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Gesellschaft

Mit Kölschkultur und Klampfe

Mittwoch, 20. September 2017 | Text: Nora Koldehoff | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Schon seit 33 Jahren wird alljährlich der „SeverinsBürgerpreis“ an eine Person oder Institution verliehen, die sich in besonderem Maße um kölnische Sprache, Kultur und Lebensart sowie kölnisches Brauchtum verdient gemacht hat. Preisträger 2017 ist Bruno Praß, der ehemalige Schulleiter der Katholischen Grundschule Zugweg.
’Meine Südstadt’ sprach mit Ursula Jünger, der Vorsitzenden des Vereins ‘SeverinsBürgerpreis’ und Leiterin der Maternus-Buchhandlung.

Meine Südstadt: Warum Bruno Praß?
Ursula Jünger: Ich kenne und beobachte Bruno Praß, seit er Rektor wurde. Ich habe ihn schon seit langer Zeit für den Preis im Auge, weil ich es so berührend finde, wie er mit den Kindern umgeht und auftritt, welche Freude und Begeisterung er selbst dabei hat – und auch auf die Kinder überträgt. Da aber die Schule den allerersten SeverninsBürgerpreis 1984 erhalten hat und später dann auch noch einmal der Freundeskreis der Schule, schied er als Schulleiter für den Preis eigentlich aus.

Nun ging er allerdings schon vor drei Jahren in den Ruhestand und leitet seither die Kölsch-AG ehrenamtlich weiter. Sie ist an der Schule schon in den 50er Jahren entstanden. Es geht um Mundart, um Kölner Geschichte und um das kölsche Brauchtum. In jedem Jahr melden sich dafür viele Kinder an und bleiben in der Regel auch die vollen vier Jahre dabei. In diesem Jahr waren es sogar über 40, so dass die AG in zwei Gruppen aufgeteilt wurde, in Anfänger und Fortgeschrittene. Und natürlich kommen die Kinder nicht nur aus Familien, die seit jeher aus Köln stammen, die Besetzung ist eigentlich immer international. Aber egal, woher sie kommen: Die Kinder schlagen Wurzeln in Köln und sind in der AG mit Begeisterung dabei. Für dieses Engagement zeichnen wir Bruno Praß jetzt auch aus.

Er ist dem Severinsviertel fest verbunden und tritt hier mit der Gruppe regelmäßig auf, zum Beispiel beim Einweihen des Weihnachtsbaumes auf dem Severinskirchplatz, wo kölsche Weihnachtslieder gesungen werden, und in der Vringsadventszeit. Auch beim SeverinsBürgerpreis ist er schon häufiger mit den Kindern aufgetreten. Und wenn man ihn dann erlebt, strahlend und mit der Gitarre und den Kindern, die sichtlich einen Spaß und eine Freude mit ihm haben und verdienten Applaus bekommen und sich darüber freuen: Das ist einfach toll.

Der Direktor einer Schule hat sonst meist den wenigsten direkten Kontakt mit den Schülern, hier war das aber offenbar nicht der Fall.
Ganz und gar nicht. Am Zugweg wurde er als ’Dat Hätz vun der Schull’ bezeichnet.
Eigentlich ist Bruno Praß gebürtiger Westfale und kam in den 1970er Jahren während seines Pädagogikstudiums nach Köln. Danach folgten ein Intermezzo in Remscheid und dann die Rückkehr nach Köln. In der Zeit hat er dann auch angefangen, Kölner Musik zu spielen. Da haben sich dann auch ’De Neppeser’ gegründet – ein kölsches Couplet- und Parodisten-Trio, in dem er bis heute mitmacht. Und seither war er auch immer im Karneval sehr aktiv dabei. Als er dann 1996 Schulleiter wurde, war die Kölsch-AG dort schon eine feste Tradition. Mathilde Voss, die ehemalige Schulleiterin, hatte sie Anfang der Achtziger Jahre gegründet, selbst geführt und dann an ihn weitergegeben.
 
Ich freue mich wirklich sehr, dass wir ihn ehren. Und habe sehr viel positive Rückmeldung bekommen, dass er das so verdient hat. Auch, weil damit sein ehrenamtliches Engagement gewürdigt wird.
Die Laudatio wird Journalistin und Autorin Monika Salchert halten, die auch die Schull- und Veedelszüge moderiert. Die beiden kennen sich schon seit langem.

Wie läuft das Auswahlprocedere?
Der SeverinsBürgerpreis ist ja ein eigener Verein. Wer den Preis bekommt, entscheidet eine Jury. Wir sind elf Personen, die sich im Vorfeld mehrmals zusammensetzen, Vorschläge vortragen, sacken lassen, sich nochmal treffen – und dann fokussiert sich das meist wie von allein auf eine Person. Das ist ein Gremium der Interessengemeinschaft Severinsstraße, in dem auch jetzt noch Gründungsmitglieder dabei sind, ehemalige und aktuelle Geschäftsleute aus dem Viertel. Ich selbst bin 2004 dazugekommen. Manchmal behalten wir Vorschläge früherer Jahre auch im Hinterkopf und diskutieren sie dann später nochmal.

Ursprünglich ist der SeverinsBürgerpreis aus der IG Severinsstraße in Verbindung mit dem ‚Längsten Däsch’ entstanden. Damals wurde der Preis auch während des ’Längsten Däsch’ auf der Bühne überreicht. Heute würde das völlig untergehen und hat darum einen anderen Rahmen bekommen. Als das Stadtmuseum 1989 den Preis bekommen hat, ist die Idee entstanden, die Verleihung dorthin zu verlegen. Das geht jetzt in diesem Jahr nicht, wegen des Wasserschadens, darum findet die Verleihung dieses Mal im Odeon-Kino statt – was ich aber auch sehr schön und sehr passend finde, gerade auch bei dem Preisträger, hier mitten im Viertel.

Sind die Geehrten alle aus dem Vringsveedel  – oder hier aktiv?
Ich finde es schon wichtig, dass ein Bezug zum Severinsviertel da ist. In unserer Satzung steht außerdem, dass der Geehrte sich im Bereich des Brauchtums und der kölschen Kultur und Lebensart verdient gemacht haben soll. Das definiert schon Kriterien, lässt aber auch einen breiten Spielraum zu.

Ist der Preis dotiert?
Ja, mit 2222 Euro. Früher war es zweigeteilt – einen Teil übernahm der Verein SeverinsBürgerpreis und den anderen die ‘Freunde des Kölschen Brauchtums‘. Als die das nicht mehr konnten, hat unser Sponsor, die Reißdorf-Brauerei, sich bereit erklärt, das Preisgeld aufzustocken, so dass die Höhe von 2222 Euro erhalten bleiben konnte.
Für was er das Geld verwendet, wird Bruno Praß dann vielleicht bei der Verleihung erzählen.
Er wird auch wieder selbst mit den Kindern der Kölsch-AG auftreten. Einen zweiten Musikteil wird Stefan Dahm übernehmen, den Bruno Praß in der Grundschulzeit und bei seinen karnevalistischen Anfängen begleitet hat. Am Schluss wird noch Hans-Peter Odenthal mit seiner Gruppe ’Odenthal un Fründe’ auftreten, der auch schon im Zugweg zur Schule gegangen ist.

 

Wir danken für das Gespräch.

 

Text: Nora Koldehoff

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