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Sport

11 Feinde – Die Elf des Grauens

Sonntag, 13. Juni 2010 | Text: Frank Diederichs | Bild: Ernesto Solis

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Während der WM-Wochen entstand hier eine Rubrik über jene Menschen, die so sein müssen, wie sie sind, aber sie müssen nicht sein. Also: Hier wuchs eine Elf des Grauens heran, die „11 Feinde“.

Feind #11: 
Mein größter Feind der WM war meine Arbeitszeit und so konnte ich nicht in dem Ausmaß schreiben, wie es mir lieb gewesen wäre…

 

Feinde #8, 9 & 10: Herr Kahn, Frau Müller-Hohenstein & Herr Wiese

Und weil wir gerade bei Bratwürsten sind: Oliver Kahn, eine weitere Galionsfigur dieser Elf. O.k., er ist fetter geworden, dafür kommt man aber noch lange nicht, in die Startelf der „11 Feinde“. Was viel schlimmer ist: Er redet – und zwar dummes Zeug: „Wenn man spielerisch nicht mithalten kann (mit den Spaniern), muss man (also die Niederländer) zu anderen Mitteln (= Treten) greifen. Das haben wir bei den Bayern auch gemacht.“ Alles klar. Wenn man schlechter ist, muss man dem anderen in den Brustkorb springen, ihnen voll auf die Socken geben. Neben ihm Frau Müller-Hohenstein. Das macht die Sache noch viel schlimmer. Uninspiriert, unkonzentriert, unterirdisch (da sind sie wieder, die vielen „un“-Wörter), so ist ihre Moderation. Zusammen mit dem dicken Kahn bildet sie die Doppel-Sechs und zur Strafe wünsche ich diesem Doppel Sex – und zwar miteinander…

Eigentlich geht es kaum, aber noch grausamer wird es, wenn dann Dennis Wiese (heißt der so?) das Studio betritt. Er ist der ZDF-Fan-Experte (zwei Widersprüche in einem Begriff!) und erbricht die belangloseste Scheiße, die man sich selbst nicht einmal mehr vorstellen kann. „So viel % der Online-User glauben, dass…“ So klingt die Hölle. Kahn, Müller-Hohenstein und er bilden das magische Bermudadreieck, in dem jeglicher Sinn und Verstand verloren geht.

 

Feind #7: MvB

Mark van Bommel (stellvertretend für die gesamte niederländische Mannschaft): Irgendwann einmal hat es in seinem Hirn „Klick“ gemacht (und ich vermute es war bei seiner Geburt) und seitdem ist van Bommel so wie er ist: ein „aggressive leader“. Zwei-drei rote Karten hätten die Niederländer im Finale sehen MÜSSEN! Ohne Diskussion. Vor dem Finale hätte ich ihnen den Pokal gegönnt, nach dem Spiel war ich sehr froh, dass er nach Spanien ging. Und was machen die Bratwürste van Bommel und de Jong? Sie beschweren sich danach beim Schiedsrichter, bei jenem Mann, der sie vorher hätte vom Platz stellen MÜSSEN. So sympathisch mir die Elf der Niederländer vorher war, so unsympathisch sind sie mir jetzt. Schlechte Verlierer, miese Treter, mit einem Kapitän, der der Schlimmste von ihnen ist.

Feind #6: Christian Wulff, der neue Kapitän

Was ist nur mit diesem Land los, oder genauer gesagt: mit den Politikern? Christian Wulff, der neue unrühmliche Bundespräsident, entblödet sich gleich zu seiner Amtszeit nicht und lungert bei der unsäglichen Pressekonferenz des DFB herum. Doch damit nicht genug: Er wird Jogi Löw mit dem Bundesverdienstkreuz ehren. Das ist offensichtlicher, erbärmlicher und damit dummer Populismus. Ein Mann, der wahrscheinlich eine 20-Stunden-Woche hat (wenn es hoch kommt), am Wochenende ab und an auf der Tribüne sitzt und alle zwei Jahre ein Turnier bestreiten muss, bekommt das Bundesverdienstkreuz! Was ist mit all jenen, die ehrenamtlich ehrenvollere Arbeit leisten? Oder mit denen, die ihr Leben riskieren, um anderen Menschen zu helfen oder sie zu retten? Stattdessen bekommt der Gucci-Sonnenbrillenträger, der wirklich gute Arbeit geleistet hat (und dafür ein Millionen-Gehalt kassiert) die höchste Ehrung als Bundesbürger. Mit dieser Aktion entreißt Christian Wulff Angela Merkel die Kapitänsbinde und führt von nun an die „Elf des Grauens“ vom Platz.

