Lääve un lääve losse …
Donnerstag, 18. November 2010 | Text: Gastbeitrag
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Nach dem gestrigen Rücktritt von Manager Meier als Geschäftsführer des 1.FC Köln, auf der Jahreshauptversammlung trat Meier heute erneut zurück, diesmal ein Rücktritt vom Rücktritt. Die Mitglieder und Fans beruhigte er mit den folgenden Worten: „Mit vereinten Kräften wird dem 1.FC Köln auch ein weiterer Aufstieg in die 1. Bundesliga gelingen. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass mir der 1.
Nach dem gestrigen Rücktritt von Manager Meier als Geschäftsführer des 1.FC Köln, auf der Jahreshauptversammlung trat Meier heute erneut zurück, diesmal ein Rücktritt vom Rücktritt. Die Mitglieder und Fans beruhigte er mit den folgenden Worten: „Mit vereinten Kräften wird dem 1.FC Köln auch ein weiterer Aufstieg in die 1. Bundesliga gelingen. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass mir der 1. FC Köln eine Herzensangelegenheit ist. „Wir sind doch kein Karnevalsverein, oder??!!
Seit gestern bin ich mir da nicht mehr so sicher! Die FC-Mitgliederversammlung am Mittwochabend in Deutz hatte wegen des großen Andrangs erst verspätet beginnen können. Rund 3100 stimmberechtigte Mitglieder waren gekommen, um ihren Frust und Unmut über die sportliche Situation beim FC loszuwerden. Vor allem Manager Meier bekam viel Gegenwind zu spüren und musste immer wieder „Meier raus“ – Rufe über sich ergehen lassen. Eine deutliche Mehrheit der Mitglieder (mit 1317 zu 520 Stimmen) hatte an diesem Abend mit „Nein“ gestimmt und damit dem Vorstand um Overath die Entlastung verweigert. Dies ist von symbolischer Bedeutung, denn rechtlich hat es keine Konsequenzen für die Verantwortlichen. Doch trotz dieses „Misstrauensvotums der Mitglieder“ wird Overath als Präsident des Fußball-Bundesligisten weitermachen: „Ob und wann ich einmal zurücktrete, das bestimme ich selbst. Das bestimmt nicht eine Gruppe von Chaoten“, sagte er einen Tag später dem Kölner Express. Welch’ Hohn gegenüber allen FC-Fans und Mitgliedern! Am Mittwochabend hatte Overath noch Reue gezeigt: „Was wir abgeliefert haben – von der Mannschaft bis zur Vereinsspitze – war schlecht.“
Mein Verein steht finanziell und sportlich vor einem riesigen Scherbenhaufen. Verantwortlich ist Manager Meier, wir danken ihm für eine absolut verfehlte Personalpolitik (47 Spieler!) und Schulden in Höhe von derzeit 24 Millionen Euro. Personelle Konsequenzen? Keine! Meiers Vertrag läuft noch bis 2013 und getreu dem Kölschen Motto „ Et hätt noch immer jot jejange“ wird er diesen wohl bis zum bitteren Ende ausfüllen dürfen. Bis Jahresende hat Overath dem Trainer-Duo Schäfer und Lottner das Vertrauen ausgesprochen. Eine Personalie gibt es allerdings doch beim FC: unser kolumbianischer Jesus geht! Mandragon geht zur Winterpause über den großen Teich zu Red Bull New York. Probleme wird das für die Geißböcke nicht lösen, denn Varvodic konnte das letzte Spiel im Tor wirklich nicht überzeugen. Da FC-Keeper Kessler leider noch bis 2012 an St. Pauli ausgeliehen ist, werden Youngstars wie Schwabke und U18-Nationalkeeper Horn ihre Talente unter Beweis stellen müssen.
Präses Overath will sich jetzt Gedanken um einen Sportdirektor machen, um so Fachkompetenz zu gewinnen. Als mögliche Namen wurde DFB-Sportdirektor Sammer oder der ehemalige Hoffenheimer Manager Schindelmeiser ins Spiel gebracht. Wer in den Augen der Fans schuldig ist, liegt jedenfalls auf der Hand. Als die FC-Spieler gestern Abend den Saal verließen, gab es Standing Ovations für die Jungs, die am Sonntag beim VfB Stuttgart im Kampf um den Klassenerhalt antreten müssen. Je später der Abend, desto mehr wurde jedem klar: die diesjährige Jahreshauptversammlung vom 1. FC Köln mutierte zur grotesken Karnevalssitzung. Bauer Michael, Jungfrau Jürgen und seine Totalität „Prinz Wolfgang“ warfen mit Kamellenphrasen nur so um sich und das als FC-Fans verkleidete gemeine Fußvolk verlangte aber trotzig immer wieder „Erfolgsstrüßjer“.
Ein FC-Mitglied traf mit seiner Bemerkung den Nagel auf den Kopf: “Früher waren wir der Karnevalverein in der Bundesliga. Jetzt sind wir nur noch ein Witzverein.“
Rotkäppchen
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