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Südstadt

Lesestoff: Last-Minute-Weihnachtsgeschenke

Mittwoch, 20. Dezember 2023 | Text: Nora Koldehoff

Der kurze Advent und die Corona-Hochsaison fallen gerade sehr ungut zusammen.
Wer schnell noch ein schönes Geschenk sucht, ist im Buchladen um die Ecke immer richtig. Das Beste: Selbst Lesestoff, der nicht im Laden vorrätig ist, kann in der Regel kurzfristig bestellt werden. Drum folgen jetzt noch einige ganz persönliche Highlights zum Verschenken oder Selbstbehalten. (Aus oben genannten Gründen diesmal relativ kurz und knapp.)

Das Meine Südstadt Team wünscht allen wunderbare Feiertage!

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Meine Südstadtpartner
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg – DPSG Köln
Seit 25 Jahren wird die Arbeit für die 10.000 in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg organisierten Kinder und Jugendlichen des Bistums…

Tijan Sila

Radio Sarajevo

Von Schriftsteller und Berufsschullehrer Tijan Sila lohnen sich eh sämtliche Bücher. In diesem Jahr neu erschienen ist „Radio Sarajevo“, ein autofiktionaler Roman über den Alltag eines Jungen im Krieg. Als 1992 der Bosnienkrieg beginnt, ist Tija Sila zehn Jahre alt. Kriegsalltag, Gewalt und die überlebenswichtige Zuflucht in Schutzräume kommen zusammen mit ganz normalen Wünschen und Bedürfnissen eines Heranwachsenden. Freunde zu treffen etwa, Comics zu lesen oder eben Radio zu hören. Die Innensicht des Jungen vermittelt sich durch den nahbaren Ton, in dem sich Ängste mit Coolness mischen, Verletzlichkeit mit Humor ganz unmittelbar. Unbedingt lesenswert. (Oder als Hörbuch vom Autor gelesen: hörenswert.)

Tijan Sila: „Radio Sarajevo“, Hanser Berlin, 176 Seiten, 22 Euro

Meron Mendel

Über Israel reden

Nachdem wir in den ersten zwei Jahren der Pandemie alle zu selbsternannten Virolog*innen wurden, scheinen jetzt noch mehr als ohnehin die Nahostexpert*innen aus dem Boden zu sprießen. Wer sich über die komplexen Hintergründe dieser Diskussion lieber erst einmal differenziert informieren will, sollte zur Ergänzung der tagesaktuellen Debatten die Ausführungen von Meron Mendel lesen. Er ist Antisemitismusexperte und Leiter der Bildungsstätte Anne Frank. Bereits im März diesen Jahres erschienen, aber aktueller und wichtiger denn je.

Meron Medel: „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“, Kiepenheuer & Witsch, 224 Seiten, 22 Euro

Jasmin Schreiber

Endling

Zoe muss in ihre Heimatstadt fahren. Während ihre Mutter eine Entziehungskur macht, soll sie bei ihrer 17-jährigen Schwester Hanna und ihrer im persönlichen Lockdown verharrenden Tante Auguste die Stellung halten. Zoe ist Mitte Dreißig und Biologin, es ist das Jahr 2041 und etliche Tierarten sind bereits ausgestorben.
Als Auguste, die nur noch wenige, stets online geführte Verbindungen pflegt, durch die ausbleibenden Nachrichten ihrer Freundin alarmiert ist, wagt sich das Trio auf einen ganz besonderen Abenteuertrip. Mit dabei ist Weinbergschnecke HP14, ein Endling, also die Letzte ihrer Art.
Die Zukunft, die Jasmin Schreiber in eher beiläufigem Ton zeichnet, ist zu nah an der Wahrheit, um nicht auch weh zu tun. Doch scheint es da diese besonderen Orte zu geben… Mit viel Wärme erzählt, dystopisch, märchenhaft und mitreißend.

Jasmin Schreiber: „Endling“, Eichborn Verlag, 334 Seiten, 23 Euro

Jasmin Schreiber

Schreibers Naturarium

Nochmal Schreiber, weil’s so schön war… Das Buch hat in „Endling“ einen kleinen Cameo-Auftritt, verdient aber eine ganz eigene Empfehlung. Kein trockenes Sachbuch, sondern ein Lesebuch, das uns durch die Natur und den Jahreskreislauf führt, den Blick lenkt, Zusammenhänge erklärt. Wunderschön illustriert von der Autorin selbst. Ein ebenso tolles Geschenk für sich selbst wie für die Lieben.

Jasmin Schreiber: „Schreibers Naturarium“, Eichborn Verlag, 352 Seiten, 26 Euro

Hernán Díaz

Treue

Zuerst scheint alles ganz klar. Es geht um den Aufstieg eines mächtigen wie unnahbaren Unternehmers, der an der Börse mit untrüglichem Gespür unermesslich reich wird. Und um seine Frau, die krank wird und schließlich stirbt. Doch dann wechselt die Perspektive und aus der Fiktion schält sich Schicht um Schicht Wahrheit um Wahrheit an die Oberfläche. Der englische Titel „Trust“, was ebenso Treue oder Vertrauen bedeutet, wie auch den Zusammenschluss mehrerer Unternehmen, erschließt sich etwas unmittelbarer, als die Übersetzung. Pulitzerpreis, durchwachsene Kritiken – mir hat es sehr gut gefallen.

