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Südstadt

Warme Worte im Sommerwind

Sonntag, 14. Juni 2015 | Text: Jörg-Christian Schillmöller | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Nein, wirklich weit aus dem Fenster lehnen sich die beiden nicht. Henriette Reker und Jochen Ott sind zu Gast beim Sommerfest auf NeuLand, dem urbanen Gemeinschafts-Garten an der Alteburger Straße. Die beiden Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters (respektive der Oberbürgermeisterin) stellen sich eine knappe Stunde den Fragen von Judith Levold und Stefan Rahmann. 

 

Es ist doch noch ein heißer Sommertag geworden, nach dem Regen am Morgen. Menschen mit Tellern und Tassen gehen umher und essen Kuchen und Salat. In der Luft liegt der holzige Rauch des Lehmofens, in dem nachher Pizza gebacken wird. Es ist viel los im Garten, und das kleine, lokalpolitische Spitzenduell findet statt unter einer kleinen Pergola, umrankt von Glyzinien. 

 

Henriette Reker und Jochen Ott bekommen die Gelegenheit, beide auf jede Frage zu antworten. Um es ein bisschen wie Rivalität aussehen zu lassen, beginnen beide ihre Antworten auf das politische Gegenüber mit Worten wie „Also, das sehe ich anders…“ Nur was dann folgt, ist gar kein Gegensatz, sondern mehr oder weniger genau das, was das Gegenüber gerade gesagt hat. Die Gegensätze sind leider nur rhetorisch, aber nicht inhaltlich zu fassen.

 

Visionen für Köln

 

Bestes Beispiel: Am Ende fragt der NeuLänder Michel (er ist der personifizierte Ältestenrat im Garten), was denn die beiden ganz persönlich für Köln erreichen wollen, was genau ihre eigenen Visionen für die Stadt sind. Erst sagt Henriette Reker, dass sie gern Akzente setzen möchte, und zwar ohne vorher groß nachzudenken, ob es dafür im Rat eine Mehrheit gibt. Letztlich aber könne sie dann doch nicht allein entscheiden – sondern nur gemeinsam mit dem Rat.

 

Jochen Ott entgegnet: „Also, das sehe ich anders.“ Die 60, 70 Menschen auf den Bierbänken und der Anhöhe horchen auf. Aber dann sagt er, der Oberbürgermeister solle eine eigenständige Rolle spielen und ein klares Profil finden – ohne den Dialog mit dem Rat zu vernachlässigen. Hmmm, das war dann doch nicht soooo anders. Aber so geht eben (Lokal-)Politik.

 

Grüne Plätze und die Fußgängerbrücke

 

Ein bisschen was sagen sie natürlich doch. Henriette Reker möchte mehr parkende Autos aus der Innenstadt „entfernen“, sie möchte schönere, begrünte Plätze – und dass die Brunnen wieder Wasser bekommen. Und Jochen Ott möchte, dass endlich die Machbarkeitsstudie für die Fußgängerbrücke von der Bastei hinüber auf die andere Rheinseite in Angriff genommen wird. Er sieht als Ziel, dass „rund um den Rhein herum eine metropolenartige Situation“ entsteht.

 

Auch auf die Frage, was auf dem Großmarkt-Gelände geschieht, gibt es von beiden eine klare Antwort: Der Markt in seiner jetzigen Form wird auf Dauer verschwinden. „Als Handelszentrum wird es diesen Ort 2025 nicht mehr geben“, sagt Henriette Reker. „Ich glaube, der Großmarkt müsste schon früher weg von dort“, setzt Jochen Ott noch einen drauf. „Wir brauchen preiswerten und guten Wohnraum, nicht zuletzt weil die Bevölkerung Kölns weiter wächst.“

 

Aber was heißt das für das Gelände? Wird es Erbpacht-Verträge geben? „Das kann ich nicht beurteilen“, räumt Henriette Reker auf Nachfrage von „Meine Südstadt“ ein. Vorher hatte sie schon gesagt, dass jedes Konzept den Menschen ebenso wie den Investoren gerecht werden müsse. Jochen Ott klingt nicht viel anders. „Das muss man gemeinsam ausarbeiten, auch dazu gibt es ja die Bürgerbeteiligung. Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass auch ein Teil als Erbpacht vergeben wird – aber wo das sein wird, das kann ich jetzt noch nicht sagen.“

 

 

Die Zukunft von NeuLand

 

Bleibt NeuLand. Und das finden beide gut – es gibt warme Worte im Sommerwind. Auf die Nachfrage von „Meine Südstadt“, ob sie das Projekt unterstütze, sagt Henriette Reker: „Ja, natürlich.“ Schon vorher im Duell meinte sie, NeuLand stehe für Lebensqualität. Es sei zwar ein Ende am jetzigen Standort absehbar, aber man könne ja sicher an einen Platz umziehen, der in das neue Grüngürtel-Konzept passe und auch so gelegen sei, dass er nah an den Menschen bleibe. Vor allem die Kinder könnten dann auch weiterhin lernen, wie die Natur den Menschen ernährt. Auch Jochen Ott verweist auf die Planung des Grüngürtels – wo in den Randbereichen durchaus Platz gemacht werden solle für eine Zukunft des Neuland-Projektes. „Und das unterstütze ich“, fügt er hinzu.

 

Nach dem Gespräch bleibt vor allem ein Eindruck: Beide Kandidaten waren sehr bedacht darauf, es allen recht zu machen, niemandem weh zu tun und immer diplomatisch und freundlich zu bleiben. Das ist völlig in Ordnung, aber es führte am Ende dazu, dass man die beiden inhaltlich kaum voneinander unterscheiden konnte. Und das macht es natürlich den Südstädtern und Kölnern nicht leichter, wenn sie sich im Herbst für einen der Kandidaten entscheiden müssen.

 

Text: Jörg-Christian Schillmöller

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