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Südstadt

Herr Schätzing und das Klima

Mittwoch, 31. August 2022 | Text: Gaby DeMuirier | Bild: Gaby DeMuirier

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

„Willkommen in der Krise“ – mit diesen Worten begrüßt Frank Schätzing, der zu einer Benefiz-Lesung eingeladen hatte, die Besucher*innen des Vringstreffs. Die Ankündigung, dass der Bestseller-Autor und Südstädter, der spätestens seit seinem Wissenschaftsthriller Der Schwarm einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat, seinen neuen Roman Was, wenn wir einfach die Welt retten vorstellt, hatte zahlreiche Fans angelockt.

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Doch schon bei der lockeren Begrüßung stellt der 65-jährige klar, dass er nicht wirklich Passagen aus seinem Buch lesen wollte. „Wir quatschen ein bisschen“, lauten seine Eingangsworte. So legt der Autor mit dem Zitat „Never miss a good crisis“ von Winston Churchill los – und präsentiert 45 Minuten lang sein wirklich umfängliches und über Jahre recherchiertes Wissen über den Klimawandel, während gleichzeitig im Innenraum des erhitzten Vringstreffs die Ventilatoren rattern. Ein bisschen Enttäuschung ist spürbar, denn viele Besucher*innen hatten sich sehr auf eine Lesung aus dem Buch gefreut, auch wenn die Diskussion mit dem Autoren über das Klima ebenfalls interessant ist.

Klimakrise oder schon Katastrophe?

Anschaulich verknüpft Fränky, wie Schätzing von seiner Frau Sabina genannt wird, die aktuellen und erschreckenden Ergebnisse des IPCC Weltklimarates mit den physikalischen Rahmenbedingungen, die wir für ein Leben auf unserem Planeten brauchen. Die Rede ist von Extremwetter, Bränden, Ausdörrung der Böden, Dürren, Überflutungen als indirekte Auswirkungen des Klimawandels. Die erst noch leicht enttäuschten Zuhörer*innen lauschen gebannt seinen unterhaltsam vorgetragenen Beschreibungen über den sogenannten „Worst Case“ der Klimaerwärmung. „Menschengemachter Klimawandel ist keine Ideologie, keine Glaubensfrage. Und jede Spezies hat ein Existenzfenster, auch die Kölner“, so Schätzing. Das von ihm beschriebene Schreckensszenario scheint die Luft spürbar wärmer werden zu lassen – immer mehr Fächer werden zum Luftwedeln ausgepackt. Doch anders, als in ärmeren Ländern sind wir noch nicht in der Klimakatastrophe angelangt, ergänzt der Autor. Noch sei es eine Krise. Und erst in Krisen wachsen wir über uns hinaus.

Es gibt viel zu tun – und jede*r Einzelne kann helfen

Doch Schätzing hat auch schon einige Lösungen parat, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Lösungen, damit nicht auch bei uns aus der Krise eine Katastrophe wird. „Wenn ein kleines Mädchen aus Schweden eine Bewegung wie Fridays for Future ins Rollen bringen kann, dann kann jede*r Einzelne auch seinen Beitrag leisten.“ So würde es schon helfen, den wöchentlichen Fleischkonsum zu reduzieren. Weniger Fleisch. Und wenn, dann lieber besseres Fleisch, lautet der Rat des Autors. Denn tierische Lebensmittel fallen bei der persönlichen Klimabilanz spürbar ins Gewicht und verursachen damit deutlich mehr CO2. Oder öfter mal das Auto stehen lassen.

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„Lasst Euch keine Angst machen!“

Wichtig sei, dass die Angst vor der Katastrophe uns nicht lähmt. Schätzing macht klar, dass der Stillstand der letzten 16 Jahre dazu geführt hat und dass schnellstens in vielversprechende Zukunftstechnologien investiert werden müsse. So, wie das andere Länder schon längst getan haben. „Andere Länder überflügeln uns, was die Technologie angeht. Potenzial ist da, das muss gefördert werden“, fordert der Autor. Da dieses enorme Potenzial in Deutschland bislang jedoch nicht erkannt wurde, ziehen alle nach Silicon Valley. Da war Schätzing ja bereits für seine Recherchen für seinen 2018 erschienenen Roman Die Tyrannei des Schmetterlings. Hier habe er großartige Einblicke erhalten in verschiedenste Zukunftstechnologien wie mikroskopisch kleine Solarzellen, die ganze Schiffe beschichten und daraus Solarkraftwerke machen. Oder in der Luft schwebende Flugwindkraftwerke, die mit Lenkdrachen versehen und dadurch kaum sichtbar sind.

Esra Rotthoff: „Die Ausgebürgerten“ / Bild: Gaby DeMuirier

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“ statt, die neben dem Vringstreff auch in der Lutherkirche und in der Kartäuserkirche zu sehen war und am 19. August zu Ende ging.

Bild: Gaby DeMuirier

Auf meiner etwa 7 Kilometer langen Heimreise mit meinem Fahrrad hallt der Abend laut nach. Ich freue mich über die neuen breiten Radwege entlang des Ringes, die die Stadt Köln erst kürzlich eingerichtet hat. Mein Weg führt an gefühlt 50 Burgerläden vorbei, aus denen es wundervoll nach frisch gegrilltem Rindfleisch duftet. Mit einem lauten Knurren meldet sich prompt mein leerer Magen. Vorbei geht es dann aber auch an völlig ausgetrockneten gelben Wiesen und an Bäumen, die auf dem Boden wegen der anhaltenden Trockenheit bereits im August große Haufen Laub angesammelt haben. Ich schlucke meinen Hunger nach Fleisch herunter und fahre schnell weiter nach Hause, wo ich mir eine Tomate von meiner Terrasse gönne. Es gibt noch viel zu tun!

 

Titelbild: Frank Schätzing und Jutta Eggeling vom Vringstreff.

 

Frank Schätzing
Was, wenn wir einfach die Welt retten? Handeln in der Klimakrise
336 Seiten, Hardcover, erschienen am 15. April 2021
Verlag Kiepenheuer & Witsch
ISBN 978-3-462-00201-0

Text: Gaby DeMuirier

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