümpchen. Artiges Fragen, Klar darfst Du das jetzt essen … Kind glücklich, Klümpchen-Frau entzückt, Mutter inkonsequent.
Der Tiefpunkte nicht genug: Großeinkauf, Kartenzahlung, PIN vergessen. Zweimal falsch eingegeben, Mutter nervös, Schlange leicht unruhig, Kind glücklich, da Zuckerklümpchen seeehr ergiebig. Rettungsengel Nummer zwei an diesem Ihr-wisst-schon-Tag: Lieblingsmann Josh. Ein Hoch auf gemeinsam genutzte Karten! Anruf, PIN-Info, Zahlung, raus hier…!
Aber ein Mutter-Versager-Tag wäre seinen Name nicht wert, hätte er nicht noch einen Supergau in Petto: Haustürschlüssel vergessen! In der Wohnung! Mutter verzweifelt, Kind zuckerhigh, Uhrzeit: jenseits der jugendamtlich zulässigen Aufbleibzeit für Dreijährige. Rettungsengel Nummer drei an diesem absoluten Wahnsinnstag: Superfreundin Alex! Anruf, Mitleid, Ersatzschlüssel-Bringdienst von Nippes in die Südstadt. Kind glücklich (endlich mal länger im Treppenhaus spielen!), Treppenhaus kalt, Mutter durch. Im Spagat stecken geblieben. Aua.
 
Was mich selber wundert: Wieso glaub ich immer noch den Schnulzen in meinem Kopf?! Warum fall ich jedes Mal wieder rein auf wunderschöne Fantasien von perfekten Tagesabläufen, einem Selbstbild der Alles-im-Griff-Haberin und Momenten, die Deos völlig überflüssig machen?! Kommt doch immer anders, als man denkt. Vielleicht sollte ich selbst mal meine Kolumne regelmäßig lesen, dann wüsst‘ ich das! Solange weiß ich allerdings eines – nach Lesen dieses Textes: egal wie chaotisch, unorganisiert, vergesslich, inkonsequent und stressverschwitzt die Mutter – Kind glücklich.

Text: Kathrin Rindfleisch

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