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Kultur

„Kunsthaus der Begegnung“

Donnerstag, 10. Mai 2012 | Text: Gastbeitrag | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Als ich mit meinem Fahrrad am Kartäuserwall 18 ankomme, beeindruckt mich bereits die Kulisse. Direkt neben dem alten Pfandhaus gelegen treffe ich auf ein hohes Gebäude mit großen Fenstern und festem Mauerwerk, das bald das neue Kunsthaus KAT 18 werden soll. Künstler/innen mit geistiger Behinderung finden hier künftig ihren Arbeitsplatz und haben viel Raum um ihre Werke auch zu zeigen. Erster Meilenstein: die Ausstellung „Souvenir: Von Köln aus“.

Am Eingang begegne ich zwei jungen Menschen, die mich freundlich begrüßen und zu ihrer Chefin Jutta Pöstges führen, unter deren Leitung das Projekt läuft. Nach vier Jahre langer Vorbereitung wurde im März dieses Jahres endlich der Mietvertrag unterzeichnet. Sofort wird klar: hier wurde eine Menge Mühe und Arbeit hineingesteckt. Ich treffe Frau Pöstges mitten im Aufbau für die Veranstaltung an. Lange stand das Gebäude leer, weshalb es auch immer noch einiger Renovierungsarbeiten bedarf. Zwei Tage vor der Auftaktveranstaltung am 11. Mai ist noch einiges zu tun. Seit dem Vortag sind Lampen und sanitäre Anlagen in Betrieb, doch die Kunstwerke hängen noch nicht an den Wänden. Ich sehe in erschöpfte, aber motivierte und vor allem stolze Gesichter.
Viele Werke liegen noch auf dem Boden verteilt und ich versuche erste Eindrücke von den Bildern zu gewinnen. Die Beiden, die mich am Eingang begrüßten sind zwei der Künstler, die hier ihre Werke präsentieren werden. Daniel Scislowski bemalt Teller, auf denen Baustellen aus Köln abgebildet sind. Diese sucht er zuvor gewissenhaft aus, fotografiert sie und malt sie dann auf die Teller. Die vielen Details, die Genauigkeit und der perfekte Blickwinkel auf die Baustellen begeistern mich. Ohne Zweifel steht hier ein kunstbegabter Mann vor mir, der sein Handwerk versteht. Auf die Frage, warum er sich für dieses Thema entschieden hat antwortet er nur: „Das ist Köln. Es ist alles voll mit Baustellen. Köln ist eine große Baustelle“. Hiermit bleibt er dem Motto der Ausstellung „Souvenir: Von Köln aus“ treu.

Auch Nicole Baginski, die schon seit vielen Jahren künstlerisch tätig ist und bereits an vielen Ausstellungen teilgenommen hat, beherrscht ihre Arbeit. Sie ist ein großer Fan vom 1.FC Köln und das nicht ohne Grund. Ihr Großvater war Mitbegründer des Vereins und daher geht sie gerne zu den Spielen. Hieraus nimmt sie ihre Inspiration und malt gerne Spieler im Trikot oder den DFB- Pokal. Sie selbst wirkt so kurz vor der Eröffnung entspannter als ich, die nur darüber schreibt.

Bald soll es im Atelier zudem eine kleine Kaffeebar geben. In der Mitte des Ausstellungsraums kann jeder Platz nehmen, der die Kunstwerke aus einer zentralen Perspektive betrachten und sich bei einem Kaffee mit den Künstler/innen unterhalten und austauschen möchte. „Es sind alle herzlich willkommen“, freut sich Nadine Baginski auf die Begegnungen mit Besuchern. Vollkommen unkompliziert unterhalten wir uns und es macht richtig Spaß. Mit Witz, Charme und Offenheit beschreiben sie ihre Arbeit.

Die Eröffnung des Kunsthauses bedeutet einen wichtigen Schritt für den Prozess der Inklusion. Nicht jeder Mensch ist künstlerisch begabt und auch im Kunsthaus KAT 18 stellen nur begabte Künstler/innen aus. Barrierefrei, ist das professionelle Atelier ein Vorzeigebeispiel für die gelungene Umsetzung des Inklusionsgedankens, denn es bringt die behinderten Künstler mitten ins Leben eines beliebten Großstadtviertels, macht sie sichtbar. Es gibt einen Aufzug und Schalter zum automatischen Öffnen der Türen.
Von außen kaum erkennbar ist die eigentliche Größe des Gebäudes. Über den Hinterhof gelangt man zu den weiteren Bereichen. Bei der Führung komme ich von Raum zu Raum immer mehr ins Staunen. Das gewölbeartige, sehr verwinkelte Haus ist von sich aus schon sehr gestaltend. Große Fenster, Bögen und gemauerte Wände zieren die oberen Stockwerke. Im dunklen, nur durch sanftes Licht beleuchteten Gewölbekeller mit sehr hohen Decken und Steinwänden, befinden sich zudem noch weitere Flächen, die für Ausstellungen genutzt werden können.

Um sich einen eigenen Eindruck von der neuen Nutzung der ehemaligen Brauerei zu machen, die Kunstwerke zu betrachten und als Besucher mit den Künstler/innen in Kontakt zu treten, kann man am 11. Mai 2012 ab 19 Uhr die Ausstellung am Kartäuserwall 18 in der Kölner Südstadt besuchen.

 

 

Jenny Mühlmann ist Redaktionspraktikantin und Schulbegleiterin eines körperlich und geistig behindertes Kindes an der KGS Mainzer Straße.

 

Weitere Artikel zu Kunsthaus KAT18 finden sie unter:

Achtung: Kunsthaus kommt!

Text: Gastbeitrag

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