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Kultur

Theater braucht Zuschauer – Zuschauer brauchen Theater.

Mittwoch, 27. Juni 2012 | Text: Susanne Finken | Bild: Barbara Siewer

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Eine Binsenweisheit: Theaterschauspieler brauchen Zuschauer, mit denen sie im Regelfall eine unausgesprochene Vereinbarung treffen: Wir tun so, als wär hier oben alles echt, und ihr tut auch so, als wär das echt.- Die Zuschauer durften sich hinter der berühmten vierten Wand, auch sie eine Vereinbarung, sicher fühlen, selbst wenn das Heraustreten der Schauspieler aus der Rolle, kokette Spielchen mit vermuteter Privatheit, selbst im klassisch textgestützten Theater längst vergnügliche Konvention sind.

Wie sehr das Theater die Zuschauer braucht, weiß das theater der keller nur zu gut: Man braucht sie als Lobby in der Kulturpolitik, als Geldgeber, als ideelle Unterstützer. Und ab 29.6.2012 auch als Teilnehmer am Projekt „I am angry because I understand, not because I don´t“, einem Theaterabend der Schauspielschule, die dem Theater angegliedert ist. Ohne Zuschauer, sagen Inga Lessmann und Marius Fahl, funktioniert dieses Projekt nicht. Die beiden sind zwei von neun Darstellern, die den Abend gestalten: der dritte Jahrgang der Schule. Ihre Klasse haben sie nach der verstorbenen großen Schauspielerin Monica Bleibtreu „Bleibtreu“-Klasse genannt, Fragen danach, warum sie Schauspieler werden wollen, sind sie leid und versuchen  im Gespräch gleichermaßen überzeugt von ihrer Berufsentscheidung wie bescheiden-realistisch zu sein.

Ohne Zuschauer funktioniert dieses Projekt nicht, sagen Marius Fahl und Inga Lessmann.

 

Begeistert berichten sie von ihrer Ausbildung, die sie, hoffentlich, bestens auf das „Danach“ vorbereitet. Vier Schulleiter in vier Jahren – das trainiert die Flexibilität, und die ist für Schauspieler immer nützlich. Aktuell steht Eva-Maria Baumeister an der Spitze der Schule und hat frischen Wind in die Ausbildung gebracht: Im 21. Jahrhundert genügt klassisches Rollenstudium ganz sicher nicht mehr, um die Eleven auf ihren Beruf vorzubereiten. Mit einem halbjährigen theoretischen Seminar hat sich der Jahrgang ins Thema Performance eingearbeitet, der Theaterabend „I am angry…“ ist die praktische Nagelprobe. Lessmann und Fahl ist bewusst, dass sie, Hilfestellungen und Angebote der Schule hin oder her, vor allem auch Eigeninitiative mitbringen müssen. Die großen Performer der deutschsprachigen Theaterszene, Kollektive und Ensembles wie SheShePop, BeatLeMot, Rimini Protokoll, davon haben sie jetzt gehört und Ausschnitte gesehen, zur Aufführung pilgern müssen sie schon selbst.
Den Einfluss einer anderen geradezu sagenumwobenen Einrichtung der aktuellen deutschsprachigen Theaterszene haben sie in den Proben kennenlernen können, eine echte Bereicherung ihres Repertoires: Regisseur Sebastian Blasius ist Absolvent der „Giessener Schule“, des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft.
Und worum geht es jetzt an diesem Abend? Um Zuschauer und Schauspieler. Nicht um psychologische Rollenfindung oder Text, der die Handlung vorantreibt, sondern um ein Experiment für beide Seiten: Für die Schauspieler, die sich über ihre Kunst, ihr Handwerk, neu bewusst werden, ihre Mittel neu wahrnehmen sollen – Bewegung und Sprache, den Körper im Raum – und dazu das allzu Vertraute, schnell Verfügbare, kulturell Verbundene, kurz: Sehgewohnheiten löschen sollen. Für die Zuschauer, die die Offenheit mitbringen sollen, sich auf ein einstündiges Theaterexperiment einzulassen und ambivalente Wahrnehmungen verkraften. Die jungen Darstellern bei der Arbeit zusehen und sich mit ihnen ein Stück weit auf den Weg machen wollen.

 

I am angry because I understand not because I don´t (UA)
Ein Projekt der Klasse Bleibtreu | Premiere am 29. Juni 2012 im HochKeller.
Regie: Sebastian Blasius
Mit: Nesrin Adloff, Marius Fahl, Viktoria Klimmeck, Mira Koziol, Inga Lessmann, Natascha Manthe, Maxim Mumber, Julius Schleheck, David Schulze, dem 3. Jahrgang

Weitere Aufführungen: 30.6., 1.7., 3.-8.7., Sonntags 18 Uhr, sonst 20 Uhr

 

SCHULE?DES?THEATERS im Theater der Keller
Kleingedankstraße 6
50677 Köln

www.schule-des-theaters.de

Text: Susanne Finken

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