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Kultur

Eine Portion Mutterliebe

Dienstag, 24. Februar 2015 | Text: Stephan Martin Meyer | Bild: MEYER?ORIGINALS

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Nach „Taksi to Istanbul“ bringt das Comedia Theater erneut ein Kindertheaterstück auf die Bühne, das sich mit Migration beschäftigt. Im Zentrum von „Methode Baklava“ stehen diesmal die Mütter. Frauen aus unterschiedlichen Regionen der Welt, die sich in der deutschen, der Kölner Gesellschaft zurechtfinden müssen. Menschen, die sehr verschiedene kulturelle Hintergründe haben und zum Teil in anderen Ländern gelebt haben, bevor sie nach Deutschland kamen und hier Mütter wurden.

Eine Küchenzeile, ein langer Esstisch, Regale, diverse Fernseher. Auf der Bühne agieren die drei Schauspielerinnen wie in einem privaten Haushalt. Sie wollen zusammen kochen und einigen sich auf Bulgur, denn dieses Gericht gibt es sowohl in der Türkei, als auch in Tunesien und Israel. Aus diesen Ländern stammen die Frauen oder ihre Familien. Und während sie die Zutaten zusammenfügen, setzen sie sich mit ihren Rollen als Mütter auseinander.

„Methode Baklava“ ist ein Entwicklungsstück, das auf Interviews in mehreren Kölner Stadtteilen basiert. Kinder haben Rede und Antwort gestanden und von ihren Müttern erzählt. In den daraus entstandenen Videoaufnahmen, die über die Bildschirme immer wieder in das Stück eingespielt werden, sagen sie, was sie an ihren Müttern mögen, was sie peinlich finden und was sie an ihnen lieben. Die Bedürfnisse der Kinder stellen sich als unabhängig von Sprache, Religion und Herkunft heraus. Ihre Mütter sind da, wenn sie sie brauchen. Immer. Überall.

Aus den Interviews ist in den Proben unter der Regie von Hannah Biedermann nach und nach eine Hommage an die Mütter entstanden, die allen kulturellen und sprachlichen Widrigkeiten zum Trotz ihre Kinder liebevoll begleiten. „Mama, bist du glücklich?“, fragt ein Junge aus dem Fernseher heraus und stellt damit eine zentrale Frage. Sind sie glücklich, in einer Welt, die ganz anders ist als die Heimat, in der sie selbst aufgewachsen sind? Sie erzählen Familiengeschichten, von ihrer Kindheit und ihrer alten Heimat.

Die drei Schauspielerinnen Dunja Dogmani, Natalie Taly Journo und Derya Kaptan spielen Frauen, die aus unterschiedlichen Teilen der Welt stammen, in Köln zusammengetroffen sind und das gleiche Schicksal teilen: Sie wollen das Beste für ihre Kinder. Sie behüten sie und kochen für sie. Sie haben sich in ihre Rolle gefügt und dafür einen Teil ihrer Träume aufgegeben. Und doch sind sie glücklich. „Uns geht es hier gut“, sagen sie. Denn sie haben eine große Verantwortung zu tragen, die sich symbolisch in einem Rezept für den „Eintopf Mutterliebe“ manifestiert: Dafür benötigt man Muttermilch und Selbstlosigkeit, Geduld und Egoismus, Mutterarme und Ratschläge, Verantwortung und Zuwendung, Freiräume und Vertrauen, Ehrlichkeit, Zärtlichkeit und Glück.

Aber Mütter sind zugleich auch Töchter. Und deren Mütter rufen natürlich während des Stücks an. Sie fragen, ob ihre Töchter genug gegessen haben und wollen wissen, wie das mit dem Computer funktioniert. Nicht immer können sie so gut Deutsch wie ihre Töchter, nicht immer haben sie Verständnis für deren Lebensart. Auch sie haben sich arrangiert. So wie die Mütter, die auf der Bühne stehen.

Die Dialoge des Stücks sind manchmal etwas sperrig, der Austausch zwischen den Schauspielerinnen fließt nicht immer richtig und wirkt dann und wann künstlich zusammengesetzt. Die Kinder hinter dem Stück bleiben blass, desgleichen die Väter, die in der dargestellten Welt kaum vorkommen. Die Mütter stehen im Zentrum des Geschehens und fordern Aufmerksamkeit. Das ist durchaus berechtigt in einer Welt, die Kindern beinahe alles zubilligt, den hinter ihnen stehenden Müttern jedoch in erster Linie Entbehrungen und Verzicht abverlangen.

„Mama, bist du glücklich?“ Die Frage wird auf der Oberfläche mit „ja“ beantwortet. Zurück bleibt jedoch der bittere Geschmack verlorener Träume.

„Methode Baklava“ in der Comedia Theater

Regie: Hannah Biedermann

Ausstattung: Norman Grotegut

Mit: Dunja Dogmani, Natalie Taly Journo, Derya Kaptan

Termine

02./03. März 2015 um 11 Uhr

03. März 19 Uhr

19./20. Mai 19 Uhr

20./21. Mai 11 Uhr

07. Juni 19:30 Uhr

Text: Stephan Martin Meyer

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