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Südstadt

Ohne Maske in der City

Montag, 22. Februar 2021 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Jetzt hätten wir das mit dem Karneval auch hinter uns gebracht. Traurig war´s. Woran für mich auch die versprengten Widerständler nichts geändert haben, die trotz der Misere in Kleinstgruppen kostümiert und mit Pappnas auf der Corona-Maske durch die Südstadt marschierten.

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Der sinnbildliche Gipfel der Tristesse war für mich ein einzelner Lappenclown, der am Rosenmontag bei Nieselregen vor meinem Fenster vorbei ging und einen Lautsprecher im Arm hatte, aus dem „En unserem Veedel“ erklang. Schaurig. Aber gut, jetzt ist der verhinderte Frohsinn erstmal durch. Obwohl: In der Innenstadt stehen noch immer die riesigen Karnevalsfiguren rum. Sollen die in Anbetracht der Lage jetzt womöglich ganzjährig für gute Laune sorgen? Oder denkt man sich seitens der Aufsteller einfach, dass es mit dem Abbau keine Eile hat, weil sie in der City ohnehin niemanden stören. Da ist ja derzeit keiner. War auch gestern so.

Zelten auf der Schildergasse

In Anbetracht des plötzlich ausgebrochenen Frühsommers war mir klar, dass die üblichen Freilaufflächen der Stadt komplett überfüllt sein würden. Schließlich war das Abstand-Halten am Rheinufer selbst auf den Poller Wiesen auch schon in den trüben Vorwochen zumindest an Wochenenden ein Problem. Da ging es zu wie im Schlussverkauf auf der Hohen Straße. Die Leute wollen halt raus. Verständlich. Also habe ich mich für einen netten Schaufensterbummel durch die leere Innenstadt entschieden. Nicht nur wegen Corona. In finde Natur grundsätzlich eher überbewertet. Ins Auge gefallen sind mir auf der Schildergasse die vielen Wohnungslosen, die vor den überdachten Eingängen von Geschäften campieren. Nicht einzeln sondern in Gruppen, vielfach mit Zelten und ihrem drumherum verteilten gesamten Hab und Gut. Beim Schuhhaus Kämpgen standen gleich vier Zelte nebeneinander, die nicht aussahen, als seien sie erst am Vorabend für nur zwei Nächte aufgebaut worden und sollten morgen wieder weg. Wäre ja, rein als Phänomen, auch ein interessanter Nebeneffekt der Pandemie: Obdachlose erobern die verwaisten Innenstädte. Kommt ja derzeit kein Ladeninhaber, der sie morgens vertreibt und die Leute vom Ordnungsamt sind auch anderweitig ausgelastet.

Weglaufen wäre eine Lösung

Ich gestehe, ich habe mich bei meinem gestrigen Spaziergang strafbar gemacht. Oder zumindest eine Ordnungswidrigkeit begangen, weil mich auf der weitgehend menschenleeren Schildergasse trotz Maskenpflicht meines Mund- und Nasenschutzes entledigt habe. Ich bleibe auch als Fußgänger nicht nächtens in einer Seitenstraße vor einer roten Ampel stehen, wo vor dem Morgengrauen erwartbar kein Auto mehr auftauchen wird. Trotzdem war ich in der City ein Stück weit angespannt unterwegs. Hielten sich da womöglich hinter irgendeinem Pfeiler diensteifrige Mitarbeiter des Amtes versteckt, um sich dann urplötzlich vor mir aufzubauen und ein Bußgeld zu kassieren? Schließlich hat die Stadt ja nur durch Corona-Verstöße schon mehr als 600 000 Euro eingesammelt. Und mal eben 150 Euro abzudrücken, weil ich mehr oder minder allein aber verbotenerweise unmaskiert unterwegs bin, würde mich durchaus grämen. Andererseits habe ich aber auch den Eindruck, dass selbst ich den meisten doch recht korpulenten Mitarbeitern des Ordnungsamtes im Fall des Falles einfach davonlaufen könnte. Obwohl ich nun wahrlich keine Sprinternatur bin.

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Endlich wieder Busreisen ins Baltikum!

Angesichts des momentanen Wetters kommen ja geradezu Urlaubsgefühle auf. Köln oder gar Deutschland für längere Zeit verlassen – welch wunderbare Vorstellung. Aber wann darf ich wohin? Auch da gilt noch immer der Vier-Wort-Satz des Vorjahres: Man weiß es nicht. So sehr ich die Misere der Tourismus-Branche nachvollziehen kann, wundere ich mich über die verstärkt in Zeitungen auftauchenden, ganzseitigen Anzeigen, in denen mich Unternehmen zu einwöchigen oder gar zehntägigen Busreisen quer durch Europa überreden wollen. So wie ich nicht für geschenkt an einer Kreuzfahrt teilnehmen möchte, finde ich die Vorstellung, zu meinem Vergnügen mit einer Horde mir unbekannter Menschen in einer Blechbüchse bis ins Baltikum oder durch die Toskana zu schaukeln und an betreuten Stadterkundungen teilzunehmen, gänzlich abwegig. Auch ohne Pandemie. Warum Unternehmen jetzt verstärkt auf die Idee kommen, gerade ausgedehnte Busreisen könnten das Erlebnis sein, nach denen es das Volk nach Corona dürstet, ist mir komplett schleierhaft. Sollten die Anzeigen ein letzte, verzweifelte Hilferufe einer Branche kurz vor dem Aussterben sein? Möglich.

WDR in Entschuldigungsschleife

Verzweiflung macht sich ja auch zunehmend bei unserem Heimatsender breit. Ständig sieht sich der WDR genötigt, sich für sein Programm zu entschuldigen. Vor einem Jahr kurz vor Weihnachten für Oma-Gate, dann vor ein paar Wochen für die nicht ganz so kompetent besetzte Plauderrunde zum Thema Sprache und Rassismus („Zigeunerschnitzel“) und kurz nach Karneval für Blackfacing in irgendeiner zusammengetackerten Konserve des rheinischen Frohsinns. Wobei in allen drei Fällen seltsamerweise Zuschauer erst bei Wiederholungen Anstoß an den Darbietungen nahmen. Von diesem Phänomen mal abgesehen, sollte man bei unserem Heimatsender vielleicht doch mal überlegen, zu der früheren Praxis zurückzukehren, als sich verantwortliche Redakteure einzelne Beiträge erst anschauten und sie abnehmen, bevor sie über den Sender gingen. Das ist beim WDR nach wie vor so? Ja, dann…

Text: Reinhard Lüke

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