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Südstadt

Blühende Landschaften sind anders – Ein Jahresrückblick

Freitag, 23. Dezember 2016 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

War da was im Veedel in diesem Jahr? Schon, oder? OK, unter der Severinstraße jetzt nicht so, da ging es beschaulich zu. Die Linie 17 rollt seit ziemlich genau einem Jahr bis zur Severinsbrücke und zurück. Weitestgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit. Aber das wird ja vielleicht noch, wenn die Bahnen irgendwann bis zum Hauptbahnhof fahren. Für 2023 versprechen das die Kölner Verkehrsbetriebe. 14 Jahre nach dem Archiveinsturz, der sich in Kürze das achte Mal jährt. 1994 stürzte in München ein Bus in einen Krater, der sich plötzlich während des Baus einer U-Bahn-Linie in der Straße auftat. Drei Tote. Jahre später wurde das Verfahren gegen alle Beteiligten eingestellt. Niemand konnte etwas dafür. Vorbild für Köln?

Stress wird es in jedem Fall auch zukünftig  geben wegen des Umbaus auf der Bonner Straße. Im Frühjahr sollen die 300 Bäume der Verlängerung der Nord-Süd-Bahn zum Opfer fallen. Viele Bürger sind sauer. Hier gilt allerdings der alte Grundsatz: Die Leute werden erst wach, wenn die Bagger rollen.

 

 

Die Stadtverwaltung hatte während des Planungsprozesses zu etlichen Informationsveranstaltungen und Spaziergängen entlang der Bonner Straße eingeladen. Dann ist die Verlängerung durch die politischen Gremien gewunken worden, und als der endgültige Beschluss gefasst war, haben die Bürger erfolgreich geklagt. Das kostet auf allen Seiten Geld, Zeit und Nerven und ist deshalb ärgerlich. Und sollte für die Verwaltung Anlass sein, Ideen und Bedenken der Bürger in Beteiligungsprozessen, wie bei der Parkstadt Süd-Entwicklung, ernst zu nehmen. Gibt viele, die sagen, Politik und Verwaltung hätten da noch großen Nachholbedarf.

Brüsseler Platz 2.0?

Oberhalb der Linie 17 ging es deutlich lebhafter zu. Auf der Severinstraße gibt es jetzt W-Lan. Die Geschäftsleute wagten den Sprung in die Zukunft. Die Hauseigentümer wollen da nicht nachstehen und in einer Immobilienstandortgemeinschaft das Veedel auch optisch aufwerten.

 

Und im kommenden Jahr haben wir sogar einen baustellenfreien Chlodwigplatz. Aber ach, was machen wir dann mit dem. Ein Konzept ist noch nicht in Sicht. Die Bänke rund um die Bäume laden zum Verweilen ein. Auch des nachts. Brüsseler Platz 2.0. Nein, so gemütlich sei das da nicht, heißt es. Der Chlodwigplatz sei einer, den man am liebsten  eilig überquert. Wir sind uns da nicht so sicher. Und tagsüber? Es wird über einen Wochenmarkt nachgedacht. Verträgt sich der mit dem Bio-Markt vor der Severinskirche? Wochenmarkt, Markt für Kurzwaren wie Knöpfe und Garne und/oder Fressmarkt wie auf dem Rudolfplatz? Ideen gibt es viele. Die muss man dann aber wieder irgendwie in Einklang bringen mit dem Weihnachtsmarkt, der ja ab Totensonntag den Chlodwigplatz blockiert. Und der ja ebenfalls für ein Novum im Veedel sorgte. Schließlich waren ABC und IG Severinstraße da endlich mal gemeinsam am Start.

 

Das sollte Schule machen. Könnte den Stress während der Vorbereitung solcher Feste halbieren. Und die Freude am Ergebnis verdoppeln. Wir schweifen ab. Es ging ja um die Platzgestaltung. Außengastronomie ist allerorten das Gebot der Stunde. Man darf gespannt sein, wie die Chlodwiggastronomen die neuen Freiheiten nutzen. Sie müssen sich den Platz ja bis auf weiteres mit Bussen teilen. Wie die Fußgänger und Radfahrer.

 

Und da sind wir bei Novum Nummer 2. Shared space im Veedel! Alle Verkehrsteilnehmer teilen sich gleichbereichtigt den zur Verfügung stehenden Straßenraum. Die Not gebar auf diesem zentralen Platz im Veedel, was aus Sicht unserer Verwaltung eigentlich die sofortige Verdoppelung der stadtüblichen Verkehrstoten nach sich ziehen müsste: Gegenseitige Rücksichtnahme von Busverkehr, Radfahrern und Fußgängern auf dem Bürgersteig zwischen Merzenich und dem Früh. Seit Monaten geht es auf diesem Teilstück so friedlich zu wie in Abrahams Schoß. Vorbild für die Severinstraße?

Verwaltung und Politik wirken ratlos

Kommen wir zu einem Trauerspiel im Veedel, das mittlerweile aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden ist. Was passiert mit dem Monumentalbau am Ubierring, vormals bekannt als Rautenstrauch-Joest-Museum? Die vagen Pläne für eine Musikschule oder ein Filmhaus sind vom Tisch. Jetzt nagt der Zahn der Zeit an der Bausubstanz. Soll die Bude verranzen, bis niemand mehr was damit anfangen kann? Wer eine Idee und vor allem Geld hat, ist mehr als herzlich willkommen. Politik und Verwaltung wirken ratlos. Und Haus Balchem wird der Posse um den Berliner Großflughafen auch immer ähnlicher.

 


 
Neue Großbaustelle

Derweil schreitet die Gentrifizierung im Veedel munter voran. Hotspot ist im Moment die Alteburger Straße. Der Neubau gegenüber von der Bagatelle ist ja schon länger bezogen. Der gegenüber von der Maternuskirche ist fast fertig. Über die Stadtvillen, die in den Innehof gebaut wurden, spricht auch keiner mehr. Dabei erhöhen derartige Neubauten Stück für Stück den Mietspiegel. Und die Genossenschaft, die an der Veledastraße neu gebaut hat, war bei der Festsetzung  der Mieten auch alles andere als zimperlich. Diskutiert wird weiter über die Pläne für das Tavernaki-Grundstück. Die Garagen im Erdgeschoss sind wohl vom Tisch. Gerüchteweise hört man, der Investor haben einen leicht veränderten Entwurf präsentiert. Wohnen statt Garagen.

 

Immerhin. Öffentlich belebt ist das Erdgeschoss dann natürlich immer noch nicht. Beschäftigt hat sich mit dem Neuentwurf der Gestaltungsbeirat. Das ist ein Gremium aus fünf Leuten, das – selbstverständlich – nicht öffentlich tagt und auch nach der Sitzung keine Ergebnisse verkündet. Wir wissen nicht, was die zu den Tavernaki-Plänen angemerkt haben. Es verwundert schon, dass heutzutage ein Geheimgremium aus fünf Leuten über unser Stadtbild entscheidet. Nein, es verwundert nicht. Es ist ein Skandal ersten Ranges. Die nächste Großbaustelle wird der Kolbe an der Bonner Straße gegenüber von der Shell-Tanke. Die ganze Ecke bis zum Kindergarten an der Kyllstraße wird neu gebaut. Baukräne prägen also auch im kommenden Jahr die Skyline der Südstadt. Mehr Fluch als Segen.
 

Text: Stefan Rahmann

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