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Gesellschaft

Tanz und Tratsch op Kölsch in St. Severin

Dienstag, 19. Juni 2018 | Text: hmkw.de | Bild: hmwk.de

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Jeden Dienstag ab 10 Uhr dringt auf eine laute, aber angenehme Weise Musik vergangener Jahre aus den geöffneten Fenstern des Pfarrsaals an St. Severin. Folgt man den Klängen, gelangt man über eine Treppe mit Naturstein und Ausblick in einen malerischen, mit Rosen bepflanzten Innenhof, schließlich an einen langen Flur. Am Ende des Flures sind fröhliche und noch immer sehr gelenkige Damen besten Alters zu sehen, die gemeinsam durch einen Saal tanzen.

Hüftschwung: Keine Frage des Alters

Eine lächelnde Frau mit kurzem weißen Haar winkt uns zu, wir könnten gerne hereinkommen. Es ist die Leiterin des Kreises, Agnes Frings.
 Der Tanzkreis schwingt weiterhin die Hüften und lässt sich von den Gästen nicht irritieren. Momentan wird ein Walzer getanzt, aber die Tänze variieren. Für 10:30 Uhr ist die Pause angesetzt, in der es Kaffee oder, an wärmeren Tagen, Wasser gibt und die Ladies sich untereinander austauschen. Dafür stellen die Seniorinnen die Stühle in einen Kreis, um sich alle im Blick zu haben.

„Bes se nit mieh kann!“

Frau Frings ist stolze 89 Jahre alt und hat ihre Mädels gut im Griff. Der Umgangston innerhalb des Grüppchens ist direkt aber liebevoll. Eben typisch Kölsch! Das hier jede der Damen einwandfrei beherrscht. Alle wohnen in der Südstadt, Frau Frings schon seit 1957. Den Tanzkreis leitet sie seit einigen Jahren, einfach weil es ihr Spaß macht. Nur mittanzen klappt seit drei Jahren nicht mehr, denn wie sie sagt hat sie es „met d’r Knoche.“. Der Spaß bleibt ihr trotzdem erhalten und sie möchte die Leitung der Gruppe nicht aufgeben. Eine weitere Dame ruft aus einer anderen Richtung des Stuhlkreises: „Ja! Bes se nit mieh kann!“. Da sind sich alle einig. Die Harmonie zwischen den Tänzerinnen ist förmlich greifbar und jede einzelne blüht während des Tanzens auf. Wer einmal mit den Seniorinnen getanzt hat, kommt gerne wieder.

Männer? Zu stoffelig.

Die Nachfrage ist stets groß, aktuell hat der Tanzkreis 22 Mitglieder. Falls unerwartet ein Herr in der Türschwelle stehen sollte, wäre auch er willkommen. Obwohl die Damen eigentlich lieber unter sich bleiben, denn: „Mir nähmen och Männer, ävver die sinn son’ bisschen stoffelisch.“, erklärt Frau Frings. Sie könnten also nicht so gut tanzen und wären dabei zu schwerfällig. Oftmals suchten die Herren auch eigentlich eine Lebenspartnerin, bei der sie einziehen könnten und es ginge weniger um das Tanzen. Eine weitere Dame wirft ein: “Ich habe schon einen Mann und einer reicht. Vielleicht im nächsten Leben.“ Alle lachen herzlich. Aber wie wird der männliche Tanzpartner ersetzt? Einige Teilnehmerinnen tragen eine rote Schleife an ihrer Bluse. Frau Frings erläutert: „Die werden immer umjewandelt. In männliche Wesen.“ Die Damen mit einer roten Schleife am Oberteil sind also die Männer. Und „Wer Mann ist, bleibt Mann!“.

Tanzen mit 99

Die monatliche Teilnahmegebühr für den Tanzkreis beträgt fünf Euro, an Geburtstagen bringt das „Geburtstagskind“ gerne auch eine kleine Spende für die gemeinsame Kasse der Gruppe mit. Denn der Seniorentanzkreis ist nicht nur zum Tanzen da, die Mitglieder unternehmen auch Ausflüge miteinander. Die Teilnehmerinnen berichten, dass es ihnen hierbei vor Allem um die Gemeinschaft geht. Man unterstützte sich gegenseitig oder quatsche einfach über Gott und die Welt. Auch über Schuhe.
Die Tanzgruppe tritt gelegentlich auf Sommer- und Herbstfesten der Gemeinde St. Severin auf. Die Choreographien werden von Frau Frings, Frau Kamm und Frau Schulte ausgedacht. Alice Schulte führt eigentlich ein Geschäft für Kleinmöbel und Leuchten und tanzt in ihrer Freizeit gerne griechische Tänze. Doch eines Tages kaufte sie auf dem Wochenmarkt auf dem Kirchplatz ein, als sie griechische Musik aus dem Pfarrheim hörte. Auch sie folgte den Klängen und blieb. Seitdem ist sie festes Mitglied der Tanzgruppe und senkt mit ihren 56 Jahren ganz nebenbei den Altersdurchschnitt. Eine andere Dame wirft ein: „Dat es dat jung Blot wat ma uns he anjeschaff han!“. Die älteste Teilnehmerin des wöchentlich stattfindenden Tanzkreises ist Anni Tisch, von Allen liebevoll Ännchen genannt. Sie ist stolze 99 Jahre alt aber noch immer fit wie eine 70-Jährige. Das liegt wohl daran, dass Ännchen seit ganzen 30 Jahren an dem Tanztraining teilnimmt und für sie ist noch lange nicht Schluss damit.
Doch was macht die Südstadt für die Seniorinnen so einzigartig, dass sie seit Jahrzenten hier leben? Mindestens fünf Damen rufen fast im Chor: „Unsere Severinskirche!“. Zu Recht!

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Ein Artikel der Studentinnen Lisa-Maria Bosch und Marie Cornelius von der HMKW

Text: hmkw.de

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