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Bildung & Erziehung Kultur

„Wir wollen ab und an gestört werden“ – Rundgang an der KHM

Donnerstag, 18. Juli 2013 | Text: Stephan Martin Meyer | Bild: Stephan Martin Meyer

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Vera Drebusch hat sich für die Kunst strafbar gemacht. Als sie zum Studium ins Rheinland kam, hat sie vor allem die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn interessiert. Die leerstehenden Villen, in denen vormals die ausländischen Botschaften residierten, zogen sie an. Kurzerhand stieg sie in die Villen ein – für ein Fotoprojekt. Als sie feststellte, dass ihre Vorstellungen nicht aufgingen, registrierte sie, wie sich die Natur die Gebäude und Grundstücke zurückeroberte. Büsche überwucherten die Gärten. Und sie erinnerte sich an die Marmelade ihrer Oma. Also erntete sie deutsche Brombeeren, Pflaumen und Holunder auf offiziell nicht deutschem Territorium. Daraus ist eine ganz besondere Kunst geworden: irakische Brombeermarmelade, iranisches Pflaumenmus und saudiarabischer Holundersaft. (Foto: KHM)

Für diese und anderen Arbeiten ist Drebusch bei der Eröffnung des alljährlichen Rundganges in der Kunsthochschule für Medien (KHM) mit einem Förderpreis in Höhe von 3500 Euro geehrt worden. Mit ihr wird auch Rosbeh Asmani aus dem Iran gefördert, der sich mit seinen Arbeiten unter anderem mit den beim Deutschen Patent- und Markenamt in München registrierten Farbmustern auseinandersetzt. Im Zentrum steht dabei die Schokoladenmarke Milka und deren markante Farbe lila.

Bei der offiziellen Einführung am Donnerstagabend wies der Rektor der Hochschule, Klaus Jung, auf die besondere Aufgabe der KHM hin: In der Hochschule solle eine neue Haltung zu Kunst und Kultur entwickelt werden. Zeitweise geschehe dies hinter geschlossenen Türen. Doch „wir wollen ab und an gestört werden. Dafür brauchen wir die Öffentlichkeit.“ Aus diesem Grund findet jedes Jahr im Juli der Rundgang statt, auf dem zum einen die Diplomarbeiten der Absolventen präsentiert, in der aber auch zugleich Seminararbeiten der jetzigen Studierenden gezeigt werden.

In der Trinitatiskirche beschäftigt sich der Koreaner Jongwon Choi auf durchaus elektrisierende Weise mit seinem Körper und setzt dessen Funktionen in Bilder um. Ein EEG lieferte ihm Daten zu seinen Hirnströmen, die mittels Elektroden und Eisen(II)-sulfat-Heptahydrat auf Glasscheiben nachgezeichnet werden. Kristallartige Strukturen wachsen allmählich zwischen den Scheiben empor, während eine Pumpe die gelbliche Flüssigkeit umwälzt und dabei seinen Herzschlag imitiert.

Kunst in der Trinitatiskirche.

 

90 künstlerische Arbeiten und 70 Filmprojekte werden von Donnerstag bis Sonntag in den Räumen der KHM am Filzengraben gezeigt. Trinitatiskirche und Bibliothek, Ateliers und Seminarräume, der Garten und der Innenhof vor der Mensa – an all diesen Orten sind die Objekte und Filme der Studenten zu sehen. Der BBK im Stapelhaus hat sich zudem bereit erklärt, an der Frankenwerft einen Teil der Arbeiten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Insgesamt über fünfzig Diplomprojekte sind dabei unter anderem zu sehen.

In einem der Räume hängen Stalaktiten von der Decke. Stalagmiten wachsen ihnen von unten entgegen. Geschaffen wurden sie von Jens Standke aus Vinyl-Schallplatten, die in separate Formen gefräst und deren Tonrillen optisch abgetastet wurden. Kopfhörer verführen zum Lauschen. Klang wird Objekt wird Klang.

„Den Absolventen steht es an der KHM frei, womit sie sich in ihren Diplomarbeiten beschäftigen“, betont Ute Dilger, eine der Pressereferentinnen der Hochschule. In der Regel machen sie im 9. oder 10. Semester ihr Diplom, für das sie drei Monate Zeit haben. Finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 4000 Euro können sie dabei von der KHM in Anspruch nehmen. Zudem biete die Hochschule umfangreiches Equipment und eigene Werkstätten, in denen einige Mitarbeiter den Studenten zur Seite stehen.

Noch bis zum kommenden Sonntag können die Arbeiten der Absolventen und Studenten in Augenschein genommen werden. Ein umfangreiches Filmprogramm und diverse Performances lassen dabei keine Langeweile aufkommen. Im Internet ist zudem eine mobile Website verfügbar, die sich auf Smartphones herunterladen lässt und auf der die Projekte beschrieben sind.

 

Kunsthochschule für Medien Köln
Zentrale Information: Filzengraben 2
Öffnungszeiten: 19. – 21. Juli 2013, 14 – 20 Uhr
Separate Zeiten für das Filmprogramm bitte der Website.

Text: Stephan Martin Meyer

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