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Gesellschaft

Herbstferien: Auf dem Höhlenweg

Montag, 12. Oktober 2020 | Text: Evelyn Maria Denda | Bild: Maren Pussak/Das Bergische

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

„Mer rigge met däm Esel op dr Drachenfels..sun Türche noh däm Sibbenjebirg, dat deit uns och ens joot“ – wusste vor vielen Jahren schon Krätzchensänger Jupp Schmitz aus der Südstadt und schuf damit einen Ohrwurm für wanderlustige Kölsche.

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Dass das Wandern spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie wieder hoch im Kurs steht, ist irgendwie logisch: Draußen und mit Abstand ist das bestens machbar. Auch Meine Südstadt hat den Blick über den Veedelstellerrand schweifen lassen und die Natur im Umland entdeckt.
Unser aktueller Ausflug führt uns entlang des „Höhlenwegs“ in Engelskirchen-Ründeroth. Maren Pussak, Produktmanagerin bei der NaturArena Bergisches Land und eine der Initiatorinnen des „Höhlenwegs“, hat uns mehr erzählt über neu entfachte Wanderlust und den „Höhlenweg“ als eines ihrer Lieblingsprojekte.

Infos anhören an der Station des „Windlochs“, einer ganz neu entdeckten Höhle im Bergischen

Maren, gib uns doch einmal einen Einblick in Dein Aufgabenfeld.
Meine Aufgabe bei der Naturarena Bergisches Land GmbH ist das so genannte Produktmanagement Aktiv. Ich kümmere mich um alles, was in die Bereiche Wandern und Radfahren im Bergischen Land fällt. Dazu zählen der Rheinisch-Bergische Kreis, der Oberbergische Kreis und vier Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises. Und für diesen Bereich erstelle ich Produkte zu den Themen Wandern und Radfahren, arbeite beim Marketing für diese Themenbereiche mit und unterstütze die Kommunen, Leistungsträger und weitere Partner bei ihrer Produktgestaltung. Auch die Erstellung und Betreuung der App „Bergisches Wanderland“ fällt in meinen Aufgabenbereich. Besonders viel Spaß macht mir die Koordination von Wander-Veranstaltungen.

Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen die Natur und das Wandern für sich entdeckt – merkt ihr dies auch an gestiegenen Nachfragen?
Auf jeden Fall. Der Lockdown im Frühjahr hat einen wahren Boom ausgelöst, was das Wandern und Radfahren betrifft. Viele Einheimische haben auf einmal ihre eigene Region kennen und schätzen gelernt. Das war nicht nur an z.T. geradezu überfüllten Wanderparkplätzen und stark frequentierten Wanderwegen zu spüren, sondern auch an einer enorm gestiegenen Nachfrage nach Wanderkarten. Hier haben wir im Frühjahr/Sommer einen Anstieg um bis zu 300% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen können. Parallel dazu sind allerdings die Gruppenanfragen gesunken und viele bereits gebuchte Gruppenreisen abgesagt worden.

Gemütlich ausruhen nach Erklimmen einer Steigung: Liege am Haldyturm

Wie ist es zu der Idee für den „Höhlenweg“ gekommen?
Wir haben vor einigen Jahren im Rahmen eines EU-Förderprojekts das Bergische Wanderland mit zwei Fernwanderwegen und 24 Themenwanderwegen entwickelt. Für alles, was hier an Infrastruktur geschaffen und gefördert worden ist, wie Wanderwege und Infotafeln, aber auch die Bänke für ein gemütliches Picknick zwischendurch, gilt eine sogenannte Zweckbindungsfrist von 15 Jahren. Das heißt, dass die Infrastruktur mindestens 15 Jahre lang erhalten und gepflegt werden muss. Als einer unserer Wanderwege in Engelskirchen nicht mehr begehbar war, weil ein Hang abgerutscht ist, musste eine neue Idee her. Am besten ein Wanderweg, der einen direkten Bezug zu der Wanderumgebung hat. Als es im Frühjahr 2019 einen ersten Pressebericht über eine neuentdeckte Höhle gab, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur einer bereits öffentlich zugängigen Schauhöhle, der Aggertalhöhle, befindet, war die Idee geboren: Lasst uns einen Höhlenweg erarbeiten, der sich mit der Höhlenforschung und den in Engelskirchen entdeckten Höhlen beschäftigt.

Was macht das Thema Höhle denn aus?
Das Thema Höhle eignet sich super dafür, einen Wanderweg zu entwickeln, der sowohl für Kinder als auch für Erwachsene spannende Themen bereithält. Jeder kennt Höhlen, viele haben schon mal eine Höhle besichtigt, aber im Allgemeinen weiß man doch recht wenig darüber. Zumal ein großer Teil davon für Laien nicht zugänglich ist. Höhlen haben doch immer etwas Faszinierendes, gleichzeitig aber auch etwas Beängstigendes und Unheimliches.
Kurzum, ich musste die Partner des Projekts nicht lange überzeugen, alle fanden die Idee eines Höhlenwanderwegs klasse und waren sofort Feuer und Flamme.

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Was erwartet die Wanderer auf der Höhlen-Tour?
Der „Höhlenweg“ bietet ein schönes Rundum-Paket: Als Rundweg erleichtert er die Planung, weil man am Startpunkt wieder ankommt. Der Start-/Zielpunkt am Bahnhof Ründeroth ermöglicht zudem eine umweltfreundliche An-/Abreise mit der Bahn. Die Wegelänge von 8,4 km ist trotz zwei längerer Steigungen ideal für einen Ausflug mit der ganzen Familie. Am Ende der ersten Steigung wartet der Haldyturm, ein begehbarer Aussichtsturm mit tollem Ausblick sowie ein Picknickplatz samt Liege, am Ende der zweiten Steigung hängt die erste Audiostation, an der man einen Höhlenforscher von seiner Arbeit berichten hören kann. Sowohl unterwegs als auch in Ründeroth selbst gibt es gute Einkehrmöglichkeiten. Und zudem wartet nach ca. zwei Drittel der Strecke die Aggertalhöhle, die – während der Öffnungszeiten und nur nach Voranmeldung – im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann.
Wer sich Zeit nimmt und auch einen Blick für die Dinge rechts und links des Weges hat, kann richtig viel entdecken. Dazu zählt zum Beispiel die von außen zu bestaunende, unscheinbare Einstiegsluke in das „Windloch“, der Eingang in eine riesige, faszinierende Unterwelt.

Ausblick vom Haldyturm auf Ründeroth

„Windloch“, das klingt spannend. Verrätst du uns, was sich dahinter verbirgt?
Als ich im vergangenen Frühjahr die Idee zum „Höhlenweg“ hatte, hatten die Höhlenforscher vom Arbeitskreis Kluterthöhle, dem hiesigen Höhlenforscherverein, gerade die ersten Befahrungen der Höhle hinter sich. Sie hatten da in der neuen Höhle bereits eine Ganglänge von 1,5 km vermessen. Das ist schon wirklich gut, denn wie viele kleine Höhlen enden nach wenigen Metern?! Im Laufe des Sommers und während ihrer allwöchentlichen Befahrungen konnten die Höhlenforscher dann unglaubliche 6 km Ganglänge entdecken und vermessen. Damit war man auf einmal die größte Höhle im Rheinland und näherte sich der größten Höhle NRWs, der Attahöhle. Als die Höhlenforscher ihre Arbeit im Mai fortsetzen durften, entdeckten sie unglaubliche Kalkformationen, die in ihrer Größe und Form europaweit einzigartig sind. Meine Faszination für diese bisher vollkommen unentdeckte und noch nie von einem Menschen betretene und damit vollkommen naturbelassene Höhle direkt unter unserem Wanderweg stieg von Monat zu Monat. Inzwischen haben die Höhlenforscher bereits 8,2 km Ganglänge vermessen, womit das Windloch zu den zehn größten Höhlen Deutschlands gehört. Auf jeden Fall ein besonderes Wandererlebnis.

Neben dem „Höhlenweg“ gibt es noch weitere Wanderwege, die ihr entwickelt habt. Kannst Du uns einen kleinen Einblick geben und hast du einen persönlichen Favoriten?
Zum Bergischen Wanderland gehören 2 Fernwanderwege und 24 Themenwanderwege. Die Fernwanderwege werden in Etappen gewandert und sind mit Längen zwischen 16 und 28 km als Tageswanderungen gedacht. Die Themenwanderwege, auch Bergische Streifzüge genannt, eignen sich aufgrund ihrer Länge von 4-16 km vor allem für Familien und Wandereinsteiger. Sie sind größtenteils als Rundwege angelegt und informieren auf großen, anschaulichen Tafeln über das jeweilige Thema des Weges. Das Themenspektrum ist so vielfältig wie das Bergische Land selbst: So gibt es beispielsweise einen „Bierweg“ in Wiehl-Bielstein, einen „Kräuterweg“ in Neunkirchen-Seelscheid, einen „Bergbauweg“ in Rösrath, einen „Steinhauerpfad“ in Lindlar, einen „Böllweg“ in Much und einen „Waldmythenweg“ in Waldbröl.

Wegweiser – die Wanderwege und Streifzüge sind bestens beschildert

Sechs Streifzüge sind besonders für Familien mit Kindern geeinigt, hier gibt es auf den Infotafeln einen eigenen Textbereich in kindgerechter Sprache für Kinder im Grundschulalter. Themen sind hier zum Beispiel Wasser, Energie, Obst, Bauernhof oder Bäume. An mehreren Wegen gibt es ergänzend zu den Infotafeln noch Audiostationen, an denen die Energie zum Abspielen der Audiobeiträge durch Kurbeln selbst erzeugt werden muss.
Einen persönlichen Favoriten herauszupicken ist schwierig und wird den anderen Streifzügen nicht gerecht – jeder Streifzug hat etwas Besonderes. Aber im Moment schlägt mein Herz eindeutig für den „Höhlenweg“ – wegen des naturnahen Wegeverlaufs, des spannenden Themas und der wirklich tollen Zusammenarbeit mit den Höhlenforschern des Arbeitskreises Kluterthöhle e.V.

Vielen Dank, Maren Pussak, für das Gespräch.

Euch hat die Wanderlust gepackt? Den „Höhlenweg“ in Engelskirchen-Ründeroth erreicht ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ab Köln mit der RB 25 bis Bahnhof Ründeroth. Für die Anfahrt mit dem PKW: Über die A4 Richtung Olpe bis Ausfahrt Engelskirchen, dann links, hinter der Autobahnauffahrt nach Köln wieder links und dann an der Ampel rechts Richtung Ründeroth. Im Ort dann die Agger überqueren und an der Fußgängerampel rechts in die Bahnhofstraße abbiegen, am Bahnhof parken.

Text: Evelyn Maria Denda

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