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Gesellschaft

Südstädter bilden sich laufend, lachend und Bier trinkend weiter- eine Stadtrallye

Sonntag, 17. April 2011 | Text: Sonja Alexa Schmitz | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Offiziell wird es Stadtrallye genannt, nein, es wird hier sogar „legendäre Stadtrallye“ genannt. Man könnte es aber auch „Mainzer Hof beim Ausflug mit integriertem Kneipenhopping“ nennen. Und gut, ja, man kann nicht so ganz wie man will, weil man nach irgendwelchen Kirchen und Gedenktafeln Ausschau halten, Klingelschilder ablesen und Treppenstufen zählen muss. Zwischendurch muss man sich noch etwas quälen, weil man in seinem längst verloren gegangenen Allgemeinwissen stöbern muss.

Die legendäre Stadtrallye, organisiert vom Mainzer Hof und Udo Eichler findet nun schon zum vierten Mal statt. Udo ist eigentlich Stadtführer, scheint aber so was wie ein Multitalent und fester Bestandteil des Mainzer Hofes zu sein, wo er wohl auch mal als DJ und Quizmaster auftritt und nebenbei noch photographiert.
Los geht alles an diesem schönen Samstagmittag im Mainzer Hof bei Kölsch oder Milchkaffee. Udo teilt die ca. 40 Teilnehmer, die altersmäßig zwischen ein paar Monaten und ca. 55 Jahren liegen, in Gruppen ein und gibt kurz die wichtigsten Infos (keine Hilfe durch Internet, Bier trinken zwischendurch ist erlaubt, es geht nicht auf Zeit). Los geht`s!

Meine Gruppe und ich werden erstmal zur Kirche mit dem schiefen Turm geschickt. Da müssen wir zum Beispiel herausfinden, warum die Spillmannsgasse eben so heißt, wer da auf dem Friedhof der Elendskirche begraben liegt und wann hier der Rhein Hochwasser hatte.
Lustig wird es, sobald man die Menschen um uns herum befragt. Lustig, weil die auch einen Riesenspaß dabei haben, uns zu helfen, (zum Beispiel mit der Frage, um welches Ding es sich beim kölschen „Kumkummerschloht“ handelt). Mich beeindruckt bei diesem Anlass, wie unglaublich gebildet und interessiert manche Menschen sind. Da laufen Menschen durch die Strassen, die einen ungeheuren Wissensschatz mit sich herum tragen. So treffen wir vor der Elendskirche auf einen Herren, der gar nicht mehr aufhören will, uns spannende Geschichten aus der Historie des Severinsviertel zu erzählen.
Aber wir müssen weiter, (nach unserem ersten Kölsch auf dem Karl-Berbuer-Platz), weiter über die Severinsbrücke, von wo aus wir die Kirchen, die zu sehen sind benennen müssen. (Ich schäme mich kurz). Wir werden tatsächlich nach Deutz rüber geschickt, was für uns alle aber zu der Erkenntnis führt: „He, hier ist es aber schön!“ Unterwegs müssen wir aber noch schätzen, wie viele Einwohner die Stadt Köln auf der linken und auf der rechten Seite des Rheins hat. Außerdem will Udo tatsächlich von uns wissen, wann Luther die Bibel übersetzte, wann die französische Revolution war, wann Shakespeare geboren wurde, von wann bis wann der hundertjährige Krieg ging??????? Der Ausflug nach Deutz wird gemessen verabschiedet bei einem Freikölsch im Deutzer Bahnhof. Hier suchen wir ein Bild mit Sprung im Glas und müssen uns an acht Staaten erinnern, die nur vier Buchstaben haben.

Udo hat nicht ausgelassen, das touristische Highlight der Hohenzollernbrücke zu integrieren, was bedeutet, wir müssen in den Tausenden von Schlössern, ein Bestimmtes herausfinden, auf dem dann endlich zwei Tiernamen (es sind natürlich Hase und Igel, wir hätten auf Hasi und Bärchen geschätzt), zu lesen sind. Dann kommt der Punkt, an dem wir denken, dass es doch ganz schön viel ist, was wir da mit unseren eigenen Füßen erlaufen, und mit unseren eigenen Hirn herausfinden müssen. Man könnte es wohl den Knick nennen. Oder auch „das Kölsch im Deutzer Bahnhof hat uns etwas müde gemacht“. Aber tapfer machen wir weiter und werden zum Deutschen Sport und Olympia Museum geschickt. Was ist eine Olympiade? Ach, der Zeitraum zwischen den Spielen!? Huch, ich hätte natürlich die falsche Antwort gegeben. Ah, es gibt einen neuen Aufgang vom Rheinaufhafen zur Severinsbrücke. Falls jemand interessiert wie viele Stufen er hat, ich könnte mit diesem unnützen Wissen nun prahlen.

Wir schleppen uns dahin, wo noch ein letzter Haufen Fragen auf uns wartet: In die Severinstrasse. Wo kommen hier Kinder auf ihre Kosten? Welcher Ort heißt so, wie der Platz an dem er sich befindet? Wo wurde hier am 14. April ein Gottesdienst abgehalten?
Am Ende erfahre ich noch, was die meisten schon kannten: Die Geschichte von „Jan un Griet“. „Wer et hätt jewoß, der et hätt jedonn!“ Das wäre jetzt ein schöner Schlusssatz, denn ich würde sagen: Hätte ich gewusst, wie schön diese Mainzer-Hof-und-Udo-Rallye ist, ich hätte auf jeden Fall mitgemacht! Da ich aber noch nicht am Ende bin, und der Satz auch irgendwie nicht so ganz richtig klingt, denn schließlich habe ich ja mitgemacht, fahre ich fort.
Wir müssen nun noch die Zinken und Bögen an der Bottühle zählen und dann dummerweise noch zum Bürgerhaus Stollwerck. Es ist aber schon fast 20 Uhr, unsere Füße brennen und der Magen knurrt, und so beschönigen wir unsere Faulheit mit „Mut zur Lücke“. Aber unsere beiden Kleinsten der Gruppe haben plötzlich noch Reserven und Ehrgeiz und bringen heldenhaft für uns die Tour zu Ende, während wir schon das Finale-Kölsch genießen.
Irgendwann, viel später als geplant, sind dann alle Gruppen da, und endlich endlich, lässt uns Gudrun vom Mainzer Hof an die für uns frei gehaltenen Tische und eröffnet das Büffet. Linsensuppe, Kasseler, Kartoffelgratin und andere tolle Sachen werden in ziemlicher Eile in unsere leeren Wanderer-und-Denker-Bäuche gepackt. Bevor die Bettschwerde einsetzt kommt es dann zur Siegerehrung. Meine Gruppe wird zuerst genannt…. Naja, dabei sein ist alles!
Die ersten drei Sieger bekommen eine Schifffahrt auf dem Rhein, gerahmte Photos von Udo und einen Rheinreiseführer.

So , nun ist es aber wirklich Zeit für den Schlusssatz. Der soll heißen: Paßt auf, wenn es im nächsten Frühjahr wieder heisst: Rallye im Mainzer Hof. Macht mit!

Übrigens hat niemand auch nur ein Wort über das „Glück mit dem Wetter“ gesagt. Es scheint mittlerweile schon selbstverständlich zu sein, dass unser April dieses Jahr so herrlich ist.

 

 

 

Text: Sonja Alexa Schmitz

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