 

Feind #5: Die Live-Schalte nach …
In aller Kürze und viel zu spät, dafür voller Verachtung. Sie sind wirklich schlimm, diese Live-Schalten nach den Spielen. Mittelmäßige Reporter, die diesen Namen ganz bestimmt nicht verdienen, stehen im grellen kalten Licht und berichten darüber, wie die Menschen eines Landes das Spiel ihrer Nationalmannschaft erlebten. Wer braucht das? Wen interessiert das? Warum machen die das?
Ein Mensch mit einem Mikrofon in der Hand steht an (oder auf, oder neben) einem Platz und berichtet darüber, wie der Sieg oder die Niederlage im entsprechenden Land aufgenommen wurde. Ganz schlimm wird es dann, wenn auch noch Interviews á la „Was fühlen sie jetzt?“ geführt werden. Verschenkte Lebenszeit für all jene, die das machen und die, die das gucken. Erkenntnisgewinn = 0. Erbärmlich.
 

Feind #4: Die Arena.

Wer auf Ballermann, kotzende Kids, Jürgen Drews, Enge, Schweiß und nackte Oberkörper steht, der wird das Folgende nicht verstehen. Ich war (aus beruflichen Gründen!) zum Spiel gegen Argentinien in der Hölle: in und vor der Lanxess-Arena. Gleich vorab: Es ist unglaublich gut organisiert. Über 20.000 Menschen, kein Gedränge beim Rein- oder Rausgehen und auch nicht vor den Toiletten, selbst zur Halbzeit, kaum Wartezeiten beim Getränkeholen und auch die Luft in der Halle war gut. Wirklich unglaublich… auch, der Wahnsinn der auf der „Ersten-Hilfe-Station“ tobt: kollabierende Kids, kotzende Teenager und lallende Männer.

„Ich zahl GEZ-Gebühren, jetzt dreht endlich meinen Schwanz“. Ein Spruch von vielen, der verdeutlicht, mit wem wir es da zu tun hatten… und sie kamen voll auf ihre Kosten. Das Spiel war noch keine zehn Sekunden alt, da wurde schon der Live-Kommentar weggedreht und der Refrain von „Viva Colonia“ eingespielt. Alle freuen sich und singen mit. Dann wieder der Live-Kommentar für 30 Sekunden, aber da das Spiel gerade an der Mittellinie stattfindet, gleich die nächste Hymne „54-74-90-2010…“ – „Hey, was geht ab…“, verstummt in dem Moment, als das 1:0 fällt. Der TOOOOOOOOR-Jubel geht nahtlos über in „Seven Nation Army“. Die Stimmung ist grandios. Tausende singen, hüpfen, tanzen, liegen sich in den Armen – nur mit Fußball hat das nichts mehr zu tun. Da könnte auch eine Horde Deutscher Schäferhunde ein argentinisches Rind erlegen – mit entsprechender Karnevalsmusik und Alkohol wäre die Stimmung wohl genauso.

 Wer auf Ballermann, kotzende Kids, Jürgen Drews, Enge, Schweiß und nackte Oberkörper steht, der sollte da hingehen – Fußball-Fans gehen besser woanders hin.

 

Feind #3: Die Kanzlerin.
Nein, es geht hier nicht um die Frage: „War das nötig, dass Frau Merkel auf Kosten der Steuerzahler zum Viertelfinale nach Südafrika fliegt?“ Ein Land, das sich Westerwelle als Außenminister und Vize-Kanzler leistet, sollte bei diesem kleinen Ausflug von Mama Merkel nicht zu kritisch sein. Was viel mehr nervt, ist, dass diese Rumpel-Koalition im Windschatten der WM eine katastrophale Arbeit hinlegt und kaum jemand sich darüber aufregt. Die CSU schießt (wie immer) gegen die FDP, die FDP steht bei der Präsidentenwahl nicht mehr geschlossen hinter dem Union-Kandidaten Wulff, Frau Merkel brüskiert den FDP-Generalsekretär Lindner…

Die Krankenkassen-Beiträge werden erhöht. Und was machen die Deutschen? Sie glucksen bierselig vor sich hin, taumeln schwarz – rot – goldig umher und finden Schweinsteiger (ehemals Schweini) geil. Das darf doch alles nicht wahr sein.
Wie schon vor vier Jahren, werden unpopuläre Entscheidungen während der WM getroffen und keine Sau interessiert das. Das ist niederträchtig und hat Prinzip – und Mama Merkel kommt auch noch damit durch… Die einzige Genugtuung, die ich am Samstag hatte, war, als Angie im Glück auf der Tribüne umherlief und keiner mit ihr feiern wollte. Da stand sie – in der gleichen Klamotte wie vor vier Jahren – freudig erregt und niemand fiel ihr um den Hals. Wen wundert das?!
Waldi mag der Kapitän der 11 Feinde sein, die Kanzlerin ist die Trainerin der „Elf des Grauens“. Von ihr hätte selbst Helmut Kohl noch was lernen können…

 

Feind #2: Du, Waldi oder „Was hat das noch mit Fußball zu tun?“

Wenn schon alles Überflüssige und Belanglose gesagt und analysiert wurde, kommt er um die Ecke: Waldi, das ist wirklich hart, Mann. Neben ihm: die sprechende Perücke Paul Breitner und weitere unlustige, unkomische, unangenehme (ach, es gäbe noch so viele „un-Wörter“!) Un-Zeitgenossen. Es ist eine grausame Mischung aus Langeweile, schlechtem Humor und Geistlosigkeit. Diese Runde ist der verbale „Coitus Interuptus“ – und wer sich das anguckt oder gar gut findet, hat noch nicht einmal ihn. Im Vergleich zu diesem Verbalmüll klingen die Vuvuzelas wie feinste Klassik. „Waldis WM-Club“ ist eine permanente Abseitsstellung und geistige Blutgrätsche. Die verantwortlichen Programmplaner und – macher sollten sich zur Strafe in einem abgeschlossenen, abgedunkelten, abgelegenen Ort alle Folgen dieser geschmacklosen Flachpass-Spielerei in Endlos-Schleife ansehen müssen. Wer Waldi-„I-red-bloß-drüber“ – Hartmann gut findet, hat weder Beat, noch Sex, noch Poesie. Waldi ist der Kapitän unserer 11 Feinde, da kann noch kommen, was will…

 

 

Feind #1: Die Vuvuzela-Hasser.

Nein, wir sind nicht so einfach gestrickt und springen auf jeden Zug auf. Wie einfach wäre es eine Hass-Tirade über die Vuvuzelas zu schreiben! Eine Alliteration könnte die nächste jagen: Terror-Tröte, Horror-Horn, Pussy-Posaune, F…-Flöte… Das ist billig und dumm und zu diesen Typen gehören wir nicht. Wer regt sich nicht alles auf ?! „Ähhh, die machen ja die ganze Stimmung kaputt.“ „Das klingt ja wie Autobahn.“ „Oder Bienenstock.“ „Das hat doch mit Fußball nichts zu tun.“ So reden all jene, die ganz bestimmt nichts gegen Neger haben, es sei denn sie blasen in eine Vuvuzela. „Ich finde Ausländer gut, wenn sie so sind wie wir“ – das ist die Liga, in der hier gespielt wird. Ein ewiges selbstgefälliges Rückpass-Spiel, dem mal ganz schnell die „Rote Karte“ gezeigt werden muss !

 Sollen sie nur in den Club-Med-Urlaub nach Kenia fliegen und sich darüber ärgern, dass die Bratwürste und das Sauerkraut nicht so wie in Deutschland schmecken. Sollen sie in den Camping-Urlaub fahren, um in Frankreich erst mal ihre Satelliten-Schüssel aufzubauen, damit sie deutsches Fernsehen sehen können. Sollen sie bleiben wo der Pfeffer wächst!

 

 

Text: Frank Diederichs

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