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Lükes Liebes Leben

Baulärm mit Stinkefinger – Lükes liebes Leben

Dienstag, 24. März 2015 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Am Plätzchen „An der Eiche“  ist ja in der letzten Zeit echt was geboten. Erst über eine Woche „Tatort“-Dreh mit ganz großem Besteck, dann, gerade wollte ich mein Auto endlich mal wieder halbwegs hausnah parken, schon wieder alles voller Mobil-Schilder, die mich auf ausgewiesenen Anwohner-Parkplätzen ins „Absolute Halteverbot“ stellten. Oder waren das noch die von den Film-Leuten? Mit dem Wegräumen dieser Utensilien hat es das Ordnungsamt meist ja eher weniger eilig. Sicherheitshalber mal aussteigen und die Lesebrille aufsetzen. Nö, stand ein neues Datum drauf. Diesmal hieß es allerdings nicht „vom X. bis Y.“, sondern lediglich „ab“. Was erfahrungsgemäß nix Gutes verheißt. Pünktlich am Montag um 8 rückte dann ein Trupp mit schwerem Gerät an und begann, vor meinem Fenster das Pflaster aufzureißen. Sah nicht gut aus und machte mächtig Lärm, doch nach ein paar Tagen waren die Gräben bereits wieder zugeschüttet, die Steine fein säuberlich wieder eingesetzt  und in den Sand gerüttelt. Nun ja, war ja offenbar dann doch keine große Sache. Dachte ich. Einigermaßen erleichtert. Freilich hätte ich Genaueres gern der riesigen Schrifttafel entnommen, auf die ich eine Woche lang von meinem Schreibtisch aus blicken durfte. Da waren zwar die üblichen Rubriken „Art des Bauvorhabens“, „Voraussichtliche Bauzeit“ „Bauherr“ und „Baufirma“ fein säuberlich aufgelistet, doch das Ausfüllen des Formular-Schildes hatte man offenbar vergessen.

U-Bahn unter meinem Fenster?
Womöglich wusste man aber seitens des Auftraggebers einfach noch nicht so genau, wozu die Buddelei eigentlich gut sein sollte und wie lange sie dauern könnte. Nachdem ich mir täglich vorgenommen hatte, diesen Info-Overkill fotografisch festzuhalten (es aber dann doch nicht getan hatte), dann plötzlich der Schock: Irgendein Wissender hatte (über Nacht oder wie?) die Rubriken doch noch ihrem Daseinszweck zugeführt. So las ich dann, dass da „Arbeiten am Wasser- und  Gasnetz“ vorgenommen werden, der Bauherr auf den Namen „RheinEnergie“  hört, eine Firma aus Siegburg  Bagger und Personal stellt und sich das Ganze noch bis November 2015 hinziehen soll. November! Meine Güte,  sooo lang ist die Buschgasse doch nun wirklich nicht! Was haben die vor? Womöglich unter einem Tarnnamen noch einen Ausweichtunnel für die Nord-Südbahn graben? Aber bevor ich jetzt anfange, die Wände meiner Behausung nach Rissen abzusuchen, glaube ich jetzt einfach mal an einen Irrtum. Hat bestimmt irgendein beflissener Angestellter irgendeines Amtes nur versehentlich die falschen Zahlen auf die Tafel aufgebracht. Kann ja schon mal passieren. Nächtens.

Böhmermann rezensiert Frier
Mit der Informationsübermittlung ist es ja überhaupt so eine Sache. Flatterte mir gestern eine Einladung zu einem Pressefrühstück mit Annette Frier in den elektronischen Briefkasten. Ach, dachte ich bei mir, da gehst du doch mal hin. Die ist bestimmt nett, die Frau Frier. Um welchen Film soll es den gehen? Ging um gar keinen Film. Absender der Einladung war das Kölner Kammerorchester, das über eine PR-Agentur wissen ließ, dass man die Schauspielerin für ein Konzert in der Philharmonie verpflichtet hatte. Fängt auch die jetzt noch am Singen an?  Nö. Man habe sie „für die Rezension der Texte zu Haydns „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze gewinnen“ können“, hieß in der Einladung. Nun könnte ich mir ja eine völlig neue, gar kühne Rezension dieser Texte durchaus interessant vorstellen, aber von Annette Frier? Womöglich liege ich falsch, doch war da vielleicht eher „Rezitation“ gemeint? Im nächsten Leben werde ich RP-Agent, schreibe lauter lustige Sachen und verdiene ordentlich  Asche.

Oder ich versuche es bei der ZDF-Pressestelle. Die wunderbare Nummer mit Böhmermanns gefakten Stinkefinger-Fake in seinem „Neo-Magazin“ hat ja vermutlich jeder mitbekommen. Muss ich hier nicht nacherzählen. (Lässt sich ja bei Bedarf suchmaschinen.) Der ganze Hype war ja auch nur möglich, weil es der Redaktion im letzten Jahr gelungen war, Stefan Raab eine (vermeintliche) chinesische Raubkopie von „TV total“ unterzujubeln. Folglich schien auch diesmal nicht ausgeschlossen, dass die Sache mit dem Fake echt sein könnte. Egal. Aber was macht die ZDF-Presseabteilung noch vor der offiziellen Ausstrahlung der gefälschten Varoufakis-Stinkefinger-Fälschung am vergangenen Donnerstag? Gibt sicherheitshalber eine Meldung raus, dass es sich beim „Neo-Magazin“ um eine Satire-Sendung handelt. Brüller! Super Leistung! Warum dann nicht gleich Klartext: „Liebe ZDF-Zuschauer im vorgerückten Alter. Wir weisen darauf hin, dass es sich beim heute Abend in „Neo Magazin Royale“ ausgestrahlten Beitrag um eine Fälschung des gestreckten Mittelfingers des griechischen Finanzministers um eine Fälschung handelt.“ Beim ZDF möchte man Satiriker sein.

Bruce in der Sitzgruppe
Wenn´s auf dem Mainzer Lerchenberg auch nicht klappt mit einem Job, gehe ich direkt in die Werbung und kreiere so geniale Kampagnen wie die einer Möbelkette mit Bruce Darnell. Das ist der große, dünne Farbige, der wo auf High Heels gehen kann und seine Brötchen als Juror in irgendwelchen Casting-Shows verdient. Jetzt hat er aber diesen Nebenverdienst beim Möbelhändler. Musste er gar nicht viel für machen. Für Zeitungsanzeigen beim Shooting einfach mal die Arme ausbreiten und begeistert aussehen. Was ja ohnehin sein durchgehender Gesichtsausdruck ist, wenn er nicht gerade weint. Und den Slogan für die Kampagne hat er sich gewiss auch nicht selbst ausdenken müssen. Dafür gibt’s ja Profis. Und wie heißt der Satz, mit dem jetzt der Absatz von Einbauküchen und Polstergarnituren angekurbelt werden soll? „Das ist ja Wohnsinn!“  Bei soviel Kreativität kann ich einfallsloser Tölpel doch nur noch vor Neid erblassen und schnurgerade vor mich hin rauchen. Noch was? Ja, die Fußball-WM 2022 findet im Winter statt. Ja und!? Freuen wir uns doch für die Argentinier, Süd-Afrikaner und Australier, dass sie endlich mal eine WM im Sommer haben. Und die Sorge, dass die Spielerfrauen unserer Kicker in dem Jahr nichts zu Weihnachten bekommen, weil die Gatten im Advent  arbeiten müssen, halte ich auch für überzogen. Der Flughafen von Katar hat einen riesigen Duty-Free-Shop.

 

Text: Reinhard Lüke

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