Hernán Díaz: „Treue“, Hanser Berlin, 416 Seiten, 27 Euro

Caroline Wahl

22 Bahnen

Offenlegung: Ich lese, oder richtiger, höre es gerade erst und kann mich daher noch nicht kompetent zum „Gesamtpaket“ äußern. Aber: Der schonungslose wie lakonische Ton, der Blick der Protagonistin auf kleine Details und vor allem auf ihre Schwester ziehen unmittelbar rein. Auch wenn das Thema kein leichtes ist, mag ich den Roman bereits zu sehr, um ihn schneller zu stellen, nur, um hier ein umfassenderes Bild abgeben zu können. Es geht um Tilda, die in einer Kleinstadt lebt, Mathe im Master studiert und an der Supermarktkasse arbeitet. Tilda lebt zusammen mit ihrer kleinen Schwester Ida und ihrer gemeinsamen Mutter, die alkoholkrank ist – und mit der die Studierende die Jüngere so nicht allein lassen kann. Darum will sie Ida stark machen für das Leben und ihr soviel Autonomie ermöglichen, wie es geht. Und dann ist da noch Viktor, der, genau wie Tilda, immer 22 Bahnen schwimmt. Ein wirklich guter Buch-Jahres-Ausklang. Das klingt jetzt vielleicht nicht gerade korrekt, ist es aber.

Caroline Wahl: „22 Bahnen“, DuMont Verlag, 206 Seiten, 22 Euro

Arno Frank

Seemann vom Siebener

An einem heißen Sommertag kommen sie alle im Freibad zusammen. Der Bademeister Kiontke und Kassiererin Renate natürlich sowieso, aber auch Josefine, die noch nicht weiß, ob sie zur Beerdigung ihres Ehemanns gehen soll, Lennart, der eigentlich extra wegen der Beerdigung im Ort ist, die ehemalige Lehrerin Isobel, deren Mann das Schwimmbad vor vielen Jahren geplant hatte – und das Mädchen, das fest entschlossen ist, den Seemann vom Siebener zu machen. Obwohl der ja gesperrt ist seit der einen Sache. Kunstvoll fügt sich das Mosaik der Ottersweiler Lebensgeschichten zusammen, den Fokus zwischen den Protagonist*innen wechselnd. Berührend, mit feinem Humor und einem warmem Blick auf die Zwischentöne des Lebens.

Arno Frank: „Seemann vom Siebener“
, Tropen, 240 Seiten, 24 Euro

Max Kersting

Auf der Suche nach Trouble

Wahnsinnig komisch. Max Kersting sammelt alte Fotos, auf Flohmärkten etwa, und ergänzt einen kurzen Text, der das ganze zu einer Kurzgeschichte in einem Bild macht. Jede Seite wunderbar. Am besten direkt zweimal kaufen und eins behalten.
Blick reinwerfen geht zum Beispiel: hier.

Max Kersting: „Auf der Suche nach Trouble“, Eichborn, 160 Seiten, 16 Euro

Sebastian Pertsch (Hrsg.)

Vielfalt

Ableismus und woke, Klassismus, Femizid, TERF, Misogynie, queer, Flinta – im Vielfalt-Duden werden 100 Begriffe von 100 Autor*innen erklärt. Geeignet für die eigene sprachliche Orientierungshilfe oder auch als Präventionsmaßnahme für zukünftige Diskussionen unterm Weihnachtsbaum oder bei sonstigen Familienfestivitäten… Autor*innen sind unter anderem Ferda Ataman, Raúl Krauthausen, Natascha Strobl, Marina Weisband und Christian Stöcker.
Transparenzhinweis: Ich bin befangen, denn eine der 100 Autor*innen trägt nicht ganz zufällig den gleichen Nachnamen, wie ich. Geld ist für die Erwähnung keins geflossen, Kekse können aber gern nachgereicht werden.

Sebastian Pertsch (Hrsg.): „Vielfalt“, Duden Verlag, 272 Seiten, 28 Euro

Margarete Stokowski

Untenrum frei

Old but Gold. Das Debüt von Margarete Stokowski ist bereits 2016 erschienen – und immer noch aktuell. Es geht darum, wie sehr sich untenrum und obenrum frei bedingen, um Sex und Liebe, Machtfragen, Sexismus und Freiheit. Zurecht war es 200 Wochen lang auf der Bestselleriste, lesenswert und ein gutes Geschenk. Ebenso übrigens, wie das zweite Buch der Autorin, „Die letzten Tage des Patriarchats“, das zuvor bei Spiegel Online veröffentlichte Kolumnen bündelt.

Margarete Stokowski: „Untenrum drei“, Rowohlt, 256 Seiten, 20 Euro, als Taschenbuch 12 Euro

Text: Nora Koldehoff

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