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Gesellschaft

NeuLand betreten – Stadt Köln wagt was.

Montag, 23. Mai 2022 | Text: Gaby DeMuirier | Bild: Gaby DeMuirier

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Es liegt ein bisschen Bullerbü-Feeling in der Luft, sobald ich den NeuLand-Garten an der Alteburger Straße durch die Tür des provisorischen Bauzauns betrete. Von rechts ertönt aufgeregtes Hühnergegacker und das laute Krähen mehrerer Hähne. Der gerade befeuerte Lehmofen auf der anderen Seite verteilt seinen unnachahmlichen Duft nach brennendem Holz und dicken Rauchschwaden.

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Daneben ein alter Bauwagen und der Container mit der Aufschrift „Faradgang“, umgeben von zahlreichen Zweirädern. Dazwischen Grün, Grün und noch viel mehr Grün. Der riesige Kräuterhügel zur Linken lässt das Herz eines jeden Hobbykochs schneller schlagen. Lediglich die Mehrfamilienhäuser im Hintergrund erinnern daran, dass dieser einzigartige Platz in Köln, mitten in der Stadt, in bester Lage, wächst. Der etwa ein Hektar große Gemeinschaftsgarten ist als ökosozialer Begegnungsraum Projekt vieler hundert Hände, Köpfe und Herzen. Eine Vielzahl von (essbarem) Grün-Fans hat in den vergangenen 10 Jahren einen urbanen Naturerlebnisraum ohnegleichen geschaffen.

Grün, grüner, NeuLand. Bild: Gaby DeMuirier

Eine Dekade NeuLand

Doch nach 10 Jahren Urban Gardening auf dem ehemaligen Dom-Brauerei-Gelände ist jetzt Schluss. Nicht ganz, aber an diesem Standort. Denn nach Jahren der Ungewissheit über die Zukunft des Gartens im Plangebiet, hat die Stadt dem NeuLand-Garten jetzt einen neuen und, besser noch, dauerhaften Platz vorgeschlagen. Fast auf den Tag genau vor 10 Jahren, als die ersten NeuLänder*innen anfingen, den roten Sand auf die Brache zu karren, hat der Vorstand des größten mobilen Urbanen Gartens den baldigen Umzug verkündet. Die intensive Mitarbeit in verschiedenen Gremien der Stadt -dem Projekt Parkstadt Süd sowie dem Ernährungsrat der Stadt- hat in dieser Ausdauer und Beständigkeit offenbar überzeugt. Die von der Verwaltung der Stadt Köln angebotene Ersatzfläche ist nur ca. 200 Meter entfernt und wird irgendwann auf 3200 qm ausgedehnt. Noch werden auf dem neuen NeuLand-Gelände an der Koblenzer Straße zwischen Fressnapf und Stadtwaldholz noch Rohre und Baumaterial der KVB gelagert. Die sollen aber bald verschwunden sein, sodass einem Umzug nichts mehr im Wege stehen wird.

„Nur das Gute kommt mit“

Dass ein Umzug irgendwann notwendig werden würde, war den Neuland-Gründer*innen von Anfang an klar. Dass NeuLand jedoch eine ganze Dekade auf dem ehemaligen Gebiet der Dom-Brauerei bleiben würde, das überraschte dann doch. „Am Anfang hieß es, 2 Jahre und dann seid Ihr weg!“, erzählt Stefan Rahmann aus dem NeuLand-Vorstand. Als nächstes soll sich eine Planungsgruppe des Vereins mit den ersten Schritten des Umzugs befassen. Dass es hier viele Diskussionen geben wird, macht sich schon beim gemeinsamen Nachmittagssnack bemerkbar. Doch wie Vorstandsmitglied Judith Levold betont, überwiegt die Lust auf Neues und die Freude über das neue Areal in Fußnähe. „Nun können wir uns hübsch und kompakt von Überflüssigem trennen. Nur das Gute kommt mit.“ Denn der neue Standort hat nur noch etwa ein Drittel der jetzigen Fläche.

Für den Umzug sei man vorbereitet, heißt es seitens des Kölner NeuLand e.V.. Auch wenn der eine oder die andere mit Wehmut an den Abschied von diesem liebgewonnenen und komplett begrünten Gelände denkt. Aber da von Anfang an klar war, dass der jetzige Standort nur Zwischenlösung sein konnte, hat die NeuLand-Community sämtliches Obst und Gemüse sowie Kräuter und Blumen in Hochbeetkisten, Kübeln und auf Paletten gepflanzt. Was den Umzug erleichtern soll.

Bienen und Umweltbildung

Brian und seine Mutter Melanie beispielsweise hoffen am neuen Standort auf Platz für eine große Voliere für ihre knapp 35 Hühner verschiedenster, teilweise ganz seltener Rassen. Jedes Huhn, ob mit oder ohne Schwanz, krummer Wirbelsäule oder schon hohen Alters, wird hier täglich mit viel Hingabe versorgt. Zum Dank werden die beiden mit reichlich Eiern beschenkt. Über die braunen, weißen, hellrosé und grünen Eier freut sich natürlich die ganze Garten-Gemeinschaft. Denn hier wird reichlich Kuchen gebacken.

Für Pänz zweierlei: Kinder-Paradies und Lernort

Friederike, eine der aktuell drei Imker*innen auf NeuLand, möchte auf jeden Fall Bienen mit in das neue Areal bringen. „Von Anfang an waren Imker mit dabei und ein wichtiger Teil des Gartens“, so Friederike. Einmal die Woche versorgt jemand die inzwischen auf 15 Stöcke angewachsenen Bienen. Die fleißigen Insekten produzieren regemäßig ja auch den einzigartigen NeuLand-Honig, eine köstliche Mischung aus Linden- und Obstblüten sowie vielen verschiedenen Wildblumen. Und schließlich sollen Kita- und Schulkinder auch in Zukunft die Möglichkeit haben, im Rahmen der NeuLand-Umweltbildung die Welt von Honig- und Wildbienen aus der Nähe kennenlernen dürfen, argumentiert Friederike.

Köln kann sich schmücken

Der Vorstand hofft sehr auf das Entgegenkommen der Stadt, u.a. um den kleinen Flachbau am Rande des neuen Geländes dauerhaft (mit-) nutzen zu können. „Das wäre ein Traum. Dort könnten unser Materiallager und unsere Workshop-Küche untergebracht werden“, so Stefan. Das Beste wäre dabei aber: Es gibt dort schon ein funktionierendes Klo! Judith denkt einen Schritt weiter: Der doch etwas unansehnliche Bau könnte komplett eingegrünt werden, z.B. mit Moos.

NeuLänder*innen am neuen Standort – vor dem kleinen Flachbau, dessen Bestand sich die GärtnerInnen wünschen.

Das wäre dann nämlich ein Hingucker statt eines Fremdkörpers im zukünftigen Grüngürtel. Sie sei sehr happy über die Entwicklung in der Verwaltung im Hinblick auf mehr Kooperation mit verlässlichen Initiativen aus der Stadtgesellschaft. Denn: „Wir können die Stadt nur zusammen nachhaltiger gestalten. Köln kann sich damit schmücken, zukünftig einen essbaren Teil in einem öffentlichen Megapark zu haben, das gibt es in der geplanten Form nirgends sonst in Deutschland.“

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Noch viel zu diskutieren und zu entscheiden gibt es auch bis zum Vollzug des Umzugs im Laufe der nächsten 12 Monate. Die genauen Modalitäten der Vertragsänderung mit der Stadt müssen noch verhandelt werden.

Text: Gaby DeMuirier

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