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Politik

Kürzungsdruck gefährdet Jugendarbeit in der Südstadt

Mittwoch, 14. April 2010 | Text: Nora Koldehoff | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

 Leerer als leer sind die Kassen in Köln, mit etwa 2,7 Milliarden Euro ist die Stadt zur Zeit verschuldet. Es muss drastisch gespart werden, damit die Verwaltung der Stadtfinanzen nicht zwangsweise von der Bezirksregierung übernommen wird. Und obwohl über den Haushalt des laufenden Jahres erst im Herbst entschieden wird, greifen die Kürzungen für soziale und kulturelle Träger schon jetzt.

Für Jugendzentren wie den Bauspielplatz Friedenspark in der Südstadt bedeutet das, dass sie im Jahr 6000 Euro zusätzlich einsparen oder selbst erwirtschaften müssen.
 
„Zehn Prozent, das klingt nicht viel“, sagt Marietheres Waschk und stellt einen Aktenordner zurück ins Regal. „Aber wenn man sich die Sache mal etwas konkreter ansieht, dann erkennt man, was für eine Katastrophe eine solche Kürzung für uns bedeutet.“ Seit neun Jahren arbeitet die 36-Jährige beim städtischen Jugendzentrum Bauspielplatz im alten Fort am Friedenspark. Rund 60 Kinder und Jugendliche kommen täglich ab 12 Uhr hier her, um die Übermittagsbetreuung in Anspruch zu nehmen, gemeinsam Mittag zu essen und die Hausaufgaben zu erledigen. Der Nachmittag gehört dann dem gemeinsamen Spielen – auf dem großen Freigelände hinter dem Gebäude oder in Projekten, die die zweieinhalb hauptamtlichen Sozialpädagogen und eine Reihe von Honorarkräften täglich anbieten. Montags trifft sich die Zirkus-AG, dienstags probt die Band, mittwochs wird schwimmen gegangen, donnerstags Skateboard gefahren und – wie auch am Freitag Fußball gespielt.
 
 
 
Im Sommer fahren die Kinder und Jugendlichen gemeinsam für 14 Tage nach Dänemark. Die Größeren betreuen dabei die Kleineren mit. Für einige der Teilnehmer ist dies die einzige Möglichkeit im gesamten Jahr, überhaupt in Urlaub zu fahren. Auch wenn die Südstadt kein klassischer Sozialer Brennpunkt ist, leben auch hier Familien von wenig Geld oder von Hartz IV. „All diese Angebote, die wir ihnen machen, wird es künftig so nicht mehr geben können“, sagt Marietheres Waschk, die am „Baui“ von allen nur MT genannt wird.
 
Die zehnprozentige Etatkürzung, die der Rat der Stadt Köln auch für die städtischen Jugendzentren beschlossen hat, betrifft nicht allein die Stellenpläne. Sie wirkt sich auch auf die Ferienfreizeiten, die Einkäufe fürs Mittagessen, auf das Eintrittsgeld im Schwimmbad, auf Materialkosten und auf die Fahrten mit den KVB aus. Nichts wird mehr sein wie früher, überall wird das Baui-Team über zusätzliche Einsparmöglichkeiten nachdenken müssen – obwohl der Etat der Einrichtung auch vorher schon nicht auf Luxus hin ausgerichtet war. „Wenn uns nichts anderes einfällt“, zuckt Erzieherin Annabel Deters resigniert mit den Schultern, „werden wir unser Angebot drastisch einschränken müssen. Das trifft vor allem die Kinder, deren Eltern sich schon jetzt weder Kino noch Schwimmbadbesuche leisten können“
 
Unter dem Motto „Keine Kürzungen für Kurze“ versuchen die Jugendzentren sich Gehör zu verschaffen, die Öffentlichkeit über ihre Lage zu informieren und gegen die empfindlichen Einbußen zu protestieren. So spielten die Baui-Kinder vor kurzem zusammen mit Kindern und Jugendlichen aus anderen Einrichtungen demonstrativ an öffentlichen Plätzen mitten in der Stadt, um die Auswirkungen schließender Jugendzentren vor Augen zu führen. Am 26.3. formierten sich dann mehrere hundert Jugendliche mit ihren Betreuern an der Domplatte zu einem so genannten Smartmob, einer Performance, die durch Irritation bei den Passanten Aufmerksamkeit erregen soll.
 
Am heutigen Donnerstag, den 15.4.2010, wird es um 18 Uhr zu diesem Thema im Bauspielplatz Friedenspark einen „Freitalk“ geben, bei dem Kölner Politiker, die für den Landtag kandidieren, von Jugendlichen befragt werden, wie sie und ihre Partei sich für den Erhalt der Jugendzentren einsetzen wollen, und  am 30.4.2010 wird um 16 Uhr am Rudolfplatz demonstriert.

Text: Nora Koldehoff

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