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Kolumne

Meine Nächte mit Katrin – Lükes liebes Leben

Mittwoch, 2. Juli 2014 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

In Bälde steht ja wieder Urlaub an. Juhu, endlich! Nix wie weg! Ich gestehe, zu dieser Veranstaltung ein seltsam zwiespältiges Verhältnis zu haben. Natürlich weiß ich aus Erfahrung, dass es ungemein gut tut, den eigenen Pudding zu verlassen, mal wieder fremde Weine zu trinken, merkwüdige Speisen zu schnabulieren, eine andere Sprache zu sprechen und höhere Berge als den Drachenfels zu erklimmen. Auch das Vorfreude-Ritual des Blätterns in Reise- und Wanderführern am heimischen Küchentisch ist mir durchaus ein liebes. Trotzdem. Immer, so zwei, drei Tage bevor es losgeht, beschleicht mich dieses komische Gefühl, dass man es sich mit weit geringerem Aufwand doch eigentlich auch auf der heimischen Terrasse gemütlich machen könnte.

In Bälde steht ja wieder Urlaub an. Juhu, endlich! Nix wie weg! Ich gestehe, zu dieser Veranstaltung ein seltsam zwiespältiges Verhältnis zu haben. Natürlich weiß ich aus Erfahrung, dass es ungemein gut tut, den eigenen Pudding zu verlassen, mal wieder fremde Weine zu trinken, merkwüdige Speisen zu schnabulieren, eine andere Sprache zu sprechen und höhere Berge als den Drachenfels zu erklimmen. Auch das Vorfreude-Ritual des Blätterns in Reise- und Wanderführern am heimischen Küchentisch ist mir durchaus ein liebes. Trotzdem. Immer, so zwei, drei Tage bevor es losgeht, beschleicht mich dieses komische Gefühl, dass man es sich mit weit geringerem Aufwand doch eigentlich auch auf der heimischen Terrasse gemütlich machen könnte. Ausländische Weine hat´s doch in der Südstadt reichlich, die Auswahl an Schalentieren und Käsesorten ist nicht zu verachten und auf verschneiten Gipfeln hat man doch schon ausreichend rumgestanden und sinnfrei ins Weite geschaut. Was die andere Sprache angeht: Ist das nicht abgestandene Bildungsbürgerscheiß-Denke? Wenn nicht, könnten wir doch einfach daheim zwei Wochen lang gepflegt Französich parlieren. Ist doch ohnehin fast wie Kölsch. Ist natürlich alles Quatsch. Da kann man sich noch so mühen, auf Balkonien wird man die banale Mühsal des Alltag schlecht los. Und spätestens, wenn ich die Grenze überquert hab´, geht’s mir auch gut. War bislang noch immer so.

Schmierkäse unter Beobachtung

Aber ich kenne Menschen, die bei jeder Uralubsreise ins Klo greifen. Zumindest behaupten sie das anschließend immer. Die Frage, wie es denn gewesen sei, beantworten sie regelmäßig mit einem genervten Augenrollen und sowas wie: „Hör´ mir auf mit Schottland!“ (Wahlweise auch mit Slowenien, Sardinien, Masuren oder Norwegen.) Irgendwas war immer schlecht. Das Wetter, das Essen, die Ferienwohnung, die Eingeborenen. Alles Ausländer! Das sind jetzt nichtmal Urlauber, die nicht wussten, dass es in Schottland auch im Sommer manchmal regnet oder eine Pauschalreise zum Schnäppchenpreis gebucht hatten und dann meckern, dass es zum Frühstück nur Schmierkäse-Ecken gab und das Animations-Angebot lediglich aus kollektivem Handtuch-Wedeln bestand.  Nein, sie sind durchaus Individualtouristen, aber trotzdem. Sie brauchen das offenbar irgendwie, dieses masochistische Urlaubserlebnis. Jedes Jahr aufs Neue.
Im Fernsehen hab ich unlängst einen wohlmeinenden Bericht über ein Luxusappartment in Fernost gesehen. Laut Sprecher „ein Traum für die schönsten Wochen des Jahres“. Da war eine geschmackvoll hergerichtete Villa mit großem Pool unter Palmen zu sehen. Alles sehr exquisit und natürlich sauteuer. Aber wenn Geld keine Rolle spielt, könnte man es da durchaus aushalten. Dachte ich mir. Doch dann kam´s: Der besondere Luxus dieser Herberge, so hieß es, seien die insgesamt zehn Angestellten, die den Gästen rund um die Uhr zur Verfügung stünden. Man sehe sie zwar nicht, könne sich aber sicher sein, dass sie einen ständig im Blick hätten. Es reiche eine kleine Handbewegung, schon eile so ein dienstbarer Geist herbei und frage nach den Wünschen. Ja, wie toll ist das denn!? Urlaub unter dezenter Dauerbeobachtung! Vielen Dank auch. Da könnt´ ich noch nicht mal entspannt in der Nase bohren.  Aber bitte, wer´s mag.

Fleisch, Fisch Salat

Ich muss jetzt nochmal über Fußball reden und mich für meine komplette Fehleinschätzunge in der letzten Kolumne geißeln. Ich hatte, nicht zuletzt in Anbetracht der tropischen Temperaturen in Brasilien, unerspießliches Ballgeschiebe, Rasenschach und Minimalismen aller Art befürchtet. Und was ist? Eine bisher grandiose WM mit Dynamik, Tempo, und Toren ohne Ende. Und dann habe ich mich bei dieser WM auch noch verliebt. In Katrin. Katrin Müller-Hohenstein, ihres Zeichens Sportjournalistin in Diensten des ZDF. Bei den letzten Turnieren durfte sie noch mit Olli (Kahn) die Pausen zuquatschen. Was inzwischen aber der andere Olli (Welke) mit dem Olli macht. Jetzt hat man KHM zur Mannschaftsbetreuerin degradiert. Da muss sie vor dem Quartier von Joggis Jungs das An – und Abfahren des Mannschafts-Busses bezeugen und andere brisante News in die Heimat funken. Hier kommt nun die Geschichte meiner noch jungen Liebe.  

Sonntag Mittag, die Sonne lacht, ich schlendere zum Kiosk und komme bei „Haus Müller“ vorbei, wo der Wirt an seinem Beamer für die Großleinwand hantiert. Irgendwas läuft da aber schon und es sitzen auch Leute da, die beim Kölsch auf die Bewegtbilder starren. Als ich mir das genauer ansehe, quäkt da Kiwi aus dem ZDF-Fernsehgarten, umgeben von Zuschauern, die sich vornehmlich in (viel zu enge) Deutschland-Leibchen gewzängt haben. Dann plötzlich Katrin Müller-Hohenstein per Live-Schalte vor dem (vorübergehenden) Quartier der deutschen Elf in Brasilen vor dem Spiel am Folgetag. Nachdem KMH zunächst aufsagt, die Deutschen seien am Vorabend tadellos gelandet und wohlbehalten im Hotel angekommen, wird’s brisant. Kiwi will wissen, wie denn die Stimmung sei (oder sowas in der Art). KMH hat´s exklusiv: Die Stimmung sei absolut super und das Team total optimistisch. Aha, wird sie also mit dem Bundes-Joggi oder sonstwem aus dessen Reisegruppe gesprochen haben. Hat sie aber nicht. Ihre Insider-Quelle: „Ich habe gestern Abend noch mit der Rezeptionistin telefoniert.“ Wow! Das nenn´ ich mal beinharte Recherche. Rezeptionistinnen haben ja einen Blick für sensible Kicker-Seelen.  

Allein mit Ball

Nach ihrem Schalt-Auftritt mittags bei Kiwi lässt sich KMH abends im „heute journal“ von Claus Kleber befragen und hat´s wieder exklusiv. Den Speiseplan von Joggis Jungs vom Mittagessen: „Fleisch, Fisch und Salat“. Wie, keine Sättigungsbeilagen? Und in der Halbzeitpause des anschließenden Langweilers Frankreich – Honduras schon wieder KMH. Exklusive Nachricht diesmal: „Alle Spieler sind fit“. Hat sich also beim Essen niemand verletzt. Gut so. Und dann haut KMH neben brisanten Infos auch endlich echte Emotionen raus: „Was mich heute persönlich am meisten beeindruckt hat, war, wie der Bundestrainer ganz allein mit dem Ball gespielt hat.“ Und damit man´s ihr auch glaubt, sieht man, wie der Bundestrainer auf dem Trainingsgelände gegen einen Ball tritt. Ganz allein. In der Tat beeindruckend. Ich werde langsam süchtig nach KMH und hoffe, die kommt in der Halbzeit des Nachtspiels nochmal. Fehlt schließlich noch die Menüfolge fürs Abendbrot. Und die fehlt mir bis heute. Liebe Katrin, vermutlich bist du in dieser Nacht pünktlich zu unserem Date erschienen, aber ich war nicht da. Hab´s versemmelt. Bin eingeschlafen. Sorry. Soll nicht wieder vorkommen. Werde bis zum Urlaub keinen Termin mit dir mehr versäumen.
 

 

Bild: Mirador bei San Nicolas, Gran Canaria / Bgabel (CC-BY-SA-3.0)
 

Text: Reinhard Lüke

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