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Kolumne

Schuld war…

Sonntag, 29. April 2012 | Text: Gastbeitrag

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

 

… dieses Mal die Hitze. Freiburg ist immer eine Reise wert. Ich liebe diese grüne Stadt im Breisgau mit seinen netten Menschen, dem exzentrischen Hang zu Öko und Bio, tollem Weißwein, dem gewöhnungsbedürftigen Dialekt und den vielen Biergärten. Während meines Wochenendtrips habe ich viel dazu gelernt: Die Haut der badischen Weißwürste wird aus algerischen Schafsdarm hergestellt, seinen Durscht stillt man am besten mit Ganter vom Fass, die besten Partys beginnen nie vor zwei Uhr nachts, Kneipen heißen hier „Zum Schlappen“ – und ein Fußballspiel dauert 90 Minuten.

 

… dieses Mal die Hitze. Freiburg ist immer eine Reise wert. Ich liebe diese grüne Stadt im Breisgau mit seinen netten Menschen, dem exzentrischen Hang zu Öko und Bio, tollem Weißwein, dem gewöhnungsbedürftigen Dialekt und den vielen Biergärten. Während meines Wochenendtrips habe ich viel dazu gelernt: Die Haut der badischen Weißwürste wird aus algerischen Schafsdarm hergestellt, seinen Durscht stillt man am besten mit Ganter vom Fass, die besten Partys beginnen nie vor zwei Uhr nachts, Kneipen heißen hier „Zum Schlappen“ – und ein Fußballspiel dauert 90 Minuten. Meine Geißböcke wussten letzteres beispielsweise auch noch nicht.

 

Hochsommerliche 33 Grad und subtropische Platzverhältnisse sorgten dafür, dass die Kondition der Geißböcke keine 2 x 45 Minuten ausreichten. Schuld waren diesmal also nicht die Spieler selbst, sondern die afrikanische Hitzewelle, so dass der FC letztlich knapp und etwas unglücklich mit 4:1 gegen hochmotivierte Freiburger verloren hatte. Schade, dass es nicht wie in der Schule Hitzefrei gab. Schnell war mir klar, warum die Freiburger Mannschaft einen viel besseren Fußball spielte. Die jungen Spieler hatten sich längst an die klimatischen Gegebenheiten des Südens gewöhnt. Während Lanig in der Halbzeitpause wegen eines dringenden Friseurtermins ausgewechselt werden musste, machte Poldi das einzige Tor für meinen FC (47.).

 

Dabei war es ja nicht so, als hätten wir keine Chancen gehabt. Geißbock Novakovic schaffte es, allein und unbedrängt vor dem Torwart, das Leder nicht einzunetzen! Ja ja, die Sonne war’s Schuld – Verblendung vor dem Tor. Da hätte Nova selbst bei einem leeren Tor nicht treffen können. Und unser Prinz Poldi? Der bemühte sich heute besonders, Stutzen, Trikot und Schuhe möglichst sauber zu halten. Wenig Bewegung, kaum ein aktiver Zweikampf und statisches Verhalten halfen ihm dabei ungemein. Mittlerweile haben die Kölner in dieser Saison schon 71 Gegentreffer eingefangen – Vereinsrekord! Während die Geißböcke versuchen die 100 bis zur Relegation voll zu kriegen, sollten wir Fans wenigstens Torwart Rensing für das Bundesverdienstkreuz vorschlagen.

Wir haben uns alle lieb!
Was ich bei meinem Besuch in Freiburg ebenfalls gelernt habe: dort haben sich alle Menschen lieb und sind ständig nett zueinander. Sogar im Stadion! Der Ex-Freiburger Sascha Riether wurde bei der Mannschaftsaufstellung kräftig bejubelt! Und zwar von den gesamten Freiburger Fans! Auswechselspieler heißen ganz harmonisch „Ergänzungsspieler“, und es werden Spieler, die den Verein zum Saisonende verlassen, mit Blumen und Applaus verabschiedet. Zum erreichten Klassenerhalt gab es ab 18 Uhr im Stadion Freibier für alle. Gesponsert von Rothaus Tannenzäpfle. Das rege ich einmal für mein Team an! Freier Einkauf zwischen 15:30 – 17:20 Uhr in jedem REWE bei weiterer Arbeitsverweigerung der FC-Spieler wäre doch mal ein schöner Trostpreis, oder?

Nachholbedarf gab es im Dreisamstadion  – (schrecklich: neuerdings heißt es Mage Solar Stadion!) allerdings auch. Die Sprechchöre der winkenden Fans auf den Tribünen „Hallo Nordkurve“, „Hallo Südkurve“, „Hallo Gegengerade“ erweckte dann doch den Eindruck von einem Drehtag  zur Sesamstraße. In Köln hat sich leider nun wirklich keiner mehr lieb, bei den Geißböcken und FC-Fans wurde das besonders deutlich. Nach dem Spiel gab es die üblichen Tumulte. Als die Mannschaft am Bahnhof in den ICE einsteigen wollte, musste sie sich über den Hintereingang einschleichen, im Zug wurde die erste Klasse bewacht, und außerdem stiegen Poldi & Co. heimlich schon in Siegburg aus, um weitere Eskalationen zu vermeiden. Tja, Profi-Fußballer zu sein erfordert schon eine Menge Demut.

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Mitchell Weiser, FC-Nachwuchstalent und „nebenberuflich“ Sohn von Patrick Weiser, wechselt im Sommer zu den Bayern. Dieser Deal wurde zwei Wochen nach der Trennung von Trainer Solbakken von Papa Patrick eingefädelt. Nachdem sich der FC von Solbakken trennte, wurde Weiser auch beurlaubt und hatte plötzlich viel Zeit. Schön, wie wir unsere Jugend fördern und im Verein eine Perspektive bieten können.

Relegationsgegner
Unsere einzige Perspektive heißt also Relegation! Wenn mir das jemand mal vor der BuLi-Saison erzählt hätte, wäre ich sehr dankbar und die letzten Monate wesentlich entspannter gewesen. Dafür müssen wir allerdings erst am letzten Spieltag die Bayern schlagen und/oder Hoffenheim in Berlin gewinnen. Alle Zeichen stehen ja nun auf Fortuna Düsseldorf als voraussichtlichen Gegner. Sie holten in Fürth einen Punkt und müssen am letzten Spieltag gegen Duisburg spielen. Aus dem Düsseldorfer Umfeld hörte ich allerdings immer wieder, dass ein Aufstieg für diese Saison gar nicht geplant war. Laut Campino würde das die wichtigste Schlacht im Rheinland seit Woringen.

Oder wird es vielleicht doch Paderborn? Sie sind punktgleich mit der Fortuna und spielen am letzten Tag gegen St. Pauli. Die echten Hamburger wären ja meine Lieblingsgegner im Pokal gewesen. Aber ich hätte mir ja auch eine schönere Saison als diese mit meinem FC gewünscht. Aber das Leben ist eben kein Wunschkonzert.
Dennoch freue ich mich über unseren kölschen Humor, wenn Prinz Poldi nach dem Spiel gegen Freiburg sagt: „Wir werden gegen Bayern alles geben, als wäre es unser letztes Spiel!“

 

Rotkäppchen
 

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