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Gesellschaft

„Was soll das?“

Dienstag, 18. November 2025 | Text: | Bild: Judith Levold

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

In der Reihe „Digitale Bildkulturen“ des Wagenbach-Verlags beschäftigt sich die junge Kölner Psychologin und ZEIT-online Autorin Sarah Koldehoff mit sexuellen Übergriffen der besonderen Art: Unverlangt zugesandten Bildern von männlichen Genitalien, kurz „dick pics“.

Sexuelle Gewalt

Fast jede zweite junge Frau im Alter von 16-24 Jahren habe schonmal online ungefragt ein Nacktfoto erhalten, sagt Sarah Koldehoff, die sich als Psychologin intensiv mit dem Thema sexueller Gewalt im Digitalen beschäftigt hat.

Sarah Koldehoff beim Treffen im Café Einbrand zu ihrem gerade erschienenen Büchlein über „dick pics“ (Foto: Judith Levold)

Keine Banalität

Damit bezieht sie sich auf eine Studie zu „Hass im Netz“. Verschiedene Wissenschaftler*innen schlügen vor, es zu nennen, was es ist: Eine Form von Gewalt, denn „Das ist nicht einfach banal, kein `Uuups´“, aus Versehen, gedankenlos, sagt Koldehoff. „Und ich finde wichtig, das auch mit Sprache zu signalisieren“, erklärt die in der Südstadt aufgewachsene und in Hamburg und Frankfurt studierte Psychologin.

Was soll das?

Denn was sich hinter ungefragt versandten nackten Genital-Fotos verberge, sei, dass man andere damit dazu zwinge, sich das anzusehen. Und das rufe Ekel, Schreck und Scham hervor. „Was soll das“? sollte man sich fragen, denn, so Koldehoff. „Das kann bei den Betroffenen negative Folgen haben und zum Beispiel Leute retraumatisieren, die selbst schon Gewalt erlebt haben.“

Zum Cappuccino: Keine dick pics, aber Sarah Koldehoffs Text dazu (Foto: Judith Levold)

Belästigende Bilder, seit es Fotografie gibt

„Es muss sich ändern, dass man als betroffene Person, besonders als junge Frau, hört `Ja, ist halt normal´“, findet Sarah Koldehoff.
Sie habe die Wagenbach Reihe Digitale Bildkulturen gekannt und bemerkt, dass die Bildgattung „dick pics“ dort noch fehle, obwohl derlei Bilder in belästigender Funktion schon existierten, seit es Fotografie gebe, wie sie erklärt. „Mich hat interessiert, wie die psychologisch individuelle Entscheidung, so ein Bild zu verschicken, mit gesellschaftlichen Phänomenen zusammenhängt.“

Strukturen hinter Belästigung

In „Dick pics“, einem jüngst erschienenen Bändchen im Reclam-Heft-Format, gibt die junge Kölnerin darauf einige Antworten und hat zusammengetragen, warum es sich lohnt, die Strukturen hinter solchen gewaltsamen visuellen Belästigungen zu erkennen und ihnen zu begegnen. Denn die Frage danach, ob sich denn keiner schäme, beantwortet sie klar mit „Zu wenige“.

Text: Judith Levold

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