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Verkehr

Der unerwünschte Ruheplatz

Montag, 23. Januar 2012 | Text: Wassily Nemitz | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Anlässlich des Fahrplanwechsels am 11. Dezember hat die KVB die Verlängerung der Bus-Linie 142 über die Universität hinaus zum Chlodwigplatz gestartet. Und hat mit dieser Maßnahme nicht nur Wohlwollen geerntet, im Gegenteil: eine neue Initiative setzt sich, kaum dass der Bus am Chlodwigplatz seinen Stopp einlegt, dafür ein, dass er rasch wieder verschwindet. Nicht völlig, aber zumindest soll der Busfahrer seine Ruhepause nicht mehr an der Station vor dem „Rewe“-Supermarkt abhalten.

Monika Rainer ist Mit-Gründerin der Initiative und wohnt gegenüber der Haltestelle: „Seitdem der 142er hier endet, herrscht regelmäßig das Chaos vor“, empört sie sich. Insbesondere zu den Rush-Hour-Zeiten am Nachmittag blockierten sich die Verkehrsteilnehmer gegenseitig, erklärt sie. Das Problem sei, dass neben den bishlang schon hier verkehrenden Linien 106, 132 und 133, nun auch noch die Linie 142 die Station ansteuere, und nicht nur das – die Fahrer der Linie hielten hier geparkt ihre Ruhepause ein, etwa 20 Minuten lang und blockierten so teilweise die Fahrbahn. So könnten die anderen Linien nicht alle direkt an der Haltestelle stoppen und müssten die Fahrgäste teilweise auf der Straße herauslassen. Außerdem müssten die anderen Busfahrer ihre Fahrzeuge dann um den stehenden Bus herumfahren und blockierten damit den Gegenverkehr. Stünden dann noch Autofahrer illegal in zweiter Reihe, sei das Chaos perfekt, befindet Rainer.
Für sie stand also wenige Tage nach dem Fahrplanwechsel fest: Der 142er muss seine Ruhepause anderswo abhalten. Sie schlägt den Ubierring vor: „Die Busse könnten dann nach dem Halt am Chlodwigplatz zum Ubierring weiterfahren. Vor der FH in Nähe des Rheinufers existiert bereits eine Haltestelle, an welcher nur der 106er hält.“ Mit 40 Metern Länge könne sie zwei Gelenkbusse aufnehmen, behauptet sie. Auf der Rückfahrt müssten sie nur am Ubierring wenden und könnten dann an der Station vor der Sparkasse, von wo aus die Linie 106 in Richtung Marienburg abfährt, die Fahrgäste aufnehmen. Rainer erhofft sich damit weniger Lärm und Dreck, den sie und die anliegenden Geschäftsleute ertragen müssten. „So werden wir hier ständig bedieselt“, erklärt sie.
Für das Anliegen hat sie bereits 235 Unterschriften gesammelt. Mit der seit einem etwa halben Jahr existierenden Interessengemeinschaft Chlodwigplatz hat Rainer keinen Kontakt aufgenommen. Der Vorsitzende der IG, Herr Patarica, erklärte auf Anfrage gegenüber „Meine Südstadt, er habe weder von der Problematik noch der Initiative je etwas gehört.
Die KVB ist von der Idee, die Endhaltestelle zum Ubierring zu verlagern, jedoch nicht überzeugt: „Die Verlagerung zum Ubierring wurde nochmals erörtert und für nicht sinnvoll erachtet, denn die Busse sollten den Fahrgastwechsel möglichst an einer Stelle haben, damit die Kunden sich nicht für jeden Bus eine andere Stelle als Haltestelle merken müssen“ erklärte KVB-Pressesprecher Stephan Anemüller gegenüber „Meine Südstadt“. Außerdem müssten für die Verlängerung der Station am Ubierring drei Parkplätze wegfallen und der „optimale Umlauf“ der Linie werde gefährdet. Monika Rainer vermutet hinter der ablehnenden Haltung der KVB jedoch Kalkül: „Die möchten keinen Präzedenz-Fall schaffen“, vermutet sie.

Zur Debatte steht neben einer Verlagerung der Station auch eine Verlängerung der bestehenden Haltestelle am Chlodwigplatz, die nach Angaben Rainers nur für zwei Buslinien ausgelegt war. Anemüller erklärt jedoch: „Eigentlich ist die Haltestelle nicht zu klein, wir hätten aber gerne mehr Platz gehabt. Die Stadt hatte zwischen verschiedenen Interessen abzuwägen.“ Ein Problem sei vor allem der Anlieferverkehr, unter anderem für „Rewe“. Rainer möchte dieses Argument jedoch nicht gelten lassen – ihren Angaben zufolge findet der Anlieferverkehr weitestgehend über den Hinterausgang an der Kurfürstenstraße statt.

Grundsätzlich ist das Problem, dass es am Chlodwigplatz regelmäßig zu einem Verkehrschaos kommt, sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Die Frage ist nur, warum. Andreas Hupke (Grüne), Bezirksbürgermeister für die Innenstadt, hat die Planung für die Neugestaltung der Bonner Straße von Anfang an mitbekommen: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, das wir schon während der Planungsphase mehrere Ortstermine in dieser Sache hatten. Die Bezirksvertretung war die einzige, welche sich vehement gegen eine viel größere Lösung -gegen KVB, Verwaltung und Rat- wehrte.“ Die jetzige Größe der Station sei eine Kompromisslösung aus beiden Vorschlägen. Von der Verlängerung der Linie 142 sei damals allerdings noch keine Rede gewesen – weil damals noch nicht darüber diskutiert worden sei. Hupke lehnt eine Verlängerung der Station genau wie Monika Rainer ab – Rainer würde eine derartige, neu erschaffene Station als „Busbahnhof“ empfinden, wie sie es nennt. Die KVB teilt dazu mit, die Stadt müsse in ihrer Positionierung zu einer Verlängerung verschiedene Aspekte mit berücksichtigen, Anlieferverkehr, möglicher Verlust von Parkplätzen et cetera – nachdem in der letzten Woche ein Ortstermin stattgefunden habe. Für Andreas Hupke löst das Verhalten der KVB grundsätzlich „Kopfschütteln aus“.

 

 

Ist die Diskussion um den Standplatz der Linie 142 überhaupt wichtig über die direkt betroffenen Anwohner hinaus? Schafft man mit einer Verlagerung der Endstation nicht einfach nur unzufriedene Anwohner an anderer Stelle? Monika Rainer verneint dies: „Sicherlich würden dann am Ubierring neben der Sparkasse zwei statt jetzt nur eine Buslinie halten, der 142er hätte aber dort nicht seinen Ruheplatz. Das Ganze ist dann gerechter verteilt und diese starke Konzentration auf der Bonner Straße beseitigt.“
Was passiert eigentlich, wenn eines Tages (oder, besser gesagt, Jahres) die Nord-Süd-Stadtbahn verkehrt und zusätzlich die Linien 132 und 133 am Chlodwigplatz enden sollen? Rainer geht davon aus, dass das Chaos dann endgültig perfekt sei – und vermutet bereits jetzt, dass sie und die anderen Anwohner wieder einmal ignoriert würden.

KVB-Sprecher Stephan Anemüller gibt jedoch ein Stück weit Entwarnung: „Nach Eröffnung der Nord-Süd-Stadtbahn wird es eine Entspannung geben, da die Buslinien im Süden neu geordnet werden. Es werden nicht drei Linien am Chlodwigplatz enden.“ Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, für den die neue Initiative eine „Herzensangelegenheit“ ist, meint, diese Frage sei „zu diskutieren“.
Kurzfristig möchte Monika Rainer mit ihren gesammelten Unterschriften die KVB zum Umdenken „zwingen“: Sie plant eine Eingabe bei der Bezirksvertretung. Nach Angaben Rainers hat die CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Innenstadt zur Sitzung am 2. Februar 2012 einen Antrag eingereicht, wonach der Ruheplatz der Linie 142 verlegt werden soll.

Text: Wassily Nemitz

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