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Kultur

Gib einem Menschen eine Maske, und er wird dir die Wahrheit sagen (Oscar Wilde)

Mittwoch, 7. März 2012 | Text: Gastbeitrag | Bild: Thomas Elbracht

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Geierwally, die einzige, sehr beherzte und kämpferische Tochter des reichen, gefühlskalten, Tiroler Bauern und Witwer, Stromminger, avanciert im Laufe der Geschichte zur Heldin. Sie, die schon als kleines Mädchen von ihrem Vater mit erbarmungsloser Härte so erzogen wird, wie ein Junge, beugt sich nicht dem Willen Ihres grausamen Vaters und erfährt dadurch viel Leid, Unrecht, Hass, Ablehnung, Niedertracht, Elend und schließlich die Verbannung. Aus der Einsamkeit Ihres Gipfel Exils kehrt sie geläutert und gefestigt zurück und tritt letztendlich, mit Autorität und Selbstbestimmtheit, ihr reiches Erbe und die Vorherrschaft in der Dorfgemeinschaft an. An ihrer Seite langersehnt: Joseph, der Mann ihrer Träume.

?In ihrer ebenso packenden Inszenierung der „Geierwally“ hat Regisseurin Franziska Winterberg ihre erfrischend spielfreudigen Schauspieler/innen mit diversen, an japanische Manga Comics erinnernden Gesichtsmasken, als „Inspirationsquelle“, ausgestattet. Es handelt sich hierbei um halbe Masken, welche um die Augenpartie entsprechend bemalt sind, nur die Münder der Schauspieler sind noch zu sehen.
Die Masken des Ensembles unterscheiden sich von denen, der Spielfiguren des Stücks. Sie sind völlig weiß und bedecken das ganze Gesicht.

?Durch diese Masken und die skurrilen Kostüme (a la Commedia dell’Arte), die asketische Ausstattung und die schönen Bewegungsarrangement des 12 köpfigen Ensembles, um die Hauptdarstellerin (Katja Langhof) herum, ist es Franziska Winterberg und ihrem Ensemble gelungen, die Eigenschaften der provinziellen, rustikalen Charaktere, allein schon durch die physische Darstellung erstaunlich facettenreich zu vermitteln. Die Gesten und der Körpereinsatz, welche stellenweise auch an indisches Schattentheater erinnern, (2D) sind sehr kraftvoll und man erkennt den deftigen ländlichen Hintergrund der Figuren auch ohne Hilfe des Gesichtsausdrucks.

?Wie beeinflusst die Theatermaske das eigene Spiel? Was macht die Maske mit dem Schauspieler? Welchen Einfluss nimmt die Maske auf den Künstlerkörper? ?Durch die Maske wird dem Schauspieler sein eigener Körper bewusster, dadurch gelingt es ihm auf kürzestem Weg, Lösungsmöglichkeiten und Gedankengut für Körpersprache und Gebärden zu finden. Als einziges Ausdrucksmittel des Gesichts, erhält der Blick unter der Maske, eine ganz andere Dringlichkeit und Dichte. Er muss jetzt seine Absichten mit den Augen vermitteln. Durch die Reduktion der Ausdrucksmittel, wird der Schauspieler dazu animiert, neue Wege der Kommunikation für sich zu entdecken und kann auf diese Weise leichter einen sechsten Sinn für Stimmungen, Motivationen und Intentionen seiner Spielpartner entwickeln.

 

Mit erfahrener wie auch praktikabler Hand hat Regisseurin Franziska Winterberg, ihrem Laienensemble mitunter zu einer soliden, selbstbewussten Spielweise, Emotionalität und Sprache verholfen. Eine Schauspielführung, die man als Schauspieler nur im Idealfall in Anspruch nehmen kann. Auffallend gut auch die Wahl der Rollenverteilung. Es drängt sich der Eindruck auf, dass hierbei u.a. auch die Stimme und die Körperbeschaffenheit, der Darsteller, maßgeblich war.  
?Oder lag es daran, dass der Zuschauer durch das Maskenspiel die Möglichkeit hatte, anders zuzuhören, um das Wesentliche zu entdecken?

Nach dieser humorvollen, bewegungsfreudigen, Inszenierung mit Ihren raffinierten Choreographien und musikalischen Kompositionen mit Gesang, darf man auf weitere Produktionen des Theater Köln-Süd sehr gespannt sein.

 

?Tipp: Warm anziehen und viel Zeit mitbringen.

„Geierwally“ ?von Teresia Walser und Karl-Heinz Ott nach dem gleichnamigen Roman von Wilhelmine von Hillern?

Regie: Franziska Winterberg?

Isabel Hemming
 

Text: Gastbeitrag

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