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Kultur

Feuer brennen, Weihrauch wabert – Die Wochenend-Freuden 25. – 28. März 2016

Donnerstag, 24. März 2016 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Stefan Rahmann

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Schon eine Idee, wo Ihr die Eier versteckt? Volksgarten, Friedenspark, Rheinufer? Als die Kinder klein waren, habe ich Ostern als Fest irgendwo zwischen dem Bombast-Weihnachten und dem eher spröden Pfingsten immer als sehr angenehm empfunden. Gut, Eier verstecken und/oder suchen steht jetzt nicht mehr auf meinem Programm. Aber die Verheißung der kommenden Feiertage auf wohltemperierte April- bis Maitage macht doch gute Laune. Am Ostersonntag sitze ich traditionell im Dom und genieße ab 10 Uhr den wabernden Weihrauch mit sakraler Atmosphäre im Pontifikalamt. Mit dem neuen Kardinal macht sogar das Zuhören bei der Predigt Sinn. Das war ja nicht immer so. Nicht ganz so sakral und optisch deutlich zurückhaltender geht es zu beim Osterfeuer mit Pfarrer Hans Mörtter. Man trifft sich um – Achtung – sechs Uhr am Sonntagmorgen an der Lutherkirche und zieht dann in der Dunkelheit in den Volksgarten, wo das Feuer bereits brennt. Alles ganz anders als im Dom. Aber nicht weniger eindrucksvoll. Die Katholischen feiern in St. Maternus am Samstag ab 22. Uhr das Leben in der Auferstehung Jesu mit Lesungen aus dem Ersten Testament und einem Osterfeuer in die Nacht hinein. Für Musik sorgt ein Blechbläser-Ensemble.

Neu entdeckt
Am Samstag freut man sich im Cöln Comic Haus von 15 Uhr bis 17 Uhr auf Besucher der Spiderman-Ausstellung, die den Fans auch einiges bietet, was die  vielleicht noch nicht wussten. Lasst Euch überraschen. Führungen durch die Welt der heldenhaften Spinne beginnen um 15.15 Uhr und um 16.45 Uhr.

Grundlagen schaffen
Das Haptilu bietet von Freitag bis Montag jeweils von 10 Uhr bis 14 Uhr ein leckeres Osterfrühstück für die ganze Familie an. Wenn mindestens acht Personen reservieren, kann man das Frühstück auch zum Brunch erweitern.

Ein Ostermenü kann man genießen in der Capricorn i Aries Brasserie am Ostermontag. Geöffnet ist von 12 Uhr bis 18 Uhr. Auch die kleinen Gäste können sich auf besondere Gerichte zum Festtag freuen. Und Ostereier gibt es natürlich auch.

Auch der Mainzer Hof ist voll auf Ostern eingestellt. Es gibt Lammköfte mit Chilli-Joghurt und Salat, Indisches Lammcurry und Kaninchensauerbraten mit hausgemachten Spinatspätzle. Exotischer klingt der Fischburger mit Erbsenpüree und Sauce Tatare. Hatten wir noch nicht. Sollten wir aber mal.

Wer Eis essen immer nur mit hochsommerlichen Bedingungen verbindet, ist im Settebello auch in diesen Zeiten gut aufgehoben. Süße und herzhafte Crèpes und Waffeln in allen erdenklichen Vartianten warten am Ende eines Osterspaziergangs auf hungrige Flaneure.

Überhaupt ist Ostern ja das Fest, an dem man bevorzugt außerhäusig ist. Darauf sind die Südstadt-Köche und -Köchinnen natürlich vorbereitet. Lasst Euch durchs Veedel treiben, werft Blicke auf die Spreisekarten und die Schiefertafeln, die auf Tagesangebote hinweisen. Probiert Neues, genießt Vertrautes, lasst Euch beraten oder bestellt  ahnungslos. Es ist für jeden was dabei.

Theater und mehr
Die Stationen des Kreuzwegs Jesu stellt der Pantomime Milan Sladek auch in diesem Jahr wieder mit seiner Körpersprache dar, die in den Bann zieht. Die handelnden Personen wie Pontius Pilatus, die römischen Soldaten und Maria entstehen vor den Augen des Publkums. Kantor Thomas Frerichs spielt dazu auf der Orgel. Die Aufführung beginnt am Freitag um 19.30 Uhr in der Kartäuserkirche. Der Eintritt ist frei.

Die Schluss-Szene des Stückes spielt zwar an einem Pfingstmorgen, ist aber auch zu Ostern nicht weniger dramatisch. Ibsens „Peer Gynt“ wird im Theater am Sachsenring gegeben. Die Aufführungen des Stückes um den Titelhelden, der von ganz unten nach oben und wieder zurück kommt, bis er schließlich in den Armen von Solveig landet, die ihn schließlich rettet, beginnen am Freitag und am Samstag jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 18 Euro.

Das Stück „Muttersprache Mameloschen“ wurde 2013 mit dem Publikumspreis der Mülheimer Theatertage und ist am Samstag ab 20 Uhr im Freien Werkstatt Theater  zu sehen. Es geht um drei Frauen. Die älteste, Großmutter Lin, hat das KZ überlebt und ist als überzeugte Kommunistin in die DDR gegangen. Ihre Tochter konfrontiert sie mit dem Vorwurf, vernachlässigt worden zu sein. Ihre Enkelin möchte die Familie verlassen. Im Leben der drei Frauen gibt es Wiederholungen, wenn auch unter ganz anderen Lebensumständen. Ein sehr intensives Stück, das Kay Link packend inszeniert hat. Der Eintritt kostet 18 Euro.

Pänz, Pänz, Pänz
Kinder ab acht Jahren sind eingeladen, im Schokoladenmuseum kleine Köstlichkeiten aus der leckeren Pampe herzustellen. Bunte Schokolutscher klingen einfach, aber Figuren? Am Ende darf man das, was entstanden ist, natürlich mit nach Hause nehmen. Wenn man es nicht schon auf dem Weg gegessen hat. Angesetzt sind vier Basteldreiviertelstunden. Beginn ist um 12 Uhr, 13.15 Uhr, 14.30 Uhr und 15.45 Uhr. Die Teilnahme kostet pro Kind 5 Euro. Dazu kommt noch der Museumseintritt in Höhe von 6,50 Euro.

Tja, so kann´s gehen. Der kleinen Mina ist langweilig. Papa arbeitet, Mama labert stundenlang ins Telefon. Mina malt einfach drauf los und plötzlich wird das Wesen auf ihrem Papier lebending und entpuppt sich als äußerst unterhaltsames Kugelrüh, mit dem auch die kleinsten Theaterbesucher ab zwei Jahren viel Spaß haben werden. Am Samstag ab 11 Uhr im Metropol-Theater. Der Eintritt kostet 8 Euro.

Maestro, Musik
„Atlanta Jazz Band feat. Biggi Wanninger“ heißt es am Samstagabend ab 20 Uhr in der Comedia Theater. Jetzt singt sie auch noch, könnte mancher meinen. Stimmt. Und sie singt gut. Die Präsidentin der Stunk-Sitzung hat nämlich deutlich mehr drauf als alternativen Karneval. Genau das Richtige zum Ende der Fastenzeit. Zuhören kostet 20 Euro.

Gute Freunde kann niemand trennen. Und deshalb besuchen die „Standfields“ am Sonntagabend um 20 Uhr mal wieder die Lotta. Diesmal gibt es auf der Deutschland-Tournee die geballte Ladung mit fünf Spaßgranaten aus dem kanadischen Nova Scotia. Sie spielen alte und neue Gassenhauer „im verzückend akustischen Gewand“. „Das wir ein Ostern wie Weihnachten“, verspricht die Lotta. Und die Bescherung kostet nix.

Das Tanzbein schwingen
Mancher erinnert sich kaum noch, andere umso lieber. Vor ziemlich langer Zeit schufen Herren wie Gil Scott-Heron, Grandmaster Flash und so in der Bronx eine ganz neue Musik. Sprechmusik genauer gesagt, und manchmal drehten sich die Platten auf dem Teller auch mal rückwärts. Am Samstagabend huldigt ein entspanntes Rudel alter BeatHasen dieser Mucke ab 22 Uhr in der Lotta. Vier Jahrzehnte Sprechgesang und Beatgebastel lässt man mit bildgewaltiger Untermalung aus den guten alten Zeit Revue passieren. Natürlich bei freiem Eintritt.

Die schönen Künste
Auf jeden Fall einen Besuch lohnt das Illustratoren-Festival in der Stiftung Michael Horbach. Am Freitag und Samstag kann man von jeweils 11 Uhr bis 22 Uhr jede Menge Workshops, Vorträge und Ausstellungen besuchen. Auch für Kinder wird einiges geboten. Am Samstag liest Constanze von Kitzing ab 16.30 Uhr aus dem Buch „Ich mag…“. Das umfangreiche Programm findet Ihr hier.

 

 

 

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Text: Stefan Rahmann

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