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Kultur

Lagerfeuer, Feuerwerk und Theater – Die Wochenend-Freuden 14. – 16. Juli 2017

Freitag, 14. Juli 2017 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: ©Rene Achenbach

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Dieses Wochenende hat es in sich – da ist auch für den größten Freizeitmuffel etwas dabei. Zuhause bleiben geht nicht. Gerade wurden die letzten Bühnen des Edelweißpiratenfestival im Friedenspark abgebaut, bereitet sich die nächste Gruppe auf ein Festivalwochenende im selben Park vor: Das N.N. Theater lädt zum Theaterfestival vor der Spielzeitpause ein. Los geht es am Donnerstag mit der ausverkauften Köln-Premiere von „Ich fürchte nichts… Luther 2017“ und geht dann rasant weiter mit „Metropolis“ am Freitag.

Der Film von Fritz Lang aus dem Jahre 1927 ist der erste sozialkritische Science Fiction Film. Metropolis ist eine gigantische, futuristische Stadt. Hier herrscht ein rigides Zwei-Klassen-System: Die Armen und die Reichen. In der luxuriösen Oberschicht herrschen Saus und Braus, in der armen Unterschicht gibt es nur Entbehrung, Angst und Schrecken. Maria taucht unerlaubt in der Oberstadt auf und Freder, der Sohn des ‚Herrschers’ über Metropolis verliebt sich augenblicklich in sie. Er steigt ab in die ‚Welt der Arbeiter’ und lernt ihr Leid kennen. Ist der Film über Ausbeutung, Unterdrückung und Überwachung auch 90 Jahre nach seiner Premiere noch aktuell? Diese Frage beleuchtet das N.N. Theater in seiner aktuellen Inszenierung am Freitag um 20:30 Uhr am Fort I im Friedenspark, Hans-Abraham-Ochsweg 1, 50678 Köln. Das Stück dauert 95 Minuten mit Pause.

Gleich am nächsten Abend geht es an gleicher Stelle weiter mit „Der Brandner Kaspar“ nach einer Erzählung von Franz von Kobell. Der rüstige Büchsenmacher und seine Jagdhelfer leben am Tegernsee. Eines Tages taucht der Tod vor ihm auf und möchte ihn mitnehmen. Der Brandner ist noch nicht bereit zu sterben und spielt mit dem von ihm betrunken gemachten Tod Karten um sein Leben. Er betrügt sogar den Tod und erhält so 18 weiter Lebensjahre. Doch die verlaufen anders als gedacht. Was alles passiert, erfahrt Ihr am Samstag um 20:30 Uhr im Friedenspark. Nach dem Theaterstück steigt die große Party zum 30. Jubiläum des N.N. Theaters.

Am Sonntag zeigt das Ensemble „Die Nibelungen“. Da wird es phantastisch und dramatisch zugehen. Um 20:30 Uhr im Friedenspark am Hans-Abraham-Ochsweg 1, 50678 Köln. Für die jungen Zuschauer hat das N.N. Theater auch ein Stück vorbereitet. Dazu mehr unter der Rubrik ‚Pänz’.
Mehr über das Ensemble, das Theaterfestival und den 30. Geburtstag erfahrt Ihr im Artikel „You are Germans? But you were funny!“.

Neue Entdeckung
Was macht Ihr eigentlich mit dem übrig gebliebenen Bratöl? Oder dem Abflussreiniger oder der Zementfarbe? Die Toilette herunterspülen? Das solltet Ihr auf keinen Fall tun! Ein viel besserer Ort zur Entsorgung von Lösungsmitteln, Säuren oder Schadstoffen aus dem Haushalt ist das ‚Schadstoffmobil’. Am Freitag steht es wieder von 12:30 bis 13:30 Uhr am Platz an der Eiche. Einfach schadstoffhaltige Abfälle bequem entsorgen. Platz An der Eiche, 50678 Köln.

Live bei einem Quiz dabei sein? Kein Problem bei uns in der Südstadt. Die Lotta lädt am Samstag zum Kneipenquiz Spezial ‚Quiz my Ass!’ ein. Alle Klugscheißer vor. Es braucht nur etwas Mut und ein Kölsch. Es gibt acht Wissenskategorien und Ihr könnt einzeln oder bis zu sechs Personen antreten. Der Fairness halber werden bei den Teams mit mehr als vier Personen einmalig zwei Punkte pro zusätzlicher Person abgezogen. Die Startgebühr beträgt zwei Euro pro Person. Einlass ist ab 18 Uhr. Da könnt Ihr Euch auch anmelden. Das Quiz startet um 19 Uhr. Ab 22 Uhr legen die Quizmaster die beste Musik auf und es wird abgerockt. Am Samstag ab 19 Uhr in der Lotta, Kartäuser Wall 12, 50678 Köln.

Grundlage schaffen
Im Restaurant Capricorn i Aries wird am Freitag die Sommerparty ‚Let’s get hot’ gefeiert. Sommerzeit ist Partyzeit. Und das mit Drinks aus dem Café Colette. Zwischen 19 und 23 Uhr legt DJ Mammad ‚Gute-Laune-Musik’ auf. Hier könnt Ihr entspannen, einen Aperitif genießen, tanzen, erzählen und den Abend genießen. Ob in Shorts, in Anzug, Jeans, Sommerkleid oder Bikini – kommt vorbei. Am Freitag ab 19 Uhr in der Brasserie Capricorn i Aries, Alteburger Straße 31, 50678 Köln.

Am Samstag ist es zum 17. Mal soweit: Köln erstrahlt im Feuerwerkspektakel ‚Kölner Lichter’. In diesem Jahr ist das Motto ein „Köln-Experiment“: Die TV-Zuschauer durften entscheiden, welche Lieder am Abend erklingen sollen. Mit Hilfe der Liederhefte können auch alle BesucherInnen gleich mitsingen; das ist Bestandteil des großen Feuerwerks. Nicht nur visuell und musikalisch könnt Ihr das Spektakel genießen. Im einmaligen Ambiente der Long Island Grill Bar könnt Ihr Euch mit einem BBQ ab 19 Uhr auf der sommerlichen Terrasse in den Urlaub katapultieren lassen. Essen und Getränke kosten pro Person 95 Euro in der Long Island Grill & Bar,  Agrippinawerft 30, 50678 Köln.

Die Bürgergarde „blau-gold“ von 1904 e. V. Köln feiert das traditionelle ‚Sommerfest der Bürgerparade’ am Abend der Kölner Lichter. Und das wird auf der Insel des Schokoladenmuseums gefeiert unter dem Motto ‚Lichter an, Die Schiffe kommen’. Außer dem Feuerwerksspektakel bietet die Bürgergarde ein Programm mit vielen Künstlern. Mit 39 Euro seid Ihr dabei. Am Schokoladenmuseum, Rheinauhafen 1a, 50678 Köln.

Wer das Feuerwerk lieber privat am Rheinufer sehen möchte und zwischendurch eine Stärkung braucht, ist im Mainzer Hof genau richtig. Hier geht es multi-kulturell zu mit französischer Perlhuhnbrust und Eifeler Schweinefilets. Außerdem gibt es Wolfsbarschfilet, frischen Matjes, roten Mangold, frische Pfifferlinge und als Höhepunkt: eine Passionsfruchtmousse. An diesem Wochenende im Mainzer Hof, Maternusstraße 18, 50678 Köln.

Pänz, Pänz, Pänz
Wer kennt sie eigentlich heute noch? Die Heldin unserer Kindheit, deren Welt die Berge sind? ‚Heidi’ steht auf dem Repertoire des N.N. Theater nach dem Roman von Johanna Spyri am Sonntag im Friedenspark. Ist sie heute noch so bekannt wie in unserer Kindheit? Unsere Lieblinge waren der Ziegenpeter, Klara, die Ziegen, der Bernhardiner Josef und sogar irgendwie der Alm-Öhi und Fräulein Rottenmeier. Der populäre Roman um das Waisenmädchen wurde in 50 Sprachen übersetzt und etliche Male verfilmt. Wie setzt wohl das N.N. Theater den Stoff für die Bühne für ein Publikum ab 6 Jahren um? Das könnt Ihr am Sonntag um 14 Uhr herausfinden im Fort im Friedenspark, Hans-Abraham-Ochsweg 1, 50678 Köln. (Foto: Inga Geiser)

Im Deutschen Sport- und Olympiamuseum könnt Ihr am Samstag in die sportliche Zeitmaschine einsteigen und erleben, wie die Athleten im antiken Stadion von Olympia herumturnten. Sie traten nämlich lieber gemeinsam statt gegeneinander an. Erfahrt mehr über die schönsten Tore der Bundesliga oder der Nationalmannschaft. Was waren unglaubliche Weltrekorde im Weit- und Hochsprung? Zu lachen gibt es bestimmt auch etwas in den etlichen Anekdoten. Ihr dürft Euch natürlich auch selbst am Sandsack ausprobieren. Die Führung ‚Sportliche Zeitreise mit vielen Aktivitäten – Mitten im Geschehen‘ findet jeden Samstag, Sonntag und an Feiertagen um 14:30 Uhr statt und dauert 60 Minuten. Im Deutschen Sport- und Olympiamuseum, Im Zollhafen 1, 50678 Köln.

In der letzten Woche schon habe ich über diesen Film berichtet. „Nur ein Tag“ beschreibt, wie Wildschwein und Fuchs mit ihrem Wissen umgehen, dass die Eintagsfliege tatsächlich nur einen Tag zu leben hat. Sie schauen ihr beim Schlüpfen zu und sind fasziniert von ihrem Zauber. Allerdings wissen die beiden von ihrem Schicksal, nur einen Tag zu leben. Sie verschweigen es und erzählen der frisch Geschlüpften, dass der Fuchs todgeweiht sei und einen letzten wunderbaren Tag verbringen wolle. Was sie alles an diesem Tag erleben, erfahrt Ihr am Samstag um 15 Uhr im Odeon, Severinstr. 81, 50678 Köln. Mehr über Film und den Regisseur Martin Baltscheit lest Ihr in dem Artikel „Trüffelschwein im Bergischen“ meines Kollegen Reinhard.

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Falls Ihr hier bleibt und noch ein paar gute Tipps sucht, seid Ihr hier genau richtig. In unserem Serviceartikel „Langeweile? Auf gar keinen Fall!“ haben wir das Sommerferienprogramm für die Kurzen mal unter die Lupe genommen.

Theater, Theater und mehr
In dieser Spielzeit wird „Der Gott des Gemetzels“ an diesem Wochenende zum letzten Mal im Theater am Sachsenring gespielt. Es fängt ganz ’normal‘ an: Zwei junge Kinder klöppen sich auf dem Schulhof und einer verliert dabei zwei Schneidezähne. Die vier Elternteile setzen sich zusammen, um eine friedliche Lösung zu finden. Man gehört schließlich der kultivierten Bürgerschicht an. Fast kommt man zu einem zufriedenstellenden Ergebnis für alle, da bricht das Kartenhaus zusammen. Es gibt einige Leichen im Keller, die zum Vorschein kommen und einen hoch interessanten Theaterabend mit dem Stück von Yasmina Reza versprechen. Im Theater am Sachsenring am Freitag & Samstag um 20  Uhr, Sachsenring 3, 50677 Köln.

 

Maestro, Musik!
Ein Lagerfeuer ist schon etwas Besonderes. Hier in der Großstadt haben wir gar nicht so oft die Gelegenheit dazu, wie wir gerne wollten. Daher könnt Ihr Euch am Freitag freuen. Zwar ist das Edelweißpiratenfestival schon vorbei, aber trotzdem lädt der Humba e.V. in den mobilen Gemeinschaftsgarten NeuLand zum „Lagerfeuersingen Edelweißpiraten“ am Freitag ein. ‚Heute hier’ ist das Motto. So ähnlich geht es dem temporären Gartenprojekt ja auch. Heute hier und morgen – wo? Rudi Rumstajn und Freunde von Nah & Fern singen nach Edelweißpiratenart am Freitag im NeuLand-Garten, Koblenzerstr. 67, 50678 Köln. (Foto: Jan Krauthäuser)

Tanzbein schwingen
Fast jedes Wochenende bietet das Tsunami eine originelle Möglichkeit zum Abzappeln. So auch an diesem Freitag. Da heißt es „Disco 2000“ mit jeder Menge Indie-Hits aus den Jahren 2000 bis 2010. Und zwar ausschließlich aus dieser Zeit. Aufleben werden die Hits von Killers, Kooks, Kaisers; Maximo, MGMT und vielen mehr. Los geht’s am Freitag um 23 Uhr im Tsunami, Im Ferkulum 9, 50678 Köln.

Die schönen Künste
1920 wurde Manfred Weil in Köln geboren. 1938 floh der jüdische Künstler aus Köln und studierte an der Königlichen Akademie in Antwerpen. Nach dem Krieg kehrte er in seine Heimat Köln zurück und studierte Wandmalerei in den Kölner Werkschulen am Ubierring/Mainzerstraße. Am Sonntag findet die Finissage der Ausstellung „Manfred Weil“ in der Mainzerstraße statt, nämlich in der Galerie Smend. Nichts wie hin um 16 Uhr. Galerie Smend, Mainzerstr. 31, 50678 Köln.

Es ist ganz schön was los, in der Mainzerstraße. Auch die Ausstellung von Monika Kilders „Licht-Bilder“ geht dort zu Ende. Am Samstag habt Ihr von 11 bis 14 Uhr noch einmal die Gelegenheit die lichtdurchfluteten Bilder von Monika Kilders zu bewundern. Die Künstlerin wird auch anwesend sein in der Werkstattgalerie Tam Uekermann, Mainzerstr. 25, 50678 Köln. (Bild: Monika Kilders)

 

Ein herrliches erstes Sommerferienwochenende wartet auf Euch. Wer nicht oder nicht direkt in den Urlaub fährt, kann auch hier ein abwechslungsreiches Wochenende genießen. Noch mehr Veranstaltungen findet Ihr in unserem Terminkalender. Viel Spaß mit den Wochenend-Freuden, Eure Asl?

Die Inhalte dieses Newsletters werden vom gesamten Team von „Meine Südstadt“ mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Der Anbieter kann jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte übernehmen.

 

 

Text: Aslı Güleryüz

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