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Umwelt

20 Tonnen Zwiebeln für die Biogasanlage? Ein Gespräch mit Bäuerin Amarine Gillern

Dienstag, 20. Juni 2017 | Text: Doro Hohengarten | Bild: Stefan Rahmann

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Derzeit rettet NeuLand gemeinsam mit vielen Menschen Berge von Speisezwiebeln. Vor zwei Wochen kam die erste Tonne an (und ist nahezu verteilt), heute die zweite. Sie steht am Foodsharing-Schrank – nehmt die Zwiebeln mit und esst sie! Wir helfen euch in den kommenden Tagen mit kreativen Rezepten, einem Zwiebelfestchen und haben kürzlich mit Amarine Gillern gesprochen, der Landwirtin hinter der Zwiebelaktion.?

 

Amarine, was für einen Hof habt ihr – was zeichnet euch aus?
Amarine Gillern: Wir haben einen klassischen, mittelständischen Familienbetrieb in Bedburg/Königshoven bei Bergheim und bauen seit mehreren Jahren Kartoffeln und Zwiebeln an. Durch unsere eigene Sortier- und Packanlage können wir unsere Kartoffeln und Zwiebeln in allen Gebindegrößen selber verpacken und jederzeit mit den eigenen Fuhrpark an unsere Kunden ausliefern. Unsere regionale Vermarktung gibt uns die Möglichkeit, unseren Produkten ein Gesicht zu geben und die Wertschätzung auf beiden Seiten wird gefördert.

Trotzdem habt ihr gerade ein Problem. Ihr werdet rund 20 Tonnen Zwiebeln nicht los. Was ist passiert?
Es gibt viele Landwirte, die bisher keine Zwiebeln angebaut haben. Da viele von ihnen mittlerweile Alternativen zum Zuckerrüben- und Getreideanbau suchen, werden u.a. auch Zwiebeln vermehrt angebaut. Da die Saison für die Zwiebeln fast vorbei ist, und sehr viele Zwiebeln angebaut wurden, sind teilweise noch große Restbestände vorhanden.

Betrifft das nur euch oder auch andere Höfe?
Das betrifft alle Zwiebelanbauer in Deutschland. Aber auch z.B. in den Niederlanden oder Polen.

Warum kann man sie nicht einfach noch ein paar Wochen einlagern und später verkaufen?
Die Saison neigt sich dem Ende zu und die Zwiebeln sind nur noch begrenzt lagerfähig.

Welche Optionen gibt es für euch, die Zwiebeln jetzt loszuwerden?
Wir nutzen natürlich noch unsere Verkaufsmöglichkeiten aber ein Großteil vom Restbestand wird wohl in die Biogasanlage gehen.

Schmerzt das nicht?
Natürlich! Es gibt andere Länder auf unserer Erde wo die Menschen verhungern müssen weil es nichts zu essen gibt.

 

Zwiebel „Centro“ bei NeuLand / Foto: Judith Levold

Einige der Zwiebeln haben bereits angefangen zu keimen. Üblich wäre es jetzt für euch, diese auszusortieren und wegzuwerfen, weil ihr sie nicht mehr verkauft bekommt …
Stimmt. Dabei sind diese Zwiebeln immer noch essbar, z.B. kann man die grünen Keime wie Schnittlauch in den Salat schnippeln. Man muss sie also keineswegs wegwerfen – sie sind zwar nicht mehr vermarktbar, aber durchaus noch verwendbar. (Anm. der Red.: Am 20.6. veröffentlicht NeuLand auf ihren Blog ein paar leckere Zwiebelrezepte für euch!)

Wir freuen uns, dass wir euch dabei unterstützen können, die Zwiebeln zu retten! Was für eine Zwiebelsorte ist das?
Wir haben verschiedene Sorten. Die hier heisst z.B. Centro.

Du bist ebenso wie wir mit NeuLand Mitglied im Ernährungsrat für Köln und Umgebung. Was möchtest du dort erreichen?
Die Menschen in und um Köln, mit Ihrer Region und den dazugehörigen Landwirten und deren Produkten, wieder in Kontakt zu bringen. Ich möchte das Verständnis für die Landwirte und deren Arbeit mit fördern. Auch ist mir wichtig, dass der Verbraucher weiß, was er isst und wo es herkommt.?Wir haben mit dem Kauf von regionalen Produkten die Möglichkeit genau zu erfahren, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie sie in unserer Region gewachsen sind. Durch den Kauf von regionalen Produkten unterstützen wir die heimischen Landwirte und tragen somit zur Stärkung unserer heimische Wirtschaft bei.?Es gibt soviele landwirtschaftliche Erzeugnisse in der Region um Köln, und daher ist es nicht immer nötig Lebensmittel von weiter Entfernung zu kaufen.

Was bedeutet das für dich – regionale Ernährung?
Die eigene Heimat „essbar“ erfahren. Weil ich dann einfach weiss, wo es herkommt. Und ich weiss, dass das was ich aus der Region esse, denselben Wind, Sonne, Hitze etc. während seines Wachstums erlebt hat wie ich. Ich habe – rein theoretisch – die Möglichkeit den Landwirten zu besuchen und mir einen Eindruck zu verschaffen wie z.B. die Kartoffeln etc angebaut werden. Ich könnte den Landwirten fragen – wie einen Nachbarn. Dadurch rückt die Region zusammen und die Verbindung zueinander und das Verständnis sind da.

Wie können Bauern und Urban Gardening-Initiativen in Zukunft zusammenarbeiten?
Wir können unser gegenseitiges Wissen nutzen und Urban Gardening könnte eine weitere wichtige Verbindung zwischen den Menschen in Köln und den Landwirten aus der Region sein.

Was ist aus deiner Sicht wichtiger – regional oder bio?
Regional kann auch Bio sein. Es gibt den konventionellen und den biologischen Anbau. Die Hauptsache für mich ist, dass es aus der Region ist mit kurzen Wegen und die heimische Landwirtschaft unterstützt wird.

Könntet ihr euch vorstellen, eines Tages auf Bioanbau umzustellen? Bioqualität ist immer mehr Menschen wichtig.
Wir bauen seit Jahren unsere Kartoffeln und Zwiebeln konventionell an und haben auch auf dieser Basis unser ganzes Betriebsmodell mit Vermarktung aufgebaut. Wir sind sehr damit zufrieden, aber man weiss ja nie …

Vielen Dank für das Gespräch!

 

 

Das Interview ist in Zusammenarbeit mit NeuLand entstanden und erst auf ihren Blog veröffentlicht.

Text: Doro Hohengarten

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