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Südstadt

Die Südstadt früher

Mittwoch, 2. Juni 2010 | Text: Sonja Alexa Schmitz | Bild: Alexandra Keller

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bei meinem heutigen Streifzug möchte ich mal in die Vergangenheit streifen. Wie war die Südstadt früher? Ich mache mir so meine Gedanken. Vermutlich weil man hin und wieder diese nostalgischen Gesichter sieht, aus deren Mündern man ein: „Damals…!“ hört.
 
Was höre ich aus diesen Damals-Erzählungen heraus? Damals war die Südstadt wild, frei, jung und arm. Da gab es noch Altbauwohnungen für nen Appel und `n Ei. Die ein oder andere war sogar besetzt. Besetzt wurde auch mal das Stollwerk. Und wenn man da nicht saß, saß man im Chlodwig Eck oder der Ubier Schänke, und wenn der Abend spät wurde, ging man ins legendäre Schröders.
 
„Früher kam am Wochenende ganz Köln, inklusive Umland, in die Südstadt,“ erzählt mir eine Frau, mit der ich im Café ins Gespräch komme. Sie hat diese Zeit in schöner Erinnerung, vor allem, wenn sie mir von ihrer Zeit im Chlodwig Eck („Da konnte man immer hingehen, man traf immer wen, brauchte sich nicht vorher zu verabreden.“), oder der Stollwerk-Besetzungs-Zeit spricht.
 
Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich nicht drei Jahre früher geboren wurde. Dann hätte ich nämlich meine ersten Baby-Schreie in der Südstadt gemacht. Genau über dem Rewe-Markt, der damals Stüssgen war. Denn da wohnten meine Eltern, als sie frisch verheiratet waren. Ich habe sie ausgequetscht, wollte von ihnen erfahren, wie sie die Südstadt in den siebziger Jahren erlebt haben. Leider war meine Mutter blind für das Südstadtleben. Sie fuhr täglich raus, nach Königsdorf, zu ihren Eltern. Was sie in Erinnerung hat, ist die Freude über die Möglichkeit hinter dem Haus, auf dem heutigen Rewe-Parkplatz, ihr Auto abstellen zu können (scheinbar war es damals schon der Horror im Viertel einen Parkplatz zu bekommen). Sie denkt gerne an ihren tollen Frauenarzt zurück, der am Chlodwiplatz seine Praxis hatte, und ein paar Meter weiter, in der Alteburger Strasse kam mein Bruder zur Welt. Da, wo heute die Tagesklinik ist, war früher eine Frauenklinik.

Aus meinem Vater sind interessantere Dinge raus zu bekommen. Er hatte damals sein Büro in der Rosenstrasse. Dort gab es wohl eine Kneipe, in die er regelmäßig ging, um Pausen zu machen. Eigentlich ist das so, wie man es auch von heute kennt. Architekt hat sein kleines Büro irgendwo in einer kleinen Nebenstrasse der Severinstrasse und geht zum Kaffeetrinken oder Mittagessen in ein Café, oder in die Metzgerei mit Mittagstisch, oder in einen Laden, wo es ein preiswertes Mittagsgericht gibt.
 
Dennoch habe ich das Gefühl, es war damals anders. Wilder. Unvernünftiger. Weniger vorzeigbar. Ich stelle mir meinen Vater vor, wie er an der Theke hockt, mit seinen Bekannten, die man dort halt immer trifft und über Alles und Nichts redet. Er erzählt mir: „Ich war da oft. Ich trank immer Asbach-Cola. Irgendwann zeigte die Wirtin mir am frühen Abend die Flasche Asbach. Sie war leer. Sonst trank niemand Asbach an diesem Tag…. Da habe ich mich aber erschrocken!!“
 
Die wilde Südstadt….!? War sie es wirklich? Und ist sie es heute noch?
Ich bin neugierig geworden auf das Südstadtleben von damals. Wer hat es erlebt? Was sind für Erinnerungen übrig?

Erzählt es uns! Schreibt eine E-Mail, vielleicht nur einen Satz, ein Gefühl, ein Bild, das in Erinnerung geblieben ist.

 

„Meine Eltern erzählen mir auch immer von früher. Als sie 1980 das Settebello eröffnet haben waren sehr viele Künstler in der Südstadt, die kamen abends immer auf ein „paar“ Runden Grappa. Die Eisbecher mit Alkohlgehalt waren am beliebtesten z.B. Malagabecher, Schwarzwaldbecher und sogar der klassische Fruchtbecher beinhaltete Alkohol. Das war zu der Zeit IN.
Was auch IN war waren Dosenfrüchte wie Mandarinen, Pfirsiche und Ananas, diese kamen früher in unsere Eisbecher (ich könnte mir nicht vorstellen, dass heute noch jemand so was gerne in seinem Eisbecher sieht). Im Laufe der Jahre hat sich viel verändert, der Kunde achtet mehr auf frische Früchte, wenig oder gar kein Alkohol. Meine Mutter fand es schön, dass alles so frei war, alle waren wie Geschwister miteinander, jeden Tag gab es was zu feiern, abend saß man bis 4 Uhr im Cafe, und nachdem sie das Eiscafe schlossen, haben meine Eltern die restlichen Kunden mit nach hinten in die Küche genommen, da kochte meine Mutter dann für alle, und es wurde noch bis morgens gegessen, getrunken und gelacht.
Mein Vater findet auch, dass die Südtstadt lebendiger war, Kunden durften parken, ohne ein Ticket zu ziehen, man durfte überall rauchen, man hat mehr getrunken, das Leben spielte sich praktisch in den Lokalen ab.“

Salvatore Peci aus dem  Settebello

 

 

„Zum Thema „Die Südstadt früher“ habe ich eine interessante Internetseite entdeckt: www.bilderbuch-koeln.de
Hier kann man ganz in Ruhe mal Fotos aus der guten alten  Zeit anschauen oder auch im aktuellen Bilderbuch stöbern. Toll gemacht! Schaut mal rein.“

Grüße, Christoph

Text: Sonja Alexa Schmitz

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