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Lükes Liebes Leben

Fressmeile Südstadt

Montag, 5. Oktober 2020 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Das war knapp. Aber ist ja nochmal gut gegangen. Eigentlich ist Holland ja wegen Corona als Risikogebiet eingestuft. Wer trotzdem hinfährt (und zurückkommt), hat sich in Quarantäne zu begeben. Also diesmal eher nix mit den beliebten Einkaufstouren ins Nachbarland, wenn hierzulande Feiertag ist. So ein Samstag mit geschlossenen Läden ist ja kaum auszuhalten. Aber das Auswärtige Amt war so nett, die Provinz Limburg von den Reisewarnungen auszunehmen. Und die beheimatet schließlich Städte wie Venlo, Maastricht und das Outlet-Eldorado Roermond. War dann doch noch ein schöner Feiertag gewesen. 

„Dürfen wir echt über die Brücke?“

Neulich kam mir morgens im Rheinauhafen eine Schulklasse entgegen. Schätze mal, die Kinder waren so zweite oder dritte Klasse und nach ihren Klamotten zu urteilen auf dem Weg zur Sportanlage auf den Poller Wiesen, wo Grundschulen der Südstadt traditionell einmal im Schuljahr ihre sportiven Wettkämpfe veranstalten. Die Kinder hatten viele Fragen an die begleitenden Pädagogen. „Wo ist das, Poller Wiesen?“ oder fragten, auf die Südbrücke zeigend, gänzlich ungläubig: „Gehen wir echt da drüber? Darf man das?“. Und es waren viele Fragen dieser Art dabei.

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Wenn ich mal davon ausgehe, dass die Schüler nicht aus Höhenhaus oder Quadrath-Ichendorf sondern aus dem Veedel kamen, wundern mich diese Fragen doch arg. Sollte es wirklich Kinder geben, die in der Südstadt wohnen und im Alter von sieben, acht Jahren noch nie von der Südbrücke auf Frachter gespuckt haben oder auf den Poller Wiesen gewesen sind? Was machen all die fürsorglichen Erziehungsberechtigten mit ihrem Nachwuchs am Wochenende? Mit Reiswaffeln, Dinkelstangen und Rohkost im Gepäck auf den offiziellen Spielplätzen abhängen, stramme Wandertage in der Eifel absolvieren oder ins Phantasialand düsen? 

Feuer frei am Ufer

Ich fand die Wiesen, als der eigene Junior noch in der Grundschule war, immer einen wunderbaren Abenteuerspielplatz, auf den man weder Schüppchen noch Bagger mitnehmen musste. Allenfalls eine Zeitung und ein Feuerzeug. Wenn man ein paar seiner Kumpels im Schlepp hatte, war ein Lagerfeuer das simple Highlight. Erstmal die Bande ausschwärmen lassen, um Treibholz zu suchen. Dann die Fundstücke ordentlich aufschichten und in Brand setzen. Natürlich nicht auf der Wiese sondern auf einer dieser Kiesbänke, wo beim nächsten höheren Wasser Vater Rhein die Asche einfach nach Düsseldorf entsorgt. Ist vermutlich verboten heutzutage. War es womöglich auch damals schon. Hat aber nie irgendwer gemeckert.

Barfuß-Lehrpfad statt Poller Wiesen

Heute würden vielleicht um Umwelt und Kindeswohl besorgte Zeitgenossen per Handy das Ordnungsamt oder gleich die Polizei in Marsch setzen. Man muss inzwischen ja mit den Kinderchen auch gar nicht mehr auf die Poller Wiesen. Schließlich haben wir am Stollwerk auf circa drei Quadratmetern einen schönen Barfuß-Lehrpfad. 

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Wo ich gerade bei Spielplätzen bin: Der An der Eiche verödet mehr und mehr. Angefangen hat der Kahlschlag im August letzten Jahres, als auch unerfindlichen Gründen die Rutsche und das Schiff abgebaut wurden. Irgendwann war dann auch die Schaukel mit den Autoreifen dran und vor knapp zwei Wochen hat ein Trupp das große Klettergerüst demontiert, aber die Befestigungsstangen für die Seile stehenlassen.

Öde An der Eiche

Seitdem wird das Areal durch einen runden Bauzaun geschützt. Vor wem oder was auch immer. Werden die Stahlstangen auch noch weggeflext oder sollten da womöglich doch demnächst neue Seile montiert werden? Wenn ich mal Letzteres unterstelle und auch glaube, dass bei der Stadt längst total kreative Köpfe über einer Neugestaltung des Spielplatzes brüten, bleibt doch die Frage, warum man die alten Gerätschaften vor mehr als einem Jahr abgebaut hat, wo doch auf (un-)absehbare Zeit keine neuen zur Verfügung stehen würden. 

Imbisse statt Nagelstudios

Am 1. Oktober hat das „alla pappa“ eröffnet. Auf der Severinstraße gleich neben „Otto´s Burger“. Und demnächst geht der „Mewlana Grill“ an der Ecke zu Im Dau an der Start. Seit die Fluktuation bei Gewerbetreibenden in der Südstadt derart hoch ist, hat es ja schon verschiedene Wellen von Neueröffnungen gegeben. Erst zog in so ziemlich jedes leerstehende Geschäft ein Handy-Laden, dann kamen die Nagelstudios und seit ein paar Jahren setzen Neupächter vehement auf Futterkrippen aller Art. Ich habe mir gestern mal die Mühe gemacht, die entsprechenden Läden zu zählen und bin dabei vom „Tai Imbiss“ an der Severinsbrücke bis zu „Coffee Fellows“ am Clodwigplatz auf 38(!) gekommen.

Lukullischer Hotspot

Wobei ich die Brauhäuser mit ihren Speiseangeboten mitgezählt habe, Geschäfte wie Metzgerei Stürmer oder Fisch Hembsch, die ja auch Mittagstisch mit Sitzgelegenheit anbieten, mal außen vor gelassen habe. Wenn ich davon ausgehe, dass sich an Merowinger-, Bonner- und Alteburger Straße bis zur Eisenbahn mindestens nochmal dieselbe Zahl an Restaurants und Imbissen findet, ist die Südstadt zum lukullischen Hotspot avanciert. Böswillig könnte man auch Fressmeile sagen. Aber wer in aller Welt soll das wann alles essen? Werfen denn hier im Veedel gar keine Menschen mehr den heimischen Herd an? Meinen Segen haben die Neu-Gastronomen jedenfalls. Schon weil ich die Idee, in diesen Zeiten ein Restaurant zu eröffnen, echt sportiv finde.

Text: Reinhard Lüke

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