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Umwelt

Unsere kleine Farm – Privatkisten auf Neuland

Dienstag, 17. März 2015 | Text: Nora Koldehoff | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Eine große Brache ist das Gelände der ehemaligen Dom-Brauerei am unteren Ende der Südstadt schon lange nicht mehr. Zwar steht nach wie vor nicht fest, wie das riesige Grundstück zwischen Alteburger, Koblenzer und Schönhauser Straße irgendwann einmal dauerhaft genutzt werden soll.

 

Seit 2011 aber nutzt es die Bürgerinitiative „NeuLand“, um hier, mitten in der Großstadt Ideen vom selbstbestimmten Leben zu verwirklichen. Und vom selbstversorgten ebenfalls: Wo zunächst nur Beete angelegt worden waren, hat sich inzwischen eine kleine Farm entwickelt, die sich auch an Interessierte wendet, die nicht selbst Mitglieder der Initiative sind.

 

Offen für alle ist der Gemeinschaftsgarten NeuLand ohnehin schon. Seit 2011 stehen hier 292 selbstgezimmerte Hochbeetkisten, in denen Obst und Gemüse, Kräuter und Blumen angebaut werden. Es handelt sich um sogenannte „Allmende-Kisten“, also Gemeinschaftseigentum der NeuLand-Initiative. In dieser Saison aber gibt nun es erstmalig auch die Möglichkeit, auch private Beetkisten zu bewirtschaften.

 

Zunächst sollen etwa 50 der Kisten dafür freigegeben werden. Möglicherweise erhöht sich die Zahl allerdings noch: Ohne dass dafür bereits Werbung gemacht worden wäre, haben sich bereits 30 Interessenten gemeldet und Pflanzplätze reservieren lassen. Das Interesse scheint groß zu sein, sagt Stefan Rahmann, Vorstandsmitglied des NeuLand-Vereins: „Deshalb werden wir eventuell noch weitere Kisten zur Verfügung stellen.“

 

 

Ein Gemeinschaftsprojekt bleibt NeuLand trotzdem: Die private Nutzung von Pflanzkisten wird nämlich die Pflege des Gemeinschaftseigentums mit einschließen. Interessierte können pro Person maximal zwei Kisten für sich nutzen, müssen dafür aber zusätzlich die beiden jeweils benachbarten Allmende-Kisten mitpflegen.

 

Ganz ohne Geld läuft der Gemeinschaftsgarten in der Südstadt trotzdem nicht: Die Kosten für die Privatbewirtschaftung beträgt pro Kiste 24 Euro im Jahr, Wasser, Strom, Saatgut und die Benutzung von Gartengeräten inklusive. 

Einen Informationstag wird es am 22. März geben. 

 

Mit der Kostenbeteiligung soll ein Teil der Fixkosten von 3200 € gedeckt werden, die der Verein jährlich zu tragen hat. Weitere Einnahmen erhält der Verein vor allem durch Workshops, eigene Feiern und die Vermietung des Geländes mit Infrastruktur wie Strom, Wasser, Sitzgelegenheiten und Pizzaofen. 

Die bisherige finanzielle Förderung durch den Klimakreis Köln wird in diesem Sommer auslaufen. 

 

Über das Gärtnern ist auf NeuLand im Laufe der Zeit eine immer komplexere Struktur entstanden, die weiterhin ausgebaut wird. Kindergärten nutzen die Möglichkeiten des Geländes ebenso wie Gruppen des Offenen Ganztags, Schulklassen und offene Workshopgruppen. Hierfür entwickelte der Verein zwölf jahreszeitlich angepasste und altersentsprechende Bildungsmodule, die die Betreuer eigenständig nutzen können.  

 

Eine weitere Arbeitsgemeinschaft beschäftigt sich mit der Integration von Flüchtlingen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in der Nachbarschaft des Gartens im April 80 bis 120 Flüchtlinge die bereits bezugsfertigen Wohncontainer in der Koblenzer Straße beziehen werden. Die AG ist mit anderen Flüchtlingsinitiativen vernetzt und plant neben der Einladung zum Gärtnern unter anderem gemeinsame Kochabende. 

 

„Statt dieses großartige Grundstück privaten Investoren zu überlassen, machen wir es weiter der offenen Bürgergesellschaft zugänglich“ sagt Judith Levold aus dem NeuLand-Vorstand. Wie lange dieser Zustand noch erhalten bleiben wird, weiß allerdings auch sie nicht. Man rechnet damit, das Gelände in einigen Jahren räumen zu müssen. Um die für einen Umzug notwendigen Kosten zu decken, bürgt der Vorstand des NeuLand-Vereines mit einem Avalkredit über 20 000 € gegenüber dem Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen. Für das Gelände wünschen sich die NeuLänder eine lebendige Wohnbebauung im Rahmen des kooperativen Baulandverfahrens – und für sich selbst eine Neuansiedelung im Randbereich des geplanten verlängerten Grüngürtels als „essbarer Park“. „Die Neugestaltung dieses Gebietes ist eine echte Chance für Köln, ein Zeichen für ökologisches Neuland zu setzen“, erläutert Dorothee Hohengarten, Vorsitzende des Vereins. 

 

In einem Manifest unter der Überschrift „Die Stadt ist unser Garten“, das NeuLand gemeinsam mit anderen urbanen Gärten bundesweit verabschiedet hat, fordern sie die Anerkennung der Bedeutung urbaner Gärten, die Bewahrung innnerstädtischer Freiräume und das Selbstverständnis des urbanen Gartens als Mittler zwischen Stadt und Land, sowie als rechtlich verankerten Ort der Umweltbildung, die in die Planung von Neubauprojekten einzubeziehen ist. 

Damit werden sie gemeinsam mit den Urban-Gardening-Kollegen auf der Expo 2015 in Mailand mit einem Stand vertreten sein.

 

Und wer sich mal erst digital im Neuland umsehen möchte, kann auch dies nun tun – auf Initiative des Bonner Ernährungs-Informationsdienstes aid haben die NeuLänder einen Film über ihr Projekt gedreht, das unter dem Titel „NeuLand – hier findet Garten Stadt“ im Neuland-youtube-Kanal zu sehen ist.

 

Text: Nora Koldehoff

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