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Gesellschaft

Kreative Macher suchen neues Zuhause

Dienstag, 6. September 2016 | Text: Lisa Stiemer | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die Südstadt ist ein Veedel mit vielen Restaurants, Cafés, Bars und Szenekneipen, aber sie ist auch ein Ort voller Künstler, engagierter und kreativer Menschen, die sich gern in Köln einbringen, gut vernetzt sind, etwas bewegen wollen, weltoffen und unkompliziert sind. Nun suchen „fremde“ Kreative ein ähnliches Zuhause, nämlich die etwa 100 Mitglieder des engagierten FabLabs DingFabrik Köln e.V. Und das gern in der Südstadt.

Die DingFabrik gibt es seit 2010. Sie wurde zunächst als Coworking Space in der Gasmotorenfabrik Köln-Mühlheim gegründet. Die Initiative verspürte aber schon schnell nach dem Einzug in die neuen Räumlichkeiten den Bedarf nach einer gemeinschaftlich genutzten Werkstatt. Zusammen mit Ingenieuren, Grafikern, Studenten, Architekten, Programmieren und Bastlern anderer Berufsgruppen gründeten sie den Verein DingFabrik Köln. Die eigentliche FabLab-Bewegung begann schon etwas eher – 2002 in den USA, genauer im MIT Center for Bits and Atoms (CBA). Neil Gershenfeld rief hier die ersten Fabrikationslabore oder im Original fabrication laboratory – kurz FabLab ins Leben. In der Grundidee handelt es sich um offene Werkstätten, die auf computergesteuerte Fertigung ausgerichtet sind.

Wie alle guten FabLabs besitzt auch die DingFabrik 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Pressen und Fräsen. Die Maschinen sind entweder Dauerleihgaben der Mitglieder oder Spenden von Werkstätten, deren Besitzer altersbedingt schließen mussten. Manche Gegenstände konnten vor der Verschrottung gerettet werden und sind nun Teil der Werkstatt. Einiges musste natürlich gekauft werden, anderes konnte über Crowdfunding finanziert werden.

 

Roland Kletzing und Felix Dietz, beide Mitglieder der DingFabrik, erzählen, dass das Fablab in Köln-Nippes eines der ersten und mittlerweile größten in Deutschland sei, vor allem, was die Maschinen und Möglichkeiten in der Holzwerkstatt angeht. Sicher ist, es gibt eine Unmenge an Fablabs, die in den letzten Jahren in fast jeder größeren Stadt aus dem Boden geschossen sind. Das erste FabLab Deutschlands startete 2009 an der RWTH Aachen. Danach nahm die Maker-Bewegung ihren Lauf. Die offenen Werkstätten ermöglichen vielen Menschen, ihren Ideen ein Gesicht zu geben. Start Ups fertigen hier z. B.  ihre ersten Prototypen. Aber auch Künstler, andere Kreative oder Hobbyisten können sich in den Räumen frei entfalten. Interessierten Privatpersonen werden nicht nur Produktionsmittel, Maschinen und Werkzeuge sondern auch das nötige Wissen bereitgestellt. In Vorträgen und Workshops können die eigenen Kenntnisse laufend erweitert werden. Natürlich lebt die Gemeinschaft auch vom gegenseitigen Austausch, Hilfestellungen und stetiger Unterstützung.
Beim Bastelnachmittag, jeden Freitag ab 19 Uhr, haben auch Nicht-Mitglieder die Chance, mal reinzuschauen, mitzubasteln, sich selbst auszuprobieren. Werkzeug und Know-How der Mitglieder können dabei eben genutzt werden. Der Verein beteiligt sich aber auch an Werkschauen, wie z. B. den „Passagen“  oder ist als Aussteller bei Maker Faires dabei. In zusätzlichen Repair Cafés, die etwa alle zwei Monate stattfinden, können die alten Toaster oder Radios noch einmal aufgemöbelt werden.
Damit ist die DingFabrik auch etwas mehr als nur ein FabLab. Sie kann sich gut und gerne mit wohlklingenden Umschreibungen wie Maker Space, Hackerspace oder Shared Economy schmücken.

Nun soll all´das, zumindest am Standort Nippes, ein Ende finden. Die Kündigung liegt vor: Zum 31.12.2016 wird die Werkstatt ihre Tore schließen. Aber wie das so ist: Schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere. Und so hoffen alle hier, dass die Werkstatt bald ein neues, schönes Heim findet, in dem sich alle Beteiligten weiterhin kreativ ausleben können und auch mal nachts oder am Wochenende und mit Toleranz für die entsprechende Geräuschentwicklung arbeiten können. Die Wunschliste ist dann auch gar nicht so ausgefallen: gute Verkehrsanbindung, ebenerdiger Zugang oder Aufzug, robuste Böden im Werkstattbereich, beheizbar, natürlich Notausgang und Brandschutz. Wären da nicht die mindestens 300 m² Fläche und das doch recht dünne Budget. Maximal 1.700 Euro können monatlich für Miete ausgegeben werden. Wer kennt sie nicht, die Kölner Immobiliensituation und der Verein finanziert sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden.

 

Dabei würde der Verein auch in ein Gebäude ziehen, das erst noch aufgemöbelt werden muss. So haben sie es in den jetzigen Räumlichkeiten in Nippes gemacht und so würden sie es auch wieder anpacken. „Wir bauen uns gern was auf“, erklärt Roland Kletzing. Die Man-Power und das Know-How sind da. Nicht zuletzt passt etwas selbst Geschaffenes auch am ehesten zur DingFabrik.

Gespräche wurden geführt und Räume besichtigt. Das Wichtigste aber ist, dass die DingFabrik einen Platz findet, „an dem sie sich weiterentwickeln kann und einen Vermieter, der uns schätzt“, meint Felix Dietz. In der Südstadt können sie sich eine Conatinerkonzept im Gemeinschaftsgarten NeuLand e.V. gut vorstellen. „Es würde das gut widerspiegeln, was wir machen, was wir sind. Alles modular und nicht ganz so perfekt“, erzählt Roland Kletzing.

In der Werkstatt jedenfalls hat das große Packen schon begonnen. Denn Werkzeug, Maschinen und Materialen von 430 m² Fläche müssen erst einmal bewegt werden.
Egal wo es den Verein nun hin verschlägt, ein jedes Veedel könnte sich glücklich schätzen die DingFabrik zu beherbergen und damit ihren kulturellen Raum zu erweitern.

 

Mehr im Netz
www.dingfabrik.de/raumsuche
www.youtube.com/watch?v=8bC7fHuHKi0
 

Text: Lisa Stiemer